2005 flog Jan-Henning Himborn noch für die SdU-Handballer des DHK Flensborg durch die Lüfte, jetzt leitet er die sportlichen Geschicke des Tabellenführers der 2. Frauen-Bundesliga vom SV Union Halle-Neustadt: Archivfoto
Das sieht auch der sportliche Leiter der »Wildcats« Jan-Henning Himborn so. »Wir sind zwar gut in die Saison gestartet, die echten Gradmesser kommen aber erst jetzt auf uns zu. Die Arbeit von Herluf Linde ist ja schon lange sehr gut und er hat wieder eine eingespielte und in sich sehr gut funktionierende Mannschaft beisammen. Das Nord-Kollektiv ist sehr stark. Wir dagegen haben nach dem Abstieg eine neu zusammengestellte Mannschaft und waren noch nicht so souverän, wie es der Tabellenstand glauben lässt«, so Himborn, der den Norden und Flensburg aus seiner eigenen Zeit als Spieler beim DHK und als Trainer und »Hans Dampf in allen Gassen« beim TSV Esingen nur zu gut kennt.
»Den DHK verfolge ich noch. Das ist ein cooler Verein. Zudem habe ich Jens Häusler (wurde im Oktober beim DHK Flensborg entlassen/Red.) bei Fortbildungen in Köln kennen und schätzen gelernt. Persönlicher Kontakt zum DHK ist allerdings nicht mehr ganz so viel vorhanden, aber dafür hat sich auch zu viel im Verein bewegt«, so der 42-Jährige, der bis 2017 in Esingen tätig war und am Ende nicht widerstehen konnte, als er den Anruf aus Halle bekam.
Dort ist Jan-Henning Himborn nicht nur auf der Geschäftsstelle als Leiter anzutreffen, sondern auch in der Halle als Trainer des Juniorteams der »Wildcats«.
»Es wird sicherlich nicht langweilig. Ich bin aber immer offen für Neues. Es gibt hier allerdings noch viele offene Projekte, die spannend sind. Ich bin noch nicht fertig«, sagte der sportliche Leiter des SV Union
Halle-Neustadt, der sich durchaus auch vorstellen könnte in den Männerhandball zurückzukehren.
Für das Spiel gegen die Nordfrauen hat der 42-Jährige aber zunächst einige Wünsche, die gerne erfüllt werden sollen. »Wenn wir weniger Fehler und mehr Spielkontrolle, gerne über die gesamte Spielzeit, haben könnten, wäre ich zufrieden. Natürlich am liebsten am Ende mit zwei Punkten auf der Heimreise«, so Himborn, der die Reise in den hohen Norden aber nicht mitmachen wird.
Besonderen Druck für den Absteiger sofort wieder aufsteigen zu müssen sieht Jan-Henning Himborn nicht. »Das wäre ein Wunsch, aber absolut kein muss. Wir unterliegen da keinen Zwängen. Nach dem Abstieg haben wir bei der Zusammenstellung des Kaders auf Qualität gesetzt. Entsprechend sind einige Plätze auch mit Spielerinnen aus dem Juniorteam besetzt. Wenn da Verletzungen kommen, dann wären wir anfällig. Da entscheidet halt auch das Geld«, so Himborn, der den Weg zu seiner Familie im Norden von Hamburg immer noch regelmäßig findet.
Für das Topspiel gegen den TSV
Nord Harrislee bleibt Himborn aber nur das Daumendrücken aus der Ferne.
Timo Fleth