Handball 2. Bundesliga
Nordfrauen fahren Arbeitssieg ein
Johanna Andresen traf gegen ihre Schwester Marie im Werder-Tor nicht. Die Nordfrauen gewannen dennoch. Foto: Martin Ziemer
Bremen. Da sind sie: die nächsten zwei Punkte für den TSV Nord Harrislee. Die Nordfrauen haben am Sonnabend auch das Nord-Duell beim SV Werder Bremen für sich entschieden, gewannen zum Auftakt der Rückrunde in der 2. Bundesliga 26:24 (14:9).
Denkbar knapp: Nach furioser Anfangs-Phase lud die Mannschaft von Herluf Linde den Gegner ein, zurück in die Partie zu kommen. »Es war ein Arbeitssieg«, urteilte Peer Linde anschließend. Der Co-Trainer hatte ein »emotionales Spiel« gesehen, dass »wir zwar verdient gewonnen, es aber unnötig spannend gemacht haben.«
Dabei hatte alles so stark begonnen: Schnell ging der TSV an der Weser mit 6:1 in Führung. Wer es mit Werder hielt, musste sich früh im Spiel Sorgen machen. Schon da hätte es noch höher für Harrislee stehen können, vielleicht sogar müssen.
»Wir haben zahlreiche Großchancen nicht genutzt, das müssen wir uns vorwerfen«, kritisierte Linde. Werder zog sich eng an den eigenen Kreis zurück, Kreisläuferin und Geburtstagskind Ronja Lauf (ein Tor) bekam dort nur wenige Räume.
»Das hat Werder gut gemacht«, so Linde.
Harrislee leistete sich technische Fehler, Anspiele kamen nicht an und - erneut - Möglichkeiten in der ersten und zweiten Welle wurden verworfen. Tore fielen vermehrt über Außen, Milena Natusch traf viermal. Werder Bremen nahm daraufhin den Kampf an, der SVW benötigt im Abstiegskampf jeden Zähler. »So führen wir zur Halbzeit nur 14:9«, meinte Linde. Stück für Stück kamen die Gastgeberinnen heran, glichen zum 19:19 sogar aus. »Wir haben für jede Phase des Spiels Vorstellungen, wie wir spielen wollen. Unsere Ideen haben wir in diesem Spiel nur zeitweise auf die Platte bekommen.« Dass Harrislee jedoch auch Charakter und Kampfgeist aufzuweisen hat, zeigte sich in der Schlussphase: »Wir haben den Kampf emotional und körperlich angenommen. Es war ein dreckiger Sieg, die gibt es aber auch mal«, erklärte Linde mit Blick auf den Siegeswillen der Nordfrauen. Damit beendet der TSV einen erfolgreichen Januar mit zwei Punkten, am kommenden Sonnabend erwartet das Team die Spreefüxxe aus Berlin in der Holmberghalle.
Finn-Ole Martins sport@fla.de
Werder Bremen: M. Andresen, Anschütz - Pads (1), Conze, Thomas (1), Mehrtens, Heinrich, Neßlage (4 - 2/2), Seidel (2), Engelke (6 - 2/4), Gajewski (3), Güter (1), Döpke (4), Defayay (2).
TSV Nord: Tiedemann, Fasold - Natusch (4), Woch (3 - 0/1), Heider (2), Pleger (2), Frauenschuh, Carstensen (5), Lauf (1), J. Andresen, Peters (2 - 1/1), Rahn (2), Kautz, Jeß (5 - 2/2), Klingenberg.
Siebenmeter: 4/6 - 3/4.Zeitstrafen:Heinrich, Engelke, Döpke, Defayay (2) - Woch, Carstensen, Lauf, Jeß (2)
Schiedsrichter: Pawel Fratczak, Paulo Ribeiro
Zuschauer: 270