Handball EM

Die Zeit scheint reif

24. Januar 2020, 09:20 Uhr

Auch ohne den verletzten Magnus Rød von der SG Flensburg-Handewitt marschieren die Norweger Richtung Medaille. Foto: Beate Haar

Malmö/Stockholm. Zum vierten Mal innerhalb von fünf Jahren steht Norwegen bei einer internationalen Endrunde im Halbfinale. Bei der EM 2016 war die Mannschaft von Cheftrainer Christian Berge eine der Überraschungen, scheiterte im Halbfinale an der noch größeren Überraschung, dem späteren Europameister Deutschland. Norwegen musste sich mit Rang vier begnügen, verlor im Spiel um Platz drei mit 24:31 gegen Kroatien. Jenen Gegner, gegen den es am Freitag (20.30 Uhr/live TV2/Eurosport) im Halbfinale geht. Und jenen Gegner, den Norwegen bei der WM 2017 im Halbfinale mit 28:25 nach Verlängerung bezwang. 

Einer der Helden von damals: Torwart Torbjørn Bergerud. Der Keeper der SG Flensburg-Handewitt, der genau wie Magnus Jøndal für das Allstar-Team nominiert ist, hat bei dieser EM wieder seine klasse Form von vor drei Jahren aufgelegt. 


An das WM-Spiel von damals denkt er nicht mehr. Nach dem 33:30 zum Abschluss der Hauptrunde gegen Slowenien meinte er: »Es wird ein neues Spiel und wir werden auf alles vorbereitet sein.« 

Vor allem auf Kroatiens 5:1-Abwehr muss sich Norwegen vorbereiten, eine ähnliche Herausforderung haben sie bisher noch nicht gehabt und gehen bislang so souverän durchs Turnier wie die Dänen bei der WM 2019, als sie alle Spiele gewannen. Bergerud wird wie einige andere Mitspieler ausgeruht in die Partie gehen. Er wurde Mittwoch ebenso geschont wie Superstar Sander Sagosen und die SG-Kollegen Magnus Jøndal sowie Gøran Johannessen. Während Jøndal, Allstar der WM 2019, als Norwegen sein zweites WM-Silber in Folge holte, komplett geschont wurde, bekam Johannessen ab Minute 18 eine Pause. 

»Ein EM-Halbfinale ist groß und jetzt wollen wir es gewinnen«, sagte er hinterher. Wie das gehen soll weiß Trainer Berge, der wie beim WM-Halbfinale vor einem Jahr gegen Deutschland auch Kroatien mit Norwegens »Tempo-Handball« schlagen will. 

Einer der dabei zuschauen muss ist Magnus Rød. Nach seinem Fußbruch versucht er das Team als »Edelfan« wie er sich selber bezeichnet zu unterstützen. Mit Berater Kent-Harry Andersson haben die Norweger noch einen ehemaligen Flensburger im Team hinter dem Team. Und der glaubt an den ganz großen Wurf. »Die Mannschaft hat sich nochmals weiterentwickelt und kann diesmal Gold holen.«

Ruwen Möller