Fußball
Der Grenzgänger
Ex-Werder-Torart Sebastian Mielitz hat in Dänemark eine neue Aufgabe und an der Flensburger Förde ein neues Zuhause gefunden.Flensburg. Locker steht er da. Graues Polohemd, schwarze Baumwollhose, schneeweiße Sneaker. Sebastian Mielitz kommt gerade vom Training und hat sich die Zeit für ein Gespräch genommen. Über sein neues Leben als Torhüter von SønderjyskE Fodbold. Die Bundesliga hat er hinter sich gelassen. »Die Verantwortlichen haben nicht locker gelassen und sich sehr um mich bemüht. Daher habe ich mich letztendlich für diesen Schritt entschieden«, erklärt Mielitz seine Beweggründe für das Abenteuer Dänemark. Lyngby statt Leverkusen, Brøndby statt Bayern. Es ist eine andere Fußballerwelt. Mielitz, 28 Jahre alt, galt jahrelang als designierter »Kronprinz« von Tim Wiese bei Werder Bremen. Als der extrovertierte Keeper die Hanseaten dann im Sommer 2012 verließ, schien die Zeit des Brandenburgers gekommen. Zum ersten Mal war er Stammtorhüter, zum ersten Mal wurde auf ihn gesetzt - und zum ersten Mal gab es Gegenwind. 66 gegnerische Bälle musste Mielitz aus dem Netz holen. Zu viele, um unumstritten zu sein. Werder war schon immer ein schwieriges Terrain für Torwarte. »Zu Tim Wieses Zeit sind auch schon 60 Gegentreffer ins Tor geflogen. Man hat halt 80 geschossen und die Spiele 5:4 gewonnen«, so Mielitz rückblickend. Doch die eigenen Tore blieben aus. Als auch noch sein Fürsprecher Thomas Schaaf am Ende der Saison 2012/13 nach 14 Jahren als Trainer gehen musste, wurde die Luft bedrohlich dünn.
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