Harrislee. »Stimmung, ich will Stimmung sehen!« Herluf »Shorty« Linde ist schon wieder auf Betriebstemperatur. Der Trainer des TSV Nord-Harrislee wirbelte am Samstag an der Seitenlinie auf ab - und seine Mannschaft tat es ihm auf der Platte gleich. Um sich auf die zweite Bundesliga vorzubereiten, hatten sich die Nordfrauen den Drittligisten SV Henstedt-Ulzburg, die US-amerikanische Frauen-Nationalmannschaft und Preußen Reinfeld zu einem kleinen Test-Turnier eingeladen. Preußen war für SønderjyskE eingesprungen, das kurzfristig abgesagt hatte. Das Ergebnis: »Das sieht viel besser als zuletzt aus«, freute sich Linde. Harrislee konnte jeweils über zwei mal 25 Minuten jeden Gegner bezwingen, vor allem Henstedt-Ulzburg wurde förmlich überrannt. 

Flensburg. Am Sonnabend ist es endlich soweit. Um 15.30 Uhr steigt in der Verbandsliga im Engelsby-Centret das mit Spannung erwartete SdU-Duell zwischen IF Stjernen Flensborg und Slesvig IF. Und gespielt wird definitiv, schließlich kann das Wetter dem Kunstrasenplatz an der Brahmsstraße keinen Strich durch die Rechnung machen. »SIF hat 21 Tore erzielt und 21 Tore kassiert. Sie haben also eine gewisse Qualität in der Offensive, scheinen in der Defensive aber anfällig«, so Ingo Lüthje. Gemeinsam mit seinem Kollegen Lars Meyer will der Trainer von IF Stjernen die Hausherren daher gewohnt offensiv agieren lassen. »Wir müssen beim Schwachpunkt von SIF ansetzen«, so Lüthje, dessen Team als Tabellenzweiter Favorit in diesem Duell der beiden Vertreter der dänischen Minderheit ist. 

Flensburg. Thomas Seeliger entspannt ein paar Tage im Süden. Aus der Ferne wird der neue Cheftrainer des Fußball-Oberligisten SC Weiche Flensburg 08 II verfolgen, ob seine Schützlinge ihre komfortable Tabellenposition verteidigen können. Mit drei Siegen in Folge seit dem Dienstantritt sind die Seeliger-Schützlinge mit nun 20 Punkte aus neun Spielen an die Ligaspitze geklettert - dort will der SC nach Möglichkeit auch nach dem Auswärtsspiel an diesem Sonnabend (14 Uhr) beim Tabellenneunten SV Eichede stehen. »Das ist ein Regionalliga-Absteiger, der sicherlich für sich in Anspruch nimmt, um die Meisterschaft mitzuspielen. Das wird nicht einfach. Die Spieler aber geben richtig Gas«, sagt Thomas Seeliger, dessen SC in diesem Spiel auf Offensivmotor Sebastian Kiesbye verzichten muss. 

Flensburg. Wenn denn gespielt werden kann, erwartete die Fußball-Freunde der Region ein spannendes Wochenende. In der Regionalliga Nord kommt es zum Landesderby. Der ETSV Weiche Flensburg, immerhin Tabellenzweiter, ist dabei Favorit und gastiert am Sonntag, um 14 Uhr beim Tabellenletzten SV Eichede. In der Schleswig-Holstein-Liga empfängt am Sonnabend (14 Uhr) Flensburg 08 den Tabellenführer von Eutin 08. Torsten Böker, Trainer von »Nullacht«, freut sich auf das Spitzenspiel: »Eutin ist klarer Favorit. Sie haben einen Kader von enorm hoher Qualität und wollen in die Regionalliga. Aber wir sind zuhause ungeschlagen und diese Serie soll auch gegen Eutin nicht reißen«. Dem Tabellendritten fehlen allerdings wichtige Spieler, wie Marcel Hill und Mathies Jury. Aber nur weil der Tabellenführer kommt, will Böker nicht alles umstellen. »Wir haben gezeigt, dass wir die Eutiner mit unseren Waffen schlagen können. Besonders unser Umschaltspiel soll dabei helfen«, sagt Böker, der heiß auf die Partie ist: »Wer auf so ein Spiel keine Lust hat, kann zuhause bleiben. Ich freue mich auf jeden Fall riesig. Das Wetter soll top werden. Deswegen hoffe ich auch, dass viele Zuschauer kommen und uns unterstützen.«Ebenfalls am Sonnabend, um 14 Uhr treffen in der SH-Liga der TSV Kropp und der TuS Hartenholm sowie der TSV Altenholz und der TSB Flensburg aufeinander. In der Verbandsliga Nord-West gibt es dagegen einige Ausfälle. U.A. fällt der Auftritt vonDGF Flensborg beim TSV Großsolt-Freienwill aus. Das Spiel Husum gegen IF Stjernen Flensborg wird dagegen um 14 Uhr angepfiffen. Eine aktuelle Übersicht der Spiele gibt es hier.

Harrislee. Vor der Saison hatte Mario Albrozeit den Klassenerhalt in der Verbandsliga Nord-West als Saisonziel ausgegeben. »Man muss sicherlich 40 Punkte holen, um die Klasse zu halten«, erläuterte der Trainer des TSV Nord Harrislee damals. Geht es nach den absoluten Zahlen, ist der Aufsteiger mit 21 Zählern auf Kurs. »Wir sind mit der Ausbeute zufrieden. Rechnerisch ist das Soll erfüllt«, so Albrozeit vor dem Auftakt beim Heider SV II (Sonntag, 14 Uhr). Doch es gibt Baustellen. Eine ausgewiesene Heimschwäche, Ausreißer nach unten bei den herben Klatschen gegen Husum (1:5), Frisia (1:6) und Friedrichsberg (1:7) und die Abhängigkeit von »Lebensversicherung« Falk Peters lassen den TSV ein wenig im Ungleichgewicht erscheinen. »Wir haben eine junge Mannschaft, unser Lernprozess ist noch nicht abgeschlossen«, weiß auch Albrozeit. »Gegen die Topmannschaften müssen wir uns noch besser aufstellen. Die sind ein anderes Kaliber, wir haben vorher schon gesagt, dass das passieren kann«, erklärt der Übungsleiter die gegentorreichen Rückschläge, mit denen die Mannschaft aber positiv umgegangen sei. »Das haben sie gut gemacht«, so Albrozeit, der zum Ende der Hinrunde noch einmal vier eminent wichtige Punkte in zwei Spielen mit seiner Elf sammeln konnte. 

Flensburg. Nach zwei Siegen und einem Remis blieb der DGF Flensborg auch am 18. Spieltag unbezwungen. In der Verbandsliga Nord-West trennte sich der SdU-Klub vom Lokalrivalen TSV Nord Harrislee mit 2:2 (1:1) und zeigte dabei Comeback-Qualitäten, kam zweimal nach Rückstand eindrucksvoll zurück. Allerdings war der Punktgewinn ein bittersüßer. Gleich zwei Verletzte hatte DGF-Trainer Peter Feies nach Abpfiff zu beklagen. In der 58. Minute musste Erk Johannsen vom Feld, seinen Ersatz Tim Meyer erwischte es in der Nachspielzeit am Fuß. »Erk hat einen Pferdekuss bekommen«, erklärte Feies die Auswechslung von Johannsen als Vorsichtsmaßnahme. Anders ist die Sachlage bei Meyer. »Es sieht nicht gut aus«, so der Coach. Zuvor hatte Meyer noch das 2:2 mit einer maßgenauen Flanke auf Felix Bülo initiiert (87.). Es war der Endstand in einem guten Verbandsligaspiel, in dem sich der DGF zunächst ein Chancenplus erspielte. 

Harrislee. Traditionsgemäß nehmen auf der Jahreshauptversammlung des TSV Nord Harrislee die Ehrungen für erfolgreiche Sportler immer einen breiten Rahmen ein. So auch in diesem Jahr, als Vorsitzender Claus Bargiel neben den geladenen Gästen der Politik und Verwaltung gut 30 Aktive in der Sportlergaststätte »Zur Halbzeit« begrüßen konnte. Claus Bargiel war auch besonders stolz darauf, dass er erfolgreiche Sportler aus fünf Abteilungen ehren konnte. Das zeige die große Breite des Sportangebots im TSV Nord.