Handball EM

Versöhnlicher Abschluss einer Berg- und Talfahrt

Jim Gottfridsson hat mit Schweden noch einen versöhnlichen EM-Abschluss gefunden. Foto: Johan Nilsson/TT/Ritzau Scanpix

Malmö. Als Vizeeuropameister von 2018 war Schweden bei der Heim-EM angetreten und träumte wie alle anderen Teilnehmer vom großen Finale am Sonntag in Stockholm. Bereits weit vor dem abschließenden Hauptrunden-Spiel gegen Island stand jedoch fest, dass die Mannen um die beiden Flensburger Jim Gottfridsson und Simon Jeppsson diesmal nicht um die Medaillen kämpfen würden. Zwar gab es gegen das Team um den Ex-Flensburger Alexander Petersson einen 32:25 (18:11)-Sieg und somit einen versöhnlichen Abschluss. Insgesamt war es aber nicht gänzlich das Turnier der Schweden.

In sieben Partien drei Niederlagen, dazu große Verletzungssorgen und persönliche Rückschläge für das SG-Duo bedeuteten nicht nur positive Gedanken. Während Gottfridsson mit einem Kneipen-Besuch für negative Schlagzeilen sorgte, kam Jeppsson wie schon bei der WM 2019 erneut nicht über die Reservisten-Rolle hinaus. Am Ende wurden es im gesamten Turnier nur auf 25 Minuten Spielzeit für ihn. 


»Ich genieße jede einzelne Minute, aber natürlich hoffe ich auf mehr Spielzeit. Als Nationalspieler gehöre ich zu den besten unseres Landes und möchte das auch zeigen, aber mit Lukas Nilsson und Kim Ekdahl du Rietz ist die Konkurrenz auf meiner Position groß« so Jeppsson, der das Positive darin sieht: »Mental war die EM auch für mich anstrengend, aber körperlich nicht. Ich komme also nicht müde nach Flensburg und möchte bei der SG an die Spiele vor der EM anknüpfen. Da habe ich viel Verantwortung bekommen und möchte nun schnell wieder meinen Rhythmus finden.« 

Im Nationalteam baut er auf die Zukunft und hofft, unter dem neuen Nationaltrainer Glenn Solberg, der ab sofort im Amt ist, auf bessere Chancen. Auf den ehemaligen SG-Spielmacher freut sich auch Gottfridsson, für den Solberg seit einiger Zeit eine Art persönlicher Mentor ist - auch während der EM standen die beiden im regen Austausch. 

»Mit Glenn und Tobias Karlsson (der ehemalige SG-Kapitän wird Teammanager der Schweden/Red.) kommen neue Gesichter und ich hoffe, dass wir eine neue Ära starten können«, so Gottfridsson, der allerdings genau wie Jeppsson verdeutlichte, dass die Jahre mit dem scheidenden Coach Kristján Andrésson »sehr gut« waren. »Es war eine tolle Zeit. 

Nachdem Schweden einige Jahre bei manchen Turnieren gar nicht vertreten war oder schlechte Platzierungen erreichte, sind wir 2018 Zweiter bei er EM geworden. Im Vorjahr wurden wir WM-Fünfter und jetzt Siebter bei der EM. Wir hatten oft und auch diesmal viele Verletzungssorgen und deshalb denke ich, dass auch das jetzige Ergebnis in Ordnung ist. Wir sind jedenfalls froh, dass wir die EM mit zwei Siegen abgeschlossen haben. Für uns, unsere Fans und vor allem Kristján war das ein guter Abschluss.«

Ruwen Möller