EM 2020

Versöhnlicher Abschluss

Jim Gottfridsson ist zufrieden mit Schwedens EM-Abschluss. Foto: dpa

Malmö. Als Vizeeuropameister von 2018 war Schweden bei der Heim-EM angetreten und träumte wie alle anderen 23 Teilnehmer vom großen Finale am Sonntag in Stockholm. Bereits weit vor dem abschließenden Hauptrunden-Spiel gegen Island stand fest, dass die Mannen um die beiden Flensburger Jim Gottfridsson und Simon Jeppsson diesmal nicht um die Medaillen kämpfen würden. Zwar gab es gegen das Team um den Ex-Flensburger Alexander Petersson einen 32:25 (18:11)-Sieg und somit einen versöhnlichen Abschluss. Insgesamt war es aber nicht das Turnier der Schweden.

Es ging bereits in der Vorrunde los. Auf den lockeren 34:21-Auftaktsieg gegen die Schweiz folgte die 19:21-Niederlage gegen Slowenien. Jene Slowenen, die mit Ljubomir Vranjes einen Schweden an der Seitenlinie haben und die mit dem Ex-Flensburger nun im Halbfinale stehen.
»Das war ein guter Abschluss für uns und mit Rang sieben können wir insgesamt auch zufrieden sein«, sagte Gottfridsson nach Spielende in der Mixedzone der Malmö Arena.

Mit dem 28:26-Pflichtsieg gegen Polen wurde letztlich der Einzug in die Hauptrunde und der Umzug von Göteborg nach Malmö gesichert. Schweden nahm aber keine Punkte mit in die Zwischenrunde und das war schon vor dem ersten Spiel eine schwere Hypothek.

Vor dem wegweisenden Duell gegen das Überraschungsteam aus Portugal sorgte dann auch noch ein Bar-Besuch von vier Nationalspielern, darunter auch Kapitän Gottfridsson für Schlagzeilen. Gegen die Portugiesen gab es letztlich einen 25:35-Klatsche und nach der 20:23-Niederlage gegen Norwegen waren alle Halbfinal-Träume ausgeträumt.
Mit einem 24:18-Erfolg über Ungarn und dem Sieg gegen Island konnten sich die Schweden einerseits ein wenig rehabilitieren und vor allem das Turnier positiv abschließen.
»Das war wichtig für uns«, so Gottfridsson, der auch bei diesem Turnier zu den großen Stützen seines Teams gehörte. Davon war Simon Jeppsson wie schon bei der WM 2019 weit entfernt. Allerdings unfreiwillig. Er wurde schlichtweg so gut wie gar nicht eingesetzt. Am Ende war es in sieben Spielen nur eine knappe halbe Stunde Gesamtspielzeit.
»Ich genieße jede einzelne Minute, aber natürlich hoffe ich auf mehr Spielzeit. Aber mit Lukas Nilsson und Kim Ekdahl du Rietz ist die Konkurrenz groß auf meiner Position. Letztlich bin ich froh, dass wir die EM mit zwei Siegen abgeschlossen haben.«
Für die Schweden ist die EM nun beendet und voraussichtlich am Montag wird das SG-Duo in Flensburg wieder erwartet. SG-Coach Maik Machulla, der am Mittwoch noch in Malmö weilte, um sich die EM-Spiele anzusehen, wollte sich dahingehend noch mit seinen beiden Akteuren abstimmen.
»Die anderen Jungs haben ein freies Wochenende, ich hoffe, wir auch«, sagte Jeppsson.

Ruwen Möller