Anpfiff
Sa - 02.03. 13:30 Uhr
Spielstätte
Manfred-Werner-Stadion
Zuschauer
922
Schiedsrichter
Yilmaz (Hamburg)
Fußball
Verdientes Remis im Topspiel
Patrick Thomsen und der SC Weiche Flensburg 08 fehlten gegen den SV Werder Bremen II häufig nur Zentimeter. Foto: Martin Ziemer
Hohen Besuch brachten die Gäste von der Weser mit. Mit Fin Bartels kam immerhin ein Spieler zum Einsatz, der im Normalfall zur Bundesligatruppe der Werderaner gehört, aber nach fast einem Jahr Verletzungspause sollte der Routinier die ersten Schritte auf dem Feld bei der zweiten Mannschaft machen. Auch ein besonderer Moment für einen Spieler im Trikot des SC Weiche Flensburg 08. So hat Kapitän Christian Jürgensen mit dem flinken Offensivspieler zusammen bei Holstein Kiel die Schuhe geschnürt und freute sich auf das Aufeinandertreffen.
Es sollte ein Spitzenspiel sein, denn immerhin traten bei der Partie SC Weiche Flensburg 08 gegen den SV Werder Bremen II der dritte beim vierten an. Lediglich drei Punkte trennten die enttäuschten Kontrahenten vom Auftakt von einander. Während die Gastgeber sich bei der 0:1-Niederlage beim BSV SW Rehden noch nicht wieder in Wettkampfform zeigten, bekleckerte sich die zweite Vertretung des SV Werder Bremen bei dem 1:1 -Unentschieden in Drochtersen ebenfalls nicht mit Ruhm. Entsprechend klar war die Erwartungshaltung von Gästetrainer Sven Hübscher. ”In Flensburg müssen wir ein ganz anderes Gesicht zeigen”, so Hübscher.
Und das taten die Gäste auch. Hohes Pressing, Laufbereitschaft und eine gute Spielaufteilung zeichnete das Spiel der Bremer zu Beginn aus und den Gastgeber blieb häufig nur der Begleitschutz.
Nur langsam kämpfte sich das Heimteam, das deutlich zurück zu den alten Tugenden gekommen war und das einfache Spiel bevorzugte, in die Partie. Immer wieder waren es die langen Einwürfe von Torge Paetow, die für Gefahr sorgten. So war Marvin Ibekwe überrascht, als ihm die Kopfballverlängerung von Patrick Thomsen plötzlich vor die Füße fiel und auch Kevin Schulz bekam den Ball nach einer verunglückten Flugeinlage des Gäste-Torhüters nicht an der vielbeinigen Defensive der Gäste vorbei.
Von der großen Brillianz der zweiten Mannschaft des SV Werder Bremen zu Beginn, war bis zur Mitte des ersten Durchgangs nicht mehr viel zu sehen. Immer häufiger fand der SC die geeigneten Mittel gegen das hohe Pressing und konnte das Spielgeschehen weiter nach vorne verlagern.
Nutznießer dabei wäre zweimal fast Kevin Schulz gewesen, der beim ersten Versuch knapp im abseits gestanden hat und beim zweiten Versuch ein Foul gegen sich gepfiffen bekam. Die Bremer Konter hingegen blieben weitestgehend ungefährlich, entsprechend ohne Tore ging es in einem umkämpften Spiel in die Pause. Bundesligaakteur Fin Bartels war die lange Zeit ohne Spielpraxis im Übrigen noch anzumerken und echte Gefahr des Routiniers Mangelware.
Dass der Torriecher beim Routinier aber nicht gelitten hat, stellte Fin Bartels nach einer knappen Stunde unter Beweis. Ein Ballverlust und einen Pass im Zentrum in die Schnittstelle lies sich Bartels nicht entgehen und erzielte die 1:0-Führung der Gäste. Vom Bundesligaspieler drohte
Der SC reagierte aber keineswegs geschockt, sondern versuchte fortan nach vorne mehr Akzente zu setzen. Allerdings fehlte zunächst die absolute Torgefahr. Zudem blieben die Grün-Weißen im Konter brandgefährlich und hätten fast noch den zweiten Treffer nachgelegt.
Die Heimmannschaft erhöhte weiter den Druck und forderte nachdem Christian Jürgensen im Strafraum zu Boden ging vehement einen Strafstoß, den Schiedsrichter Murat Yilmaz aber nicht gab.
Die Gastgeber setzten ihren Sturmlauf aber unverdrossen fort und belohnten sich. Der eingewechselte Gökay Isitian (81.) nutzte einen Abstimmungsfehler im Abwehrzentrum und schob den Ball überlegt am Bremer Schlussmann zum verdienten 1:1-Ausgleich ein.
Doch die Heimmannschaft schwächte sich selbst. Der kurz zuvor bereits verwarnte Ilidio Pastor Santos holte sich in der 88. Minute die zweite Verwarnung ab und musste vorzeitig Duschen. Der SC verteidigte fortan mit Mann und Maus.
Das reichte, um sich am Ende beim 1:1-Unentschieden über einen absolut verdienten Punkt zu freuen. Mit viel Leidenschaft und einer ganz anderen Körpersprache als noch in der Vorwoche zeigte sich der SC Weiche Flensburg 08 deutlich verbessert und Hoffnung auf einen baldigen Sieg machend. Vielleicht bereits beim VfL Oldenburg am kommenden Sonntag.
Timo Fleth
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