Stjernen gelingt die Überraschung
Lennart Steiner (r.) bezwang mit IF Stjernen Sandro Holland und den TSB. (Foto: Sven Geißler)
Flensburg. Da war er wieder, der Pokal mit seinen eigenen Gesetzen. Im Viertelfinale um den Kreispokal Schleswig-Flensburg gelang Verbandsligist IF Stjernen Flensborg die große Überraschung gegen den TSB Flensburg aus der Oberliga. Die Hausherren gewannen nach einem denkwürdigen Pokalabend mit 8:7 (1:2, 4:4) im Elfmeterschießen.
Nach den regulären 90 Minuten stand es 4:4-Unentschieden. Die Verlängerung verlief torlos, danach fiel die Entscheidung vom Punkt. Hier hieß der IF-Held Rico Nommensen. Der frühere TSB-Keeper hielt zwei Elfmeter, erst gegen Jan Ole Butzek und am Ende gegen TSB-Spielführer Lasse Sohrweide.
»Wir sind unglaublich stolz auf die Jungs«, so ein überglücklicher Ingo Lüthje, nachdem er die grün-weiße Jubeltraube mit seinem IF-Trainerkollegen Lars Meyer wieder verlassen hatte. »Es lief für uns genau wie erhofft. Es war ein geiles Spiel und es freut mich, dass so viele Zuschauer hier waren und das miterlebt haben.«
Rund 250 Besucher waren Zeugen des IF Pokal-Coups.
»Wir haben unter unserem Niveau gespielt und Stjernen hat über seinem Limit agiert«, sagte Joachim Press. Der TSB-Trainer musste das Weiterkommen des klassentieferen Teams neidlos anerkennen und tat das auch.
Stjernen hatte zwei Mal einen Rückstand gedreht. Zunächst ging der TSB durch Lars-Ole Puttins (34.) und Arne Ingwersen (39.) mit 2:0 in Führung. Kurz vor der Pause verwandelte Robin Hansen (44.) einen Strafstoß für IF und direkt nach dem Seitenwechsel gelang Marvin Treitz (50.), ebenfalls ein Ex-TSBer das 2:2. Er verwandelte einen direkten Freistoß - Marke Traumtor. Stjernen war nun angestachelt und schien Oberwasser zu haben. Doch mitten in diese Drangphase gelang Ingwersen (53.) ebenfalls ein sehenswertes Tor. Eine Ecke von der linken Seite nahm er per Volleyschuss und drosch den Ball ins Netz, sein zweiter Treffer der Partie. Sohrweide erhöhte per Elfmeter (75.) auf 4:2 und die Partie schien gelaufen. Doch weit gefehlt. Nach einem Konter gelang Hansen (81.) zunächst das 3:4 und 120 Sekunden später ließ er mit einem Fernschuss das 4:4 folgen.
In der Verlängerung ging die hohe Intensität dieser sehenswerten und unterhaltsamen Partie verständlicherweise etwas runter, aber es blieb spannend. Vor allem nachdem der eingewechselte IFer Milad Abkenar Khojasteh (100.) die Gelb-Rote Karte erhielt. Stjernen stemmte sich mit allem was der Tank hergab gegen das Aus und schaffte es ins Elfmeterschießen. Hier folgte dann der Auftritt von Nommensen. Nachdem zunächst Björn Lass und Ingwersen für den TSB sowie Treitz und Oliver Liebmann für Stjernen getroffen hatten, hielt Nommensen den ersten Strafstoß. Spielführer Niklas Grefe brachte IF in Front und nach dem 3:3 durch Puttins traf dann noch einmal Hansen. Es war sein viertes Tor und die Vorlage für Elfmeter-Killer Nommensen. Der Rest war ausgelassener Stjernen-Jubel und bittere Enttäuschung bei den Gästen.
Halbfinal-Gegner
Im Halbfinale am 3. April 2018 trifft Stjernen nun auf den TSV Kropp. Der Landesligist setzte sich mit 3:2 nach Verlängerung beim TuS Collegia Jübek (Verbandsliga) durch. Da im zweiten Halbfinale Satrup auf Slesvig IF trifft, könnte es am Ende sogar ein reines SdU-Finale geben.
Ruwen Möller