Erick Ewers glänzte gegen Marne als doppelter Torschütze. Archivfoto
»Da wurden schon vor dem Spiel einige Psychospielchen ausgepackt, die einfach nicht in Ordnung waren. Aber die gerechte Strafe haben sie ja bekommen«, konnte SIF-Trainer Finn Petersen nur bedingt über die Rahmenbedingungen in Dithmarschen lachen. »Wir durften uns nicht auf dem Platz erwärmen. Dazu kam, wenn einer zum Kopfball hoch gegangen ist, dann ist er knöcheltief im Morast bei der Landung versunken. Der Ball ist nicht gerollt. Zum Glück haben wir uns von diesen Spielchen nicht aus der Ruhe bringen lassen. Ich habe versucht möglichst viel von der Mannschaft fern zu halten, aber die Bedingungen waren irregulär. Den Vorteil, den Marne sich davon erhofft hat, haben wir zu Nichte gemacht«, so Petersen sich in Rage redend.
SIF ließ sich auf dem Spielfeld aber von den Nebengeräuschen überhaupt nicht beeindrucken und drückte dem Spiel von Beginn an den Stempel auf. Die deutlich größeren technischen Fähigkeiten der Petersen-Truppe machte sich auch bei diesen Platzverhältnissen bemerkbar. Dabei schwang sich Stürmer Erick Ewers zum Matchwinner auf. Der Sturmtank traf doppelt und verhalf SIF damit auf den richtigen Weg.
Nach gut 20 Minuten war es Ewers, der die 1:0-Führung für die SdU-Kicker erzielen konnte. Vorausgegangen war eine schöne Spieleröffnung mit eine langen Diagonalball, der über Erik Wegner bei Ewers landete, der trocken aus 16 Metern ins lange Eck einschoss. Die Gäste ließen auch in der Folge nicht nach und konnten durch Cedric Nielsen (30.) auf 2:0 erhöhen.
Die SdU-Kicker blieben auch mit der beruhigenden Führung am Drücker, machten aber aus ihren weiteren Möglichkeiten vor der Pause keinen Treffer mehr. Im Gegenteil schlugen die Gastgeber nochmal zurück. SIF-Keeper Kenny Koch konnte den Ball nach einem Standard nicht bändigen und Bjarne Ehlers (35.) staubte ab.
Ins eigene Fleisch schnitt sich die Heimmannschaft auch nach einem ausgeglichenen Beginn in der zweiten Halbzeit, als der Marner Stürmer in Torhütermanier den Ball im SIF-Strafraum ins Tor boxte und nach der zweiten gelben Karte zum Duschen musste. Die Überzahl wirkte sich zunächst aber nicht beruhigend auf das Spiel der Gäste aus. Erst mit der Hereinnahme von Neuzugang Thore Hagelüken wurden die Gäste stabiler und konnten durch den zweiten Treffer von Erick Ewers (86.) den Deckel drauf machen.
»Wir haben es unter diesen Bedingungen gut gemacht. Der Auftakt nach der Winterpause ist uns gelungen und wir befinden uns in der Tabelle genau da, wo wir sein wollen, im Schatten der Tabellenspitze«, konnte SIF-Trainer Finn Petersen dem Ausflug an die Westküste am Ende doch auch gutes abgewinnen.
Timo Fleth
Slesvig IF: Koch - Erdmann, Reimann, Kolberg (46. Püschel), Markhoff, E. Wegner (65. Husfeldt), M. Wegner (70. Hagelüken), Ewers, Jost Jacobsen, Lindhardt, Nielsen.
Schiedsrichter: Jannick Stach.
Zuschauer:50.