Handball

Sieg ohne Esprit

Johannes Golla (Nr. 4) und Johannes Bitter hatten gegen Tschechien um Top-Torschütze Ondrej Zdrahala ein heißes Duell. Foto: dpa

Wien. Das war kein Spiel für Feinschmecker. Deutschland konnte sich gegen Tschechien zwar ein 26:22-Sieg sichern, blieb in der bedeutungslosen Partie aber viel Esprit schuldig. Die zweitweise Einfallslosigkeit im Angriff war nicht nur auf die veränderte Besetzung zurück zu führen. Auf die Abwehr, um den Flensburger Johannes Golla, hingegen war verlass und der Grundstein für den ditten Sieg im vierten Hauptrundenspiel. Am Sonnabend steht für Deutschland noch das Spiel um Platz fünf in Stockholm gegen Portugal an.

Johannes Golla von der SG Flensburg-Handewitt bekam von Beginn an bei Nationaltrainer Christian Prokop einen Platz in der Abwehr. Richtig ins Spiel fand Deutschland aber zunächst nicht. Während das Prunkstück, die Defensive, ordentlich stand, haperte es in der Abstimmung und im Abschluss in der Offensive der Deutschen.


Nur ganz allmählich arbeitete sich die deutsche Mannschaft in die Partie und nutzte die Möglichkeiten besser. Einige unglückliche Aktionen und Ballverluste von Julius Kühn brachte die Tschechen aber wieder zurück in die Partie. Beim 7:6 für Deutschland nach einer guten Viertelstunde, war  das Spiel wieder offen.

Das blieb es bis zur Pause. Deutschland erspielte sich nur schwer gute Möglichkeiten und vergab zudem etliche davon. Das nutzten keineswegs furchteinflößende Tschechen, um dran zu bleiben. Zur viel zu knappen 13:10-Halbzeitführung konnte Johannes Golla zwei Tore beisteuern.

Den Beginn in die zweite Halbzeit setzte Deutschland komplett in den Sand und blieb direkt fast sieben Minuten ohne eigenes Tor. So durften die Tschechen auch erstmals in Führung gehen. Dabei fabrizierte die Mannschaft von Christian Prokop unfassbar viele Fehler innerhalb kürzester Zeit. Weder die veränderte Formation, noch die Belastung des Turnieres oder die Bedeutungslosigkeit der Partie, konnten da als Entschuldigung herhalten.

Für Johannes Golla war der Arbeitstag bereits zehn Minuten vor dem Schlusspfiff zu Ende. Nach der dritten Zeitstrafe blieb dem Flensburger nur noch die Zuschauerrolle auf der Tribüne. Deutschland konnte eine kleine Führung mit in die Schlussphase nehmen, was aber eher an den schwächelnden Tschechen, denn am eigenen Spiel lag.

Am Ende wurde es ein 26:22-Arbeitssieg, der doch einige Wünsche offen lies. Am Sonnabend spielt Deutschland damit in Stockholm um Platz fünf gegen Portugal.

Timo Fleth