EM 2020
SG-Stars treffen sich in der Hauptrunde
Trondheim. Die EM birgt bisher viele Überraschungen. Eine davon ist sicherlich das Team aus Portugal, das mit einem sensationellen Auftakterfolg gegen Frankreich nicht nur den Anfang vom Ende der Franzosen einleitete, sondern den eigenen Grundstein für das Erreichen der Hauptrunde legte. Am Dienstagabend war es allerdings Aus in Sachen Überraschungseffekt für die Portugiesen. Norwegen ist neben Kroatien und Spanien die einzige Top-Nation, die sich bislang keinen Ausrutscher geleistet hat. Ganz im Gegenteil: der Co-Ausrichter untermauerte mit einem 34:28 (16:14) gegen Portugal seine Medaillenambitionen.
»Wir wollen unbedingt zwei Punkte mit in die Hauptrunde nehmen und gewinnen«, hatte Torbjørn Bergerud vor dem Spiel gesagt. Und der Torwart der SG Flensburg-Handewitt trug seinen Teil dazu bei, dass es so kam. Mit 12 Paraden war er ein sicherer Rückhalt seines Teams und wurde zum Spieler des Spiels gewählt.
Auch seine SG-Kollegen überzeugten. Magnus Jøndal war mit sieben Toren bester Torschütze und hat seine WM-Form von vor einem Jahr wiedergefunden. Der Linksaußen leistete sich nur einen Fehlwurf und ist im Nationalteam wieder deutlich treffsicherer als zuletzt im Verein. Apropos: Magnus Rød und Gøran Johannessen hatten ebenfalls Zielwasser getrunken und markierten jeweils sechs Volltreffer.
Erfreulich zudem aus Flensburger Sicht: Rød spielte nur eine Halbzeit, konnte danach geschont werden und hat keinerlei Probleme mit seiner zuletzt arg lädierten Hüfte. Dies bestätigte er Flensborg Avis bereits mehrfach während der Vorrunde. »Es geht mir gut«, so der Norweger.
In der Hauptrunde treffen die Norweger definitiv auf Mitausrichter Schweden und Slowenien um Trainer Ljubomir Vranjes. Die weiteren Gegner werden erst am Mittwochabend ermittelt. Dänemark um Anders Zachariassen und den verletzen Lasse Svan von der SG steht dabei unter Druck und vor dem frühzeitigen Aus.
Die vom früheren Flensburg-Coach betreuten Slowenen sicherten sich damit den Sieg in der Gruppe F mit einem 29:25-Sieg im abschließendem Vorrunden-Spiel gegen die Schweiz (der Ex-Flensburger Marvin Lier erzielte drei Tore) vor Schweden. Der Mitausrichter bezwang Polen mit 28:26 (14:13). Dabei erzielte Jim Gottfridsson fünf Tore. Simon Jeppsson kam nicht zum Einsatz. Überhaupt hat er im bisherigen Turnierverlauf erst fünf Minuten auf dem Feld gestanden.
Gar nicht mehr Spielen wird sein Vereinskollege Benjamin Buric, der mit Bosnien-Herzegowina bereits vor dem letzten Gruppenspiel gegen Frankreich ausgeschieden war. Der WM-Dritte Frankreich verabschiedete sich mit einem 31:23 (14:13)-Erfolg gegen EM-Neuling vom Balkan, bei dem der ehemalige SG-Spieler Lasse Boesen als Co-Trainer dabei war.
Ruwen Möller