Fußball
Schmeichelhaftes Remis gegen Abstiegskandidaten
Cedric Nielsen (l.) bereitete den 2:2-Ausgleich vor, das reichte am Ende nur zu einer Punkteteilung. Foto: Sven Geißler
Schleswig. »Das war schlecht, das war großer Mist. Wir waren der Aufbaugegner«, so Finn Petersen, Trainer der SdU-Fußballer von Slesvig IF, nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den in der Verbandsliga ums Überleben kämpfenden FC Wiesharde. »Die ersten Minuten haben wir komplett verpennt, da war schon die Luft irgendwie raus. Heute war ich richtig sauer. Das geht so nicht. Das war unreif«, so Petersen ernüchtert.
Aus gutem Grund, denn die Heimmannschaft war gedanklich noch gar nicht auf dem Feld, als sie bereits einem 0:2-Rückstand hinterherlaufen musste. Yannick Sörensen (5.) überlief mit einer erstaunlichen Leichtigkeit die SIF-Hintermannschaft und schloss gekonnt ab. Und auch nach dem kurz darauf folgenden Eckball war von Ordnung nicht viel zu sehen. Mark Kjergaard (8.) bedankte sich und traf zum zweiten Mal für die bissigen, aber spielerisch limitierten Gäste.
Mühsam kämpften sich die Gastgeber in der Folge in die Partie und verlagerten das Spiel in die Hälfte der Gäste. Wirklich zwingend wurde es zunächst aber nicht. Dafür fehlte die letzte Präzision. Lukas Lindhardt (24.) war es vorbehalten der Partie neues Feuer einzuhauchen.
Der SIF-Offensiv-Allrounder setzte sich elegant im Strafraum durch und schloss überlegt zum 1:2 ab. Neue Sicherheit brachte es aber nicht unbedingt ins Spiel der Heimmannschaft. Keeper Kenny Koch musste vor der Pause noch die ein oder andere Glanzparade auspacken, damit der Zug nicht schon vor der Pause gänzlich abgefahren war.
»Der Einzige, der in Normalform war«, so Petersen. Der Halbzeittee brachte Slesvig IF aber kurzzeitig wieder in die Spur. Die Heimmannschaft lies zu Beginn des zweiten Durchgangs ihre Klasse aufblitzen und schnürte den
FC Wiesharde in der eigenen Hälfte ein. Der verdiente Lohn war der fein herausgespielte Ausgleichstreffer von Jesse Jacobsen (53.) nach feiner Vorarbeit von Lukas Lindhardt und Cedric Nielsen.
Die Herrlichkeit der Gastgeber war damit aber auch schon wieder erschöpft. Das Spiel plätscherte so vor sich hin und hatte nur noch einen Aufreger bereit.
Der umsichtig leitende Schiedsrichter Kevin Schröder zeigte überraschend auf den Punkt (80.) für die Gäste, nahm aber seine Entscheidung zu recht nach Rücksprache mit seinem Assistenten zurück. So blieb es schlussendlich beim gerechten 2:2-Unentschieden und einem Gesamtauftritt der Heimmannschaft, der den eigenen Ansprüchen sicherlich nicht genüge getan hat.
»Das einzig positive, das wir aus dem Spiel mitnehmen können ist, dass wir einen 0:2-Rückstand noch zu einem Unentschieden umgebogen haben. Unter dem Strich ist das Spiel aber für mich wie verloren. Die gute Trainingsleistung haben wir in jedem Fall nicht umgesetzt«, so Finn Petersen angefressen.
Timo Fleth
Slesvig IF:Koch - Husfeldt (74. Erdmann), Reimann (89. Püschel), Kolberg (61. M. Wegner), Gottschlak, Hagelüken, E. Wegner, Jost Jacobsen, Jesse Jacobsen, Lindhardt, Nielsen.
FC Wiesharde:Simonsen - Augustini, Thordsen, Kjergaard, Jacobi (79. Elsmann), Raabe, Sörensen (54. Freese), Witt (68. Werner), Johannsen, Gall, Fischer.
Schiedsrichter:Kevin Schröder.