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So - 09.06. 15:00 Uhr
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Handball
UPDATE: Neuer Job für Karlsson
Einsatz noch nicht klar
Ob er spielen kann, war am Dienstag noch nicht ganz klar. Der SG-Kapitän, der sich zuletzt gegen Berlin verletzte hatte (wir berichteten), war noch nicht voll ins Mannschaftstraining eingestiegen. »Ich hoffe, dass ich diese Woche noch mit dem Team trainieren und am Sonntag spielen kann«, so Karlsson, der seinen 500 Pflichtspiel bei der SG noch eins hinzufügen möchte.
Er selber zeigte sich auch optimistisch, dass es gelingt. »Ich tue alles dafür und habe große Hoffnung auf einen Einsatz.« Im Nationalteam hat er es auf 180 Auftritte gebracht und dabei 81 Treffer erzielt. Zehn Jahre lang war er für sein Heimatland, in das er nach 13 Jahren in der Bundesliga zurückkehrt, aktiv.
»Ich freue mich riesig auf diese tolle Aufgabe«, so Karlsson, der einst im Oktober 2006 in einem Spiel gegen Griechenland sein Länderspieldebüt gab und 2016 nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro seine internationale Karriere beendete. Vier Jahre zuvor, in London, hatte er den größten Erfolg im Nationalteam errungen und die olympische Silbermedaille geholt. Insgesamt hat er zehn große Turniere für Schweden gespielt, darunter auch die Heim-WM 2011. Bei der EM 2014 wurde er als bester Deckungsspieler ausgezeichnet.
»Es ist eine Ehre für mich, wieder für das Nationalteam tätig zu werden. Ich habe viel zurückzugeben und möchte mich mit dem Engagement bei vielen Leuten für die tolle Zeit in der Nationalmannschaft bedanken«, so Karlsson, der »große Hoffnung« hat, dass er »das Beste« aus seiner Aufgabe machen kann.
Die wird sowohl aus administrativen als auch sportlichen Aufgaben bestehen. »Ich mag gerne mit Menschen arbeiten und liebe den Handball. Dies war für mich die perfekte Möglichkeit, um beides zu vereinen.« Und weiter sagte Karlsson: »Von Anfang an war ich von der Idee begeistert und geschmeichelt, dass ich gefragt wurde. Meine Vorgänger (u. a. Stefan Lövgren/Red.) haben einen tollen Job gemacht und große Fußstapen hinterlassen. Es wird nicht leicht diese auszufüllen, aber ich freue mich darauf mich zu beweisen.«
Kommende Woche zurück nach Schweden
Die SG hätte ihren langjährigen Spielführer nach seiner Spielerkarriere auch gerne im Umfeld eingebunden, doch vor allem aus privaten Gründen zieht es Karlsson, der bereits in der kommenden Woche mit seiner Familie umziehen wird, zurück in die Heimat nach Karlskrona.
»Es war meine Entscheidung«, so Karlsson, der zunächst in einem Unternehmen Führungskräfte darin unterstützen wird, Mitarbeiter aktiv in die Strategie des Betriebs und dessen Entwicklung einzubinden. Ab Februar 2020 tritt er zudem sein Amt beim Verband an. Nach der EM in Österreich, Norwegen und Schweden tritt der aktuelle Nationaltrainer Kristján Andrésson ab und wird durch Glenn Solberg ersetzt.
Wie es für Solberg, derzeit Berater der SG, in Flensburg weitergeht, wird SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke nach der Saison mit dem Norweger besprechen. »Es ist super, dass ich neben Martin (Co-Trainer Martin Boquist/Red.) auch Tobias in die sportliche Leitung mit einbinden kann. Er ist ein fantastischer Mensch, mit enorm viel Handballverstand und Erfahrung. Er wird das Nationalteam und mich voranbringen«, so Solberg.
Karlsson meint: »Martin war mein Zimmerkollege, als ich im Nationalteam anfing und Glenn kenne ich aus unserer gemeinsamen Zeit bei der SG. Es wird spannend zu sehen, wie wir zusammenarbeiten und was wir erreichen. Es sind zwei super Typen, die ich als Spieler sehr geschätzt habe.«
Neben seinen sportlichen Erfolgen im Nationaldress und bei der SG, hat sich Karlsson international nicht nur auf dem Platz einen Namen gemacht. Er hat sich auch immer wieder gesellschaftlich engagiert und vor allem für Respekt, Tolerenz und Vielfalt eingesetzt. Zuletzt erst in der Kampagne »Macht euch bunt!« vom TV Grundhof (wir berichteten). Seinen ersten Auftritt mit Schweden wird Karlsson im Frühjahr 2020 bestreiten.
Im April spielt Schweden, das aktuell mit Kapitän Jim Gottfridsson und Hampus Wanne zwei SG-Akteure im Kader hat, um die Qualifikation zu den Olympischen Spielen in Tokio 2020.
Ruwen Möller