Handball EM

Karlssons Kommentar: Farbtupfer Slowenien

Tobias Karlsson ist Experte von Flensborg Avis während der Europameisterschaft in Norwegen, Schweden und Österreich. Archivfoto

Das Final-Wochenende in Stockholm steht an und überraschenderweise ist Slowenien dabei. Vor dem Turnier hätte wohl niemand damit gerechnet, dass sie sich in der Turnierhälfte mit Frankreich, Dänemark, Schweden und Norwegen durchsetzen. Aber sie spielen eine starke Meisterschaft, nicht über ihren Möglichkeiten, aber auf einem Konstant hohem Niveau. 

Deshalb sind auch die anderen drei Halbfinalisten dabei. Kroatien, Spanien und vor allem Norwegen sind die Teams gewesen, die in allen Spielen ihre Leistung abgerufen haben. Schweden hatte beispielsweise zu viele Schwankungen im Spiel und Dänemark ebenfalls. 


Im Halbfinale und später im Finale kann alles passieren, aber Norwegen und Spanien sind meine Favoriten, um das Endspiel zu erreichen. Wobei die Partie Norwegen gegen Kroatien offener ist und mehr Kraft kosten wird, als das Duell Spanien gegen Slowenien. Hier ist Spanien dank seiner Erfahrung und weil deren Hälfte - sie hatten nur früh in der Vorrunde ein ernsthaft schweres Spiel gegen Deutschland - leichter war. Außerdem halte ich sie für besser als Slowenien, auch wenn es Ljubomir Vranjes scheinbar gelungen ist, aus den individuellen, spielstarken Einzelkönnern ein Team zu formen. 

Norwegen wird sich gegen Kroatien einer neuen Herausforderung gegenüber sehen. Die Kroaten haben eine klasse 5:1-Abwehr und da müssen Sander Sagosen und Co. erstmal durchkommen. Dennoch: Norwegen kommt ins Finale gegen Spanien. In so einem Spiel geht es oft um Tagesform, Kleinigkeiten, einen Pfostentreffer oder einen Pfiff der Referees, aber sollte es zu diesem Finale kommen, sehe ich Christian Berges Team leicht im Vorteil. Es werden viele Landsleute nach Stockholm kommen, um die Mannschaft zu unterstützen und die Spieler sehen unglaublich stark sowie immer noch frisch aus. Der Kader hat eine tolle Breite. 

Ich schaue das EM-Finale auf dem Sofa. Für mich beginnt danach das Abenteuer als Teammanager der schwedischen Nationalmannschaft. Gemeinsam mit dem neuen Trainer Glenn Solberg hatte ich während des Turniers bereits engen Kontakt und habe einige Sponsoren getroffen, ansonsten habe ich mich noch aus allem rausgehalten, bei der nächsten EM bin ich dann hoffentlich wieder voll dabei.

Euer
Tobias Karlsson