Gensheimer träumt vom Titel

So wie hier im Champions-League-Spiel gegen die SG Flensburg-Handewitt will Uwe Gensheimer von PSG auch am Wochenende jubeln. (Foto: Yoan Valat/EPA/dpa)

Köln. Für genau diese Spiele ist Uwe Gensheimer zu Paris St. Germain gewechselt. Deutschlands bester Handballer steht mit dem französischen Spitzenclub kurz vor der Krönung seiner Karriere. Dabei hat er die französische Meisterschaft mit Paris gerade erst gewonnen, mit den Rhein-Neckar Löwen war ihm Ähnliches zuvor auch in der Bundesliga gelungen. Was dem Weltklasse-Links­außen aber fehlt, ist der Champions-League-Sieg. Das soll sich am Wochenende beim Final Four in der Kölner Lanxess-Arena ändern. »Der Champions-League-Sieg ist mein größter Traum, dafür bin ich nach Paris gekommen«, sagt der 30-Jährige. »Und jetzt ist das Ziel zum Greifen nah.« 

Nur zwei Siege trennen den Kapitän der deutschen Nationalmannschaft noch von der ersehnten Trophäe. Doch bereits die erste Hürde ist ziemlich hoch. Im ersten Halbfinale am Samstag (15.15 Uhr) treffen Gensheimer und das Pariser Starensemble auf Ungarns Spitzenclub Telekom Veszprem. Der FC Barcelona und Vardar Skopje spielen wenig später (18 Uhr) um das zweite Finalticket. Erstmals überhaupt ist kein deutsches Team beim Final Four in Köln dabei. Das spielt für Gensheimer aber keine Rolle. »Nur so viel: Die Mannschaften, die sich qualifiziert haben, haben dies auch verdient und sind zurecht dabei«, sagt er. Rekordmeister THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt waren beide im Viertelfinale an Barça und Final-Four-Debütant Skopje gescheitert. Die Löwen waren schon im Achtelfinale ausgeschieden. »Alles nicht so dramatisch«, fand auch Liga-Präsident Uwe Schwenker im Gespräch mit dem Fachmagazin »Handball Inside«. »Jetzt sind mal andere dran. Das belebt das Geschäft.«Deutsches Flair

Für ein wenig deutsches Flair wird immerhin Gensheimer sorgen - und ein Schiedsrichter-Duo. Die beiden deutschen Top-Schiedsrichter Lars Geipel und Marcus Helbig profitieren vom schwachen Abschneiden der Bundesliga-Clubs in dieser Saison. Sie werden das Finale am Pfingstsonntag (18 Uhr) leiten. »Dieses Spiel ist ein unglaubliches i-Tüpfelchen, ein weiterer Höhepunkt. Damit geht ein Kindheitstraum von uns beiden in Erfüllung«, sagte Geipel, der seit mehr als 20 Jahren mit Helbig pfeift. Als letzte Deutsche hatten 2005 Frank Lemme und Bernd Ullrich ein Männer-Finale in der Königsklasse geleitet. 


Nils Bastek/dpa