Flensburg. Vier Punkte aus zwei Spielen. Keine Frage: Die Verantwortlichen des ETSV Weiche sind mit dem Saisonauftakt zufrieden. Dazu trug in erster Linie auch der deutliche 6:1 (3:1)-Erfolg über Hildesheim, das Überraschungsteam des 1. Spieltages, bei. Nach anfänglichen Problemen sorgte eine kollektive Leistungssteigerung für den auch in der Höhe verdienten Erfolg. Das Ergebnis rief erwartungsgemäß unterschiedliche Reaktionen bei den Trainern hervor. Hildesheims Coach Jürgen Stoffregen machte kein Hehl daraus, dass sein Team am Ende »chancenlos« war. Nach der eigenen 1:0-Führung sorgte aus seiner Sicht »große Naivität dafür, dass wir am Ende viel Lehrgeld bezahlen mussten.« Mögliche Ursachen: die Euphorie nach dem 4:1-Sieg gegen St. Pauli, eine vorherige Oberliga-Saison ohne Auswärtsniederlage und dann noch eine eigene Führung. »Da haben wohl meine Spieler gedacht, dass das so weitergehen wird.« Weiches Coach Daniel Jurgeleit war aber auch nicht mit allem zufrieden, was er sah. Darüber konnte auch das hohe Ergebnis nicht hinwegtäuschen. »Es ist schon ärgerlich, so in Rückstand zu geraten.« Besonders in der Anfangsphase hatten die Gastgeber mit dem eigenen Spiel noch große Probleme. Die Passgenauigkeit fehlte und die Angriffsaktionen verliefen zu statisch. »Und wir haben Hildesheim im Mittelfeld bei den Kombinationen zu viel Raum gelassen.« Etwas, was auch prompt zum 0:1 (9.) führte. Bei einem der überfallartigen Konter der Gäste bediente Marvin Ibekwe seinen Stürmerkollegen Omar El Zein. Mit einem Haken ließ dieser seinen Gegenspieler ins Leere laufen und schlenzte den Ball ins rechte obere Tordreieck. Ein Treffer, der der Defensivausrichtung der Gäste entgegenkam. Das, was Jurgeleit aber gefiel, war die Reaktion seines Teams. »Wir sind sehr gut zurückgekommen.« Vor allem der schnelle Ausgleich zum 1:1 (19.) durch Mohamed Josef Shirdel war wichtig. Vorangegangen war ein weiter Einwurf von Torge Paetow, den die Hildesheimer nicht energisch aus dem Strafraum klären konnten. Nun übernahm der ETSV endgültig das Kommando und spielte deutlich zwingender. Marc Böhnke hatte mit einer Direktabnahme Pech, dass der Ball noch auf der Linie abgewehrt wurde. Die nachfolgende Ecke sorgte dann aber für das 2:1 (29.) durch Christian Jürgensen, der im Fünfmeterraum im allgemeinen Durcheinander am schnellsten reagierte und im Fallen den Ball ins Netz bugsierte. Ein schöner Shirdel-Freistoß segelte wenig später knapp am Tor vorbei (36.), ehe Fiete Siekora, neben Shirdel der 2. Neuzugang in der Startelf, eine Flanke von Tim Wulff zum 3:1 (41.) einköpfte. »Das 3:1 zur Pause war natürlich schon ein gutes Polster« (Jurgeleit). Seine Mannschaft blieb aber dran und erspielte sich auch in der zweiten Halbzeit deutlich mehr Chancen. Hildesheim suchte nun zwar auch verstärkt sein Heil in der Offensive, bot damit aber auch den Weicher Angriffen mehr Raum. Das 4:1 (52.) durch Timo Carstensen, der eine Kopfballvorlage von Shirdel nur einzudrücken brauchte, brachte dann die Vorentscheidung. Aber es ging noch weiter. In der 69. Minute verwandelte Jonas Walter einen direkten Freistoß gedankenschnell zum 5:1, als die Hildesheimer noch damit beschäftigt waren, die Mauer zu stellen. Beim 6:1 (76.) tanzte dann der eingewechselte Ilidio Pastor Santos zwei Verteidiger schwindelig und bediente per Flanke Wulff, der seine gute Leistung mit dem letzten Treffer der Partie krönte. Zwar hatte im zweiten Abschnitt auch Hildesheim noch die eine oder andere Möglichkeit. Bei den Fernschüssen von El Zein (76.), Dominic Hartmann (82.) und Jane Zlatkov zeigte der sich ansonsten wenig beschäftigte ETSV-Schlussmann Florian Kirschke auf dem Posten. 

Die Statistik

ETSV Weiche: Kirschke – Jürgensen, Thomsen, Paetow – Böhnke (65. Pastor Santos), Walter (83. Safo-Mensah), Schulz (75. J. Ostermann), Carstensen, Siekora – Wulff, Shirdel.