Do - 10.05. 19:00 Uhr
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Erster Derbysieg der Saison
Die Gäste zeigten sich nach dem Champions League-Aus jedoch bestens aufgelegt und ließen sich von nichts aus der Ruhe bringen. Auch nicht von den Verletzungen von Jacob Heinl und Lasse Svan. Beide hatten begonnen, mussten aber im Laufe der ersten Halbzeit ausgewechselt werden. Heinl humpelte nach 17. Minute Richtung Umkleidekabine. Svan hatte nach einem Konter zum 13:10 (28.) getroffen, sich dabei aber verletzt. THW-Akteur Miha Zarabec erwischte ihm beim Abwehrversuch durch einen Schlag auf die Hand und der SG-Däne musste raus.
Auch auf Seiten des THW gab es zwischenzeitlich Verletzte. Wiencek kehrte nach einer Behandlung allerdings zurück und Domagoj Duvnjak stand nach mehreren hart geführten Duellen immer wieder auf.
Den 10:15-Pausenrückstand seines Team konnte er allerdings nicht verhindern. Andersson hielt konstant gut und der THW hatte in den ersten 30 Minuten Pech mit einer handvoll Holz-Treffern. Da half es auch nicht, dass Nationalkeeper Andreas Wolff ebenfalls gut hielt. Kurz vor der Pause zog die SG an und da sie insgesamt deutlich treffsicherer als zuletzt agierte, lag sie beim Seitenwechsel klar vorne.
In der Pause wurde übrigens über das Hallen-TV verkündet, dass Wolff nicht voreitig nach Kielce wechselt sondern auch in der kommenden Spieleit in Kiel agiert. Es hatte zuletzt Gerüchte gegen, dass der DHB-Keeper seinen ab Sommer 2019 in Polen unterzeichneten Vertrag möglicherweise vorher antritt.
Zurück zum Spiel. In der zweiten Halbzeit kam beim THW Rune Dahmke ins Spiel. Der Europameister von 2016 hat seine Schambeinentzündung auskuriert und war ebeneso wieder fit wie Steffen Weinhold und Raul Santos, die ebenfalls mitwirkten.
Bei der SG war Svan zurück. Der dänishe Olympiasieger musste mit ansehen wie sein Team drei Tore am Stück kassierte, ehe Hampus Wanne das 13:16 (34.) gelang. Es war bereits das fünfte Tor des Schweden. Die Halle kam. Der THW spielte jetzt wie aufgedreht und Flensburg war ein wenig von der bekannten Rolle. Wanne vergab einen Siebenmeter gegen Niklas Landin, doch trotz allem blieben die Mannen von Trainer Machulla vorne.
Die SG meisterte diese schwierige Phase und fand immer wieder Antworten auf die THW-Bemühungen. Vor allem Wiencek machte am Kreis mächtig Betrieb, aber Karlsson und Co. hielten dagegen. Zudem blieben die Gäste vorne treffsicher, spielten ihre Angriffe geduldig aus und lagen Mitte der zweiten Hälfte mit 21:18 (45.) vorne. Insgesamt war die Partie jetzt ansehnlicher, weil nicht mehr so hektisch. Es lief auf beiden Seiten etwas flüssiger ohne das dabei die Emotionen und die Intensität nachließen. Es blieb aber - bis auf die Schlussszene - alles stets in einem fairen Rahmen.
So war es auch kein Foul sondern ein vermeintlicher Wechselfehler der Karlsson seine zweite Zeitstrafe einbrachte. In Unterzahl erzielte Wanne das 22:19 (48.).
Hitziges Gefecht
Beim THW kamen nun mit Duvnjak, Vujin, Zarabec und Landin frische Kräfte. Die SG-Abwehr, in der längst der junge Norweger Magnus Rød Holger Glandorf entlastet und seine Sache hervorragend machte, stand jedoch gut. Vorne läutete Glandorf mit dem 24:20 (51.) die spannende Schlussphase ein.
Als sich seine Schütlzinge im Angriff einmal mehr festrannten, nahm Gislason rechtzeitig eine weitere Auszeit (52.). Die verpuffte jedoch und zu allem Überfluss aus THW-Sicht musste Dahmke verletzt raus (53.).
Lauge sorgte mit dem 25:20 (53.) für die Vorentscheidung. Die rund 300 mitgereisten SG-Anhänger feierten da bereits und sangen: »Die Nummer eins im Land sind wir.« Anschließend skandierten sie: »Auswärtssieg, Auswärtssieg.«
Als die SG-Fans im Oberrang eine Polonaise veranstalteten und auf dem Feld längst alles entschieden war, gab es einen unschönen hitzigen Höhepunkt. Bei einem Konter gerieten die beiden Aggressiv-Leader Duvnjak und Mogensen aneinander. Im Fallen sah es nach einem Nachtreten des Kieler Spielführers aus. Sofort standen sich alle Beteiligten Nase an Nase gegenüber und es wurde heftig diskutiert und gerangelt. Zum Glück beruhigten sich die Gemüter genauso schnell wie sie sich hochgefahren hatten. Duvnjak sah die Rote Karte und Mogensen bekam eine Zeitstrafe. Der Kroate entschuldigte sich aber sofort und nach dem Spiel klatschten die beiden wie Sportsmänner ab.
Statistik
THW Kiel: Landin, Wolff – Duvnjak 1, Firnhaber 1, Weinhold 3, Dissinger 1, Wiencek 6, Ekberg 4/3, Frend Öfers, Rahmel, Dahmke 2, Zarabec 1, Vujin 1/1, Bilyk, Nilsson 3, Santos
SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller n. e., Jepsen n. e. – Karlsson, Glandorf 3, Mogensen 4, Svan 5, Wanne 6/1, Jeppsson n. e., Steinhauser, Heinl 1, Toft Hansen 1, Gottfridsson 2, Lauge 6, Mahé n. e., Rød
Zuschauer: 10.285
Schiedsrichter: Robert Schulze/Tobias Tönnies
Siebenmeter: 6/2:2/1 (Landin hält gegen Wanne - Andersson hält gegen Ekberg, Vujin mit Aufsetzer übers Tor)
Zeitstrafen: 1:4 (Rahmel – Karlsson 2, Svan, Mogensen)