VIDEO & FOTOSTRECKE: Elitetraining bei der SG

Maik Machulla (r.) leitet den Nachwuchs der SG an. (Foto: Lars Salomonsen)

Die SG Flensburg-Handewitt fördert talentierte Nachwuchs-Spieler mit einem speziellen Elitetraining.

Flensburg. Maik Machulla hat vielfältige Aufgaben bei der SG Flensburg-Handewitt. Der 40-Jährige ist hauptsächlich Co-Trainer des Handball-Bundesligisten. Der ehemalige Nationalspieler ist aber auch in Sachen Nachwuchsarbeit aktiv. Einmal die Woche, immer montags von 15 bis 16.30 Uhr, leitet er das sogenannte Elitetraining der SG. In der Duburghalle, wo auch die Profi-Mannschaft ihre Einheiten absolviert, trainiert Machulla eine Gruppe von 10 bis 14 Spielern, die aus dem Juniorteam und der A- sowie B-Jugend stammen. Es sind sozusagen die Top-Talente des Vereins, die Aussicht auf eine Profikarriere haben.
»Es ist ein zusätzliches Angebot an diese Spieler, um ihnen die Philosophie der Bundesliga-Mannschaft näher zu bringen«, erklärt Machulla, als wir ihn in der Flensburg Akademie, dem Nachwuchs-Leistungszentrum der SG, zum Gespräch treffen.

Im vergangenen Sommer erlegte Bundesliga-Cheftrainer Ljubomir Vranjes dem Leistungsbereich im Nachwuchs ein Konzept auf, nachdem seither trainiert wird. Machulla setzt seither die praktische Arbeit um. »Die Trainer der einzelnen Teams entscheiden, welche Spieler zu mir kommen. Der Stamm ist zu etwa 80 Prozent gleich und der Vorteil für die Spieler ist, dass sie frühzeitig an die Spielphilosophie des Profi-Teams herangeführt werden. Im Idealfall fällt es ihnen dann leichter, bei uns mitzutrainieren, wenn sie einmal so weit sind«, erklärt Machulla, der seit vergangenem Sommer EHF Master Coach ist, sprich die höchste internationale Trainerausbildung hat.
Und wie sieht diese Philosophie aus? »Wer unser Spiel kennt, der weiß, dass wir sehr laufstark sind, es gibt viele Eins-gegen-Eins-Situationen und wir kommen hauptsächlich über das gebundene Spiel. Daher trainieren wir mit den Jungs viele Zweikämpfe. Diese sollen sie nach Möglichkeit gewinnen und unter Druck die richtige Entscheidung treffen, sprich spielen sie einen Pass, gehen sie aufs Tor usw.«, so Machulla, der als Jugendlicher einst ein Handball-Internat in Magdeburg besuchte.
»Die Jungs hier haben es verdient, dass man sich um sie kümmert und sie etwas vom Bundesliga-Bereich lernen können«, so Machulla. »Sie opfern viel Zeit, ich weiß das, weil ich das selber gemacht habe. Alle haben den Traum, irgendwann in der Bundesliga zu spielen und dabei wollen wir ihnen helfen. Die Truppe macht wirklich Spaß und sie mögen das Training. Wenn es einmal aus terminlichen Gründen ausfällt, sind sie immer schwer enttäuscht. Sie haben wirklich Lust, die richtige Einstellung und sind mit vollem Einsatz dabei.«
Bei der SG gibt es sogar Überlegungen, einige Angebote für andere Vereine zu öffnen. So gibt es erste Gespräche mit dem DHK Flensborg, ob Spieler von dort an Technik-Einheiten der SG teilnehmen können. In Sachen Torwart-Schule wird seit dem Wechsel von Andreas Meyer Ejlersen (ging im Winter von der SG II zum DHK) bereits kooperiert. Jan Holpert, Torwarttrainer der SG, trainiert auch Ejlersen weiterhin. Machulla findet das eine »ideale Lösung« und hätte nichts dagegen, irgendwann auch DHK-Spieler mit anzuleiten. Der Coach ist einfach ein Mann für viele Aufgaben.


Ruwen Möller