Handball

Doppelspieltage als mögliche Lösung

SG-Trainer Maik Machulla kann sich Doppelspieltage durchaus vorstellen in dem engen Terminplan der HBL in der kommenden Saison. Foto: Martin Ziemer

Hamburg. Die Handball-Bundesliga arbeitet an Terminen und Konzepten für die neue Saison. «Wir hoffen, dass wir irgendwann im Herbst anfangen können», sagte der frühere HSV-Coach und jetzige Trainer der Rhein-Neckar Löwen, Martin Schwalb, am Sonntagabend im «Sportclub» des NDR-Fernsehens. «Wir brauchen dringend unsere Zuschauer und Sponsoren in den Hallen.»

Die Monate September und Oktober werden derzeit als Starttermin für die neue Saison diskutiert. Gegenwärtig sind Zuschauer in den Hallen nicht denkbar. «Wir können sicherlich nicht eine ganze Saison als Geisterspiele durchführen», meinte Viktor Szilagyi, Geschäftsführer des deutschen Meisters THW Kiel. «Ich glaube, dass ist für keinen einzigen Bundesligisten realisierbar.»

Eine mögliche Form ist, Spiele zusammenzufassen. Trainer Maik Machulla von Vizemeister SG Flensburg-Handewitt spricht davon, «in sehr komprimierter Form mehrere Spiele in der Woche an einem Ort» auszutragen. Das könnten auch Doppelspieltage sein. Beispielsweise könnte eine Mannschaft aus dem Süden die Partien in Kiel und Flensburg bei einer Auswärtsreise bestreiten.

Von Bob Hanning, Manager der Füchse Berlin, kommt der Vorschlag, bei Geisterspielen auf große Hallen und hohe Mieten zu verzichten und stattdessen in kleinere Hallen zu gehen. Dem widerspricht Szilagyi: «Die Handball-Bundesliga ist nicht nur Hochleistungssport, sondern ein Premiumprodukt weltweit. Und genauso müssen wir das darstellen. Deshalb ist das für mich keine Option.»

Während die Rhein-Neckar Löwen in Kleingruppen von fünf Personen parallel draußen und drinnen trainieren, halten sich Profis anderer Mannschaften individuell fit. So auch in Flensburg. «Das macht mir Sorgen», sagte Machulla, «weil ich ein Trainer bin, der alles gerne in der Hand hat.»

Auf jeden Fall müssen sich die Profis auf Gehaltsverzicht einstellen. Diskutiert werde nicht das Ob, sondern nur noch, wie hoch der Verzicht ausfallen müsse, sagte Szilagyi. Schwalb ergänzte: «Wir sind ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgekommen und haben gemerkt, dass wir von einigen Faktoren abhängig sind. Das sollte uns ein bisschen demütig machen.»

dpa