Die Angst der Spitzenteams vor dem Siegen!

SH-Liga Damen

Kam die Niederlage für den Tabellenführer aus Treia gegen Heide noch nicht ganz unerwartet, so gleicht die Niederlage der Reinfelder gegen ersatzgeschwächte Damen von SIF als der Paukenschlag des Spieltages. Der THW hält den rettenden Strohhalm noch fest und ist nach dem Sieg in Fockbek weiterhin im Rennen. Im Duell der Aufsteiger am Ende ein gerechtes Unentschieden, da Duvenstedt vergißt den Sack nach der Halbzeit zu zumachen. Als feststehender Absteiger spielt man nun völlig befreit auf bei der HSG Tarp/Wanderup und besiegt auch die Gäste aus Lindewitt nach starker 1. Halbzeit. Starke »Krabben« stürmen die Ratzeburger Riemannhalle und sind plötzlich wieder ganz dick im Geschäft um den Aufstieg. Schwache »Elbdiven« gehen in Oeversee unter und rutschen auf den 6. Tabellenplatz ab.


Die Spiele im Detail:

HSG Fockbek/Nübbel - THW Kiel 21:23 (12:13)

2. Sieg in Folge für den THW Kiel. Diesmal erkämpft sich die Tüx Truppe zwei wichtige Punkte in Fockbek und wart seine Minimal-Chance auf den Klassenerhalt. » Mit so vielen technischen Fehlern kannst du am Ende nicht gewinnen,« ist Jörg Becker (Fockbek) die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. »Wir kommen gut aus den Startlöchern, führen schnell, um dann schon zur Pause zurückzuliegen. Als wir dann kurz vor Schluß den Ausgleich schaffen keimte nochmal Hoffnung auf, aber leider konnten wir nicht mehr in Führung gehen und das Spiel drehen.« Am Ende war es ein verdienter Auswärtserfolg für die Damen des THW Kiel beim Tabellen 11. der SH-Liga HSG Fockbek/Nübbel. » Obwohl trotz dieses Ergebnisses unsere Chancen die Klasse zu halten auf ein Minimum gesungen sind, werden wir weiterhin von Spiel zu Spiel sehen und schauen was am Ende dabei heraus kommt,« sagte Thorsten Tüx (THW Kiel) nach der Partie. »Alleine die letzten Minuten der Spiels waren an Dramatik nicht zu übertreffen. Mit dem Tor zum 21:22 in der 58.Minute brachten wir uns erneut auf die Siegerstrasse und als Denise John 17 Sekunden vor Schluß den Ball zum 21:23 Auswärtssieg im Tor unterbringen konnte, war der Drops gelutscht. Grundlage für den Erfolg war letztendlich unsere gute Abwehrarbeit mit einer vor allem in der 2. Halbzeit sehr gut aufgelegten Annika Sievers im Tor. Allerdings haben wir es durch den teilweise fahrlässigen Umgang mit unseren Chancen am Ende noch unnötig spannend gemacht und uns fast noch die Butter vom Brot nehmen lassen. So ist es für uns ein Novum zwei Spiele in Folge gewonnen zu haben und das genießen wir.«

TSV Alt Duvenstedt - HSG Mönkeberg-Schönkirchen 24:24 (15:7)

Spannung bis zum Schluß in Duvenstedt (foto:privat)

Deutlich geführt und am Ende musste sich Duvenstedt bei ihrer Torhüterin bedanken, daß der finale Wurf von Lisa Staub nicht ins Ziel traf. » Die Mannschaft hatte sich an diesem Spieltag vorgenommen und wir fanden es war mal an der Zeit, gegen Mönkeberg zu punkten,« war Kerstin Müller (Duvenstedt) am Ende zwar mit dem Punkt zufrieden, hätte sich aber auch über beide Punkte sehr gefreut. »30 Minuten standen wir in der Abwehr richtig gut und konnten das Spiel dominieren. So war die Pausenführung mehr als verdient und ein Heimsieg zum Greifen nah.» Doch mit zunehmender Spielzeit verflog die Dominanz der Duvenstedter und Mönkeberg kämpfte sich Tor um Tor heran. So mussten die Zuschauer miterleben, wie das Spiel plötzlich kippte und Mönkeberg selber in Führung gehen konnte.» Zum Glück konnten wir noch den Ausgleich erzielen und so wenigstens einen Punkt mitnehmen,« sagte Müller.

HSG Tarp/Wanderup - TSV Lindewitt 26:25 (18:9)

Derbys schreiben eigene Gesetze und lassen sich auch von Tabellenstände nicht beeinflussen.Da ist es nicht verwunderlich, dass die als Absteiger feststehende HSG Tarp/Wanderup diesmal dem Gast aus Lindewitt das Nachsehen gibt. »Völlig von der Rolle haben wir uns in den ersten 30 Minuten präsentiert,» war Teammanager Eckhard Franzke (Lindewitt) von seiner Mannschaft total enttäuscht. »Erst ein Kabinen Donnerwetter von Trainer Friedrich weckte die Lebensgeister der Lindewitter Damen. »Plötzlich fingen wir endlich an Handball zu spielen und liessen in der Abwehr nicht mehr viel zu. So schafften wir den Ausgleich und konnten sogar mit einem 23:24 (54.Min) am Sieg schnuppern. Doch Tarp konnte erneut ausgleichen und machte mit dem 26:25 den Sack zu und gewann das Spiel,« konnte Franzke nur mit der Leistung in der zweiten Halbzeit zufrieden sein.»Dinge, die wir im Training angesprochen haben, wurden leider nicht umgesetzt.« So bleibt Lindewitt auch im 5. Spiel in Folge ohne doppelten Punktgewinn.

HSG Tills Löwen - HSG Kiel/Kronshagen 29:35 (13:17)

War es nur ein kurzes Strohfeuer bei den Löwen und sind die Würfel auch in Mölln gefallen? »Leider hat es heute nicht geklappt,« sagte Claudia Winkel (Tills Löwen) nach dem Spiel ,» wir sind in unser altes Muster zurück gefallen und haben wieder unnötige Ballverluste gehabt. Die daraus resultierenden Gegenstöße der Kieler haben uns dann schließlich das Genick gebrochen. Schade, denn die Trainingseinheiten in dieser Woche waren super ,alle wußten worum es geht. Leider hat es mal wieder nicht gereicht.« Ganz anders die Stimmungslage bei den »Krabben«. Nach den unerwarteten Niederlagen der Spitzenmannschaften sind sie wieder voll im Geschäft, da sie beide Mannschaften noch zu Hause empfangen.»So richtig gefährdet war der Sieg nie und wir konnten mit der ganzen Breite des Kaders aufspielen. Dennoch müssen wir kritisch auf das Spiel gucken,« war Constanze Lübke (Kiel/Kronshagen) nicht ganz zufrieden mit der Leistung ihrer Damen.» Aber nun gilt es die kleine Pause bis zum nächsten Punktspiel zu nutzen, denn der Kampf um den Aufstieg ist noch nicht vorbei. Die letzten Spieltage versprechen spannend zu werden.« Recht hat sie!

SG Oeversee/Ja-We - Lauenburger SV 29:17 (12:9)

»Wenn man als Trainer nichts zu meckern hat, dann sagt das eigentlich alles über das Spiel,« freute sich Christian Carlsen (Oeversee) über das Gesehene seiner »Miezen«. »Im Angriff fanden wir über die gesamte Spielzeit spielerische Lösungen gegen die sonst so starke Lauenburger Abwehr. Und selber rührten wir am eigenen Kreis Beton an und was dann trotzdem mal durchkam, wurde eine sichere Beute unserer beiden gut aufgelegten Torhüter. 12 Gegentore nach 50 Minuten. Hut ab!« Was ist los bei den »Diven«? Nach einem grandiosen Spiel gegen Reinfeld nun bereits die zweite Niederlage in Folge bei Mannschaften aus dem Mittelfeld. »Es war erneut eine desolate Leistung von uns,« analysierte Teammanager Arne Bahde (Lauenburg) die Leistung seiner Damen in Oeversee. »Wir haben dieses Spiel verdient verloren, auch in der Höhe. Viel zu viele Fehler im Angriffsspiel. Oftmals fehlte darüber hinaus der Mut für Aktionen in Richtung Tor. In der Defensive haben wir regelrecht auf Wackler und Würfe gewartet. Keine wirklich aktive Verteidigung. Da haben wir Oeversee gewähren lassen.«

HC Treia/Jübek - MTV Heide 23:27 (13:12)

Heide war irgendwie immer einen Tick schneller (foto:Sieg)

Die negativ Serie gegen den Angstgegner Heide reißt einfach nicht ab. 10 Spiele = 1 Sieg, 1 Unentschieden, 8 Niederlagen. Auch im Rückspiel blieb der Tabellenführer ohne Punkte und verspielte eine gute Ausgangsposition im Kampf um die Meisterschaft.» Schlecht gestartet, gut zurückgekommen, um dann in der zweiten Halbzeit phasenweise total den Faden zu verlieren und den Gegner zu leichten Toren einzuladen,« fasste Thomas Bleicher (Jübek) in knappen Worten die Partie zusammen. » Zehn Minuten zwischen der 35. und 45. Minute ohne Torerfolg, um aus einem 17:14 ein 17:21 zu machen, gilt es im Nachgang nochmal genau zu analysieren. In dieser Phase bewegen wir uns im Angriff kaum, schieben die Verantwortung immer zum Nebenmann , schenken die Bälle ohne Not ab und lassen Heide im Angriff ohne Gegenwehr gewähren. Dazu muss ich mir den Schuh anziehen, falsch gewechselt zu haben, sodaß die erhofften Impulse ausblieben.« Mit einfachen Mitteln und ruhigem Aufbauspiel spielte Heide die Partie herunter und verteidigte den Vorsprung über die Zeit. »Es fehlte heute der letzte Wille dieses Spiel noch zu drehen und man konnte deutlich sehen, daß der Druck auf die Mannschaft einfach zu groß war. Leider wird die Situation in den nächsten Spielen nicht wirklich leichter,« weiß Bleicher um die Schwere der kommenden Aufgaben. Nach einer Pause heißt der nächste Gegner Mönkeberg und dort hängen die Trauben bekanntlich sehr hoch für die Gäste.

SV Preußen Reinfeld - Slesvig IF 31:34 (15:17)

Unerwartet und vermutlich die Sensation des Spieltags die Niederlage von Reinfeld gegen SIF. »Eine schmerzhafte und unnötige Niederlage,« ärgerte sich Detfred Dörling (Reinfeld) über diese unerwartete Niederlage. » Wir fanden nie ins Spiel, haben zwar 31 Tore geworfen aber viel zu viel kassiert. Bei einer schlechten Abwehr muss der Angriff funktionieren und das war aber nur phasenweise der Fall. Die Schleswiger Torhüterin wurde unzählige Male abgeworfen, sie stand somit immer richtig. Großchance nicht genutzt.« Nach der deutlichen Niederlage im Hinspiel eine echte Überraschung durch die Damen von Melf Carstensen. »Wir sind von Beginn an gut ins Spiel gekommen und haben sehr konzentriert und mit der nötigen Ruhe und Konsequenz gespielt. Für Reinfeld gilt sicherlich das Gegenteil, die kompromisslose Abwehr aus dem Hinspiel war nicht zu sehen und die Torhüter kamen auch nicht ins Spiel.Ganz im Gegenteil zu Tasmin Christiansen, die auf unserer Seite auf dieser Position ein klares plus verzeichnen konnte. Reinfeld wirkte durch den Meisterschaftsdruck irgendwie gehemmt und das haben wir Klasse ausgenutzt. Wir haben über 60 Minuten ohne Durchhänger gespielt und damit am Ende auch verdient gewonnen,« freute sich Carstensen über den gelungenen Coup.