DHK Flensborg verlor die Nerven
Der DHK Flensborg (hier in Blau mit Marc Blockus, re., und Malte Jessen) hatte längst nicht immer den Durchblick im Heimspiel gegen Werder. (Foto: Tim Riediger)
Flensburg. Gedrückte Stimmung in der Idrætshallen, nachdem der DHK Flensborg gegen Tabellenschlusslicht HV Grün-Weiß Werder eine Sechs-Tore-Führung verschenkte und sich so mit einem Endstand von 24:24 (12:10) nur einen Zähler in der Tabelle verdienen konnte.
Der DHK Flensborg war zwar durch das Spiel hindurch die bessere Mannschaft, Grün-Weiß Werder allerdings die nervenstärkere.
Die Flensburger gingen nach einer schwierigen Anfangsphase in Führung und konnten diese bis zur Halbzeitpause halten, obwohl sie nach wie vor sichtliche Probleme hatten in ihr Spiel zu finden.
Gezielte Gewaltwürfe
Nach der Halbzeitpause schien es zunächst bergauf zu gehen, auch dank einiger stark ausgespielter Tore von Jeppe Bruhn (6 Tore) und gezielter Gewalt-Würfe von DHK-Shooter Marc Blockus (ebenfalls 6 Tore). Immer wieder allerdings ging der DHK zu leichtfertig mit seinen Chancen um und vergab damit den ein oder anderen Treffer, sodass die Gäste von der Havel wieder aufholten.
Flensburg schien einfach das Tor der Gegner nicht treffen zu wollen. »Ich bin nur froh, dass ich Montag Trainer bin und nicht Spieler«, sagte ein sichtlich angefressener Matthias Hahn nach dem Spiel, was vermuten lässt, dass sich die Mannschaft um Kapitän Malte Jessen beim nächsten Training auf einige »konstruktive Kritik« gefasst machen dürfte. Das Spiel des DHK wurde nach starken zehn Minuten in Halbzeit zwei immer konfuser und immer rabiater, was auch den Unparteiischen missfiel. Zuerst bekam Timo Brühne eine Zeitstrafe, dann Lasse Johannsen und direkt darauf auch Ole Zakrewski, sodass der DHK für einige Augenblicke nur mit drei Feldspielern in der Halle standen. Auch der Trainer bekam von den Unparteiischen eine gelbe Karte, nachdem er sich über eine ihrer Entscheidungen aufregte. »Sicher, einige Entscheidungen der Schiedsrichter waren aus meiner Sicht unverständlich. Aber ich ärgere mich weniger über die Pfiffe, als vielmehr darüber, dass wir ihnen Anlass dazu gegeben haben«, erklärte Hahn.
Unkonzentrierter
Obwohl der DHK auch die Unterzahlsituationen so gut es ging meisterte, spielte die Mannschaft anschließend sichtlich unkonzentrierter. Immer wieder vergaben sie Chancen im Angriff, standen in der Abwehr nicht so kompakt, wie zu Beginn der zweiten Hälfte. Der Vorsprung blieb zwar lange Zeit konstant bri drei Toren und diese konnten fast bis in die letzte Minute gehalten werden. Dann allerdings sorgten die Gäste mit einer Dreier-Serie doch noch für den Ausgleich zum Spielende. Die Flensburger wirkten zuletzt kopflos, die Spieler schienen sich emotional sehr vom Geschehen am Spielfeldrand und den Entscheidungen der Schiedsrichter mitgenommen.
»In solchen Situationen darf man den Kopf nicht verlieren. Aber so etwas kann man nicht trainieren. Wir haben unsere Torchancen vorne nicht genutzt, hatten viele Fehlpässe, wenn dann der Schiri aus der Sicht der Mannschaft einen Fehler macht, dann steigert man sich da rein. Das darf einfach nicht passieren«, ärgert sich der Coach der Flensburger. Die Werderaner gewannen nach einem Unentschieden gegen SV Anhalt Bernburg ihren zweiten Punkt in der Saison und befinden sich so nach wie vor am Tabellenende. Die Brandenburger waren trotzdem zufrieden mit dem Ergebnis. »Wir haben schon vor dem Spiel gesagt: Wenn die Flensburger die zwei Punkte gegen uns wirklich wollen, dann müssen sie sich sie auch verdienen. Und das haben sie heute nicht«, sagte Werders Co-Trainer Max Ziegler. Beim nächsten Heimspiel gegen die Ostfriesen des OHV Aurich 19. November soll es für den DHK besser laufen. Weniger Chancen vergeben, durch das Spiel konzentrierter in der Abwehr stehen. Nur so kann wird der DHK am Ende auch die Nerven behalten können.
DHK Flensborg:Weidner, Peters - Zakrzewski 2, Jessen 4, Moisen, Brüne 1, Worm, Blumenberg, Timm 3, Johannsen, Bruhn 6, Tölle 2, Blockus 6, Ilper, Wohldmann
Zuschauer: 537
Zeitstrafen:5:3
Siebenmeter:5/4:5:5
Schiedsrichter:Ebel/Krähe
Lennart Adam