3. Liga - Staffel Nord-Ost
10. Spieltag


SG FleHa II

27

:

22


DHK Flensborg

Anpfiff

Fr - 02.02. 20:30 Uhr

Spielstätte

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Zuschauer

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Schiedsrichter

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»Das war brutal schlecht«

Du kommst hier nicht vorbei. SG-Rechtsaußen Janos Steidtmann (links) versucht hier, DHK-Neuzugang André Lohrbach am Torwurf zu hindern. (Fotos: Sven Geißler)

Flensburg. Trainer Torben Walluks kauerte noch Minuten nach der Schlusssirene allein mit sich und seinen Gedanken auf der Trainerbank. Spieler suchten in Gesprächen mit Freunden, Angehörigen oder Zuschauern Halt und den beiden DHK-Geschäftsführern Peter Stotz und Tim Blohme ging es nicht viel besser. »Wäre das hier ein Vierer-Turnier, wären wir wohl Vierter geworden«, meinte Stotz. »Und bei einem Achter-Turnier Achter«, schoss es aus Tim Blohme.

Pure Enttäuschung beim Handball-Drittligisten DHK Flensborg. Die deutliche 22:27 (10:17)-Niederlage am »Tag der Youngster« gegen ein gutes, aber sicherlich an diesem Tage auch nicht überragendes Juniorteam der SG Flensburg-Handewitt hat Spuren hinterlassen beim Dansk Håndboldklub Flensborg, der es mit Auftritten wie diesem am Freitag schwer haben dürfte, die Klasse zu halten.
Kapitän und Leitwolf Malte Jessen war sichtlich geschockt nach dem verpatzten Auftritt vor knapp 3000 Zuschauern in der großen Flens-Arena. »Das war brutal schlecht«, meinte der Routinier. 

Unheil kündigte sich früh an

Tjark Desler (DHK) nimmt SG-Spieler David Bleckmann gehörig in die Mangel. An der deutlichen Schlappe im Derby am Tag der Youngster änderte das nichts. (Foto: Sven Geißler)

Dabei habe die Mannschaft unter der Woche »super trainiert«, sei »hochmotiviert« gewesen. »Aber das hier war unfassbar schlecht. Das müssen wir nächste Woche aufarbeiten. Wir können nicht so mit den Punkten um uns werfen. Denn so viele davon haben wir nicht mehr.«
Das Unheil kündigte sich früh an. Jannek Klein, Norman Tom Louwers und David Bleckmann mit einem verdeckten Unterhand-Wurf warfen das von Sascha Zollinger trainierte SG-Juniorteam zeitig mit 3:0 (3.) in Front. Der DHK, der auf Torwart Paul Weidner, Timo Brüne und Lasse Johannsen verzichten musste, kam dann zwar zu ersten Torerfolgen, agierte aber zu ideenlos und fehlerhaft gegen eine entschlossene SG-Defensive.
Die 5:1-Deckung des DHK mit dem vorgezogenen Neuzugang André Lohrbach engte zwar den Wirkungskreis von SG-Spielmacher Dani Baijens ein, das Zollinger-Team nutzte aber gekonnt die freiwerdenden Lücken zu Toren. Das mangelhafte Offensivspiel des DHK lud die Hausherren auch immer wieder zu erfolgreichen Tempogegenstößen ein. Die SG II war in allen Belangen überlegen.
Und bot auch was fürs Auge. Baijens schloss einen Kempa-Trick nach Vorlage von Rechts­außen Janos Steidtmann zum 17:10-Pausenstand erfolgreich ab, und Simon Hennig bewies bei seinen vier allesamt verwandelten Siebenmetern, die er ausgelassen feierte, wieviel Gefühl in seiner Wurfhand steckt. 

»Waren grottenschlecht«

Reden, zeigen, anweisen. All das funktionierte nicht am Freitag. DHK-Coach Torben Walluks blickte einer bitteren Niederlage ins Auge. (Foto: Sven Geißler)

Bezeichnend für den Auftritt für den DHK das Gegentor zum 10:18, wenige Minuten nach der Pause: Jannek Klein wirft, der bereits nach etwa 20 Minuten eingewechselte DHK-Torwart Henk Muus Meyer hält. Weil aber über die Hälfte der DHK-Belegschaft schon nach vorne eilte und die beiden verbliebenen DHK-Spieler wie angewurzelt auf dem Fleck klebten, machte Louwers im Nachsetzen die schöne Parade von Muus Meyer quasi zunichte.
Näher als bis auf die fünf Tore Differenz am Ende kam der DHK dem verdienten Sieger nicht mehr. Torben Walluks tat der Auftritt seines DHK sichtlich weh. Nachdem er sein Statement am Mikrofon vor den Zuhörern ungewohnt kurz hielt, versuchte er im Anschluss vor den Medienvertretern, das Erlebte und Gesehene in Worte zu fassen.
»Ich finde nicht, dass die SG top war. Wir waren grottenschlecht. Natürlich haben wir Probleme mit angeschlagenen Spielern, aber das haben in dieser Saisonphase andere auch. Wir sind schlecht gestartet, dann waren da so viele Harakiri-Geschichten, die mit Handball nichts zu tun hatten. Wir haben übel verworfen. Einfach enttäuschend unsere Vorstellung. Im Vergleich zur Vorwoche, wo wir trotz der Niederlage gut gespielt haben, war das eine 180-Grad-Kehrtwende.« 


Abstiegskampf

Sein Neuzugang André Lohrbach ist als ehemaliger Bundesligaspieler mit allen Wassern gewaschen. Selbst die Flens-Arena war für ihn kein Neuland. Auch an ihm nagte diese erste persönlich erlebte Niederlage im Derby der beiden Flensburger Drittligisten. »Wir waren nicht auf dem Level, um dieses Spiel gewinnen zu können. Wir waren viel zu unbeweglich im Angriff, haben den Matchplan nicht eingehalten und haben es der SG zu leicht gemacht. Wille und Einstellung waren da, aber es hat an der Umsetzung gemangelt. Wir sind nie für einen Turnaround infrage gekommen, ein sehr enttaüschender Ausgang. Die SG hat solide gespielt - das hat gegen uns gereicht«, haderte André Lohrbach, dessen DHK (13:23 Punkte) die SG in der Tabelle vorbeiziehen lassen musste.

Und der DHK muss sich schleunigst berappeln, um im Heimspiel am Sonnabend gegen den Oranienburger HC zu Hause in Idrætshallen ein anderes, erfolgreicheres, Gesicht zu zeigen. 
»Nächste Woche geht es um sehr viel. Abstiegskampf. Wir müssen da jetzt Punkte holen. Ende.«

Marc Reese
mr@fla.de

SG II: Lübker, Ejlersen - Nielsen 2, Steidtmann 1, Baijens 4, Bleckmann 3, Jürgensen 1, Dibbert, Krüger 5, Runow, Hennig 4/4, Asmussen, Louwers 2, Klein 5.
DHK Flensborg: Basenau, Muus Meyer - Zakrzewski 5, Jessen, Lohrbach 4/2, Worm 1, Jochimsen 2, Timm 5/2, Ejmar, Tölle 2, Desler 2.
Siebenmeter: 4/4:5/4 (Lohrbach warf neben das Tor)
Zeitstrafen: 2:5
Zuschauer: 2933
Schiedsrichter: Poguntke/Schneider 

Dansk resume: Den dårlige præstation fredag aften i derby-kampen mod SG Flensburg-Handewitts andethold satte sine spor hos Dansk Håndboldklub (DHK) Flensborg. At holdet tabte kampen 22-27 foran knap 3000 tilskuere var det ene. Men DHKs træner og spillere var især nedslået og dybt skuffet over måden, holdet agerede på i denne vigtige kamp. Nederlaget sætter DHK endnu mere under pres i kampen mod nedrykningen.