Fußball 3. Liga
Christiansen und Waldhof beenden Heimfluch
Max Christiansen (r.) feierte mit Waldhof Mannheim endlich wieder einen Heimsieg. Foto: Michael Ruffler
Mannheim. »Wir müssen mal wieder ein Heimspiel gewinnen«, hatte Max Christiansen am Freitag im Gespräch mit Flensborg Avis gesagt. Der gebürtige Flensburger in Reihen des SV Waldhof Mannheim hatte mit seinem Team zuletzt sechs Partien vor eigenem Publikum nicht gewonnen. Gegen den abstiegsbedrohten Chemnitzer FC beendeten Christiansen und Co. den Heimfluch. Nach 90 sehenswerten Minuten hieß es am Ende 4:3 (2:3) für die Hausherren.
»Endlich, dass war der perfekte Jahresabschluss für uns«, so Christiansen mit einem dicken Lächeln im Gesicht nach Ende der Partie im Spielertunnel des Carl-benz-Stadions.
Christiansen spielte im zentralen Mittelfeld, wie zuletzt beim 1:0-Auswärtssieg in Zwickau offensiv. Insgesamt blieb er in der ersten Hälfte unauffällig, leistete sich einen Ballverlust und einen Fehlpass im Spielaufbau, war ansonsten aber stets Anspielstation und dabei ballsicher. Zudem holte er eine Ecke heraus und leitete einen gefährlichen Angriff seiner Mannheimer ein.
Spektakulärer war das Spiel insgesamt. Beide Teams spielten von Beginn an nach vorne, die Gäste aus Chemnitz sogar noch mehr als der Waldhof. Dafür wurde der FC mit einer 3:2-Pausenführung belohnt.
Mounir Bouziane (16.) hatte die Hausherren inFührung gebracht, doch im Gegenzug sorgte Rafael Garcia (18.) für das 1:1. Dabei profitierte er genau wie Philipp Hosiner (27.) kurz darauf von den Fehlgriffen von Waldhof-Keeper Timo Königsmann. Beide Male ließ der Torwart harmlose Torschüße abprallen und die Chemnitzer staubten ab.
Waldhof-Kapitän Kevin Conrad (39.) glich zum 2:2 aus, doch noch vor dem Seitenwechsel traf erneut Hosiner (44.) zum 3:2 für Chemnitz.
Auf der Tribüne fieberte Sven Christiansen, Vater von Max mit. Er sah, dass es im zweiten Durchgang munter weiter ging. Zunächst unschön: Im Chemnitz-Fanblock wurde gezündelt und das halbe Stadion in eine schwarze Rauchwolke gehüllt.
Maurice Deville (53.) behielt den Durchblick und erzielte mit einem Traumtor aus 25 Metern den 3:3-Ausgleich. Danach blieb es ein unterhaltsames Spiel. Teilweise ging es hitzig, aber nie unfair zu und vor allem spielten beide Reihen weiter munter nach vorne.
Deville (75.) hatte die große Chance zum 4:3, scheiterte jedoch an FC-Schlussmann Jakub Jakubov. Christiansen erhielt in der Schlussphase nochmal Anweisungen von Trainer Bernhard Trares. Doch es war der Coach selber, der Sekunden zuvor quasi den Sieg eingewechselt hatte. Er brachte Kevin Koffi in die Partie und der Stürmer erzielte mit seinem ersten Ballkontakt wenige Sekunden später das 4:3. Bemerkenswerte Geschichte für Koffi, der in vielen Spielen zuvor beste Chancen ausgelassen hatte und ewig auf sein erstes Saisontor warten musste. Entsprechend groß war der Jubel im Stadion und die Weihnachtsfeier des SV-Teams am Abend gerettet.
»Ich denke Koffi muss heute Abend mal einen ausgeben«, so Christiansen, der danach die Weihnachtstage in der Heimat im hohen Norden verbringen wird.
Ruwen Möller
Mehr zum Spiel und das große Interview mit Max Christiansen gibt es am Montag und Dienstag in der gedruckten Ausgabe von Flensborg Avis.
Statistik
SV Waldhof Mannheim: Königsmann – Conrad, Seegert (46. Ferati), Schuster, Christiansen, Deville (77. R. Korte), G.-L. Korte, Bouziane (83. Koffi), Schultz, Marx, Hofrath
Chemnitzer FC: Jakubov – Hoheneder, Garcia, Tallig (76.Sarmov), Bohl, Itter, Reddemann, Hosiner, Milde, Bonga (83. Blumberg), Müller (25. Campulka)
Schiedsrichter: Franz Bokop
Zuschauer: 8905