Blasczyk-Team sensationeller Vizemeister

Lotta Woch (grün) traf ein Mal für die Nordfrauen. (Foto: Sven Geißler)

Flensburg. Die 3. Handball-Liga der Frauen bot Spannung pur bis zur letzten Spielminute. Sensationell dabei der Auftritt von Nordvertreter HSG Jörl-Doppleliche Viöl. Mit einem 27:22-Erfolg auswärts beim bisherigen Tabellenzweiten SV Henstedt-Ulzburg katapultierte sich das Team von Trainer Thomas Blasczyk auf Rang zwei und feierte ausgelassen die Vizemeisterschaft.

Bei einer Niederlage wäre Jörl auf Rang fünf angekommen. Der Aufsteiger schaffte es gleich im ersten Drittliga-Jahr nicht nur die Nummer eins im Handballnorden, sondern in ganz Schleswig-Holstein zu werden. Gleichzeitig - und das war bitter für das Heimteam - verdarb Jörl Henstedt-Ulzburg die Meisterschaftsfeier: TV Oyten erreichte beim HSV Minden-Nord ein 30:30-Remis. Das reichte für den Titel. Alle drei topplatzierten Vereine in der 3. Liga haben aber auf einen möglichen Aufstieg in die 2. Liga verzichtet. Übereinstimmend sehen sie sich nicht in der Lage, die eingleisige 2. Liga mit vielen Reisen in den Süden Deutschlands »finanziell zu stemmen«.

Nordfrauen auf 5. Platz

Mit der Nummer zwei im Norden musste sich der TSV Nord Harrislee zufrieden geben. Trotz eines 29:16-Erfolges gegen die HSG Heidmark reichte es für das Team von Trainer Herluf »Shorty« Linde am Ende »nur« zu Rang fünf. Ein allerdings durchaus zufriedenstellendes Ergebnis.

Das kann man aber wohl nicht von der HG OKT (TSV Owschlag/HSG Kropp-Tetenhusen) sagen. Mit 19:25 Punkten reichte es in der Endabrechnung nur zu Platz sieben. Die vorzeitige Bekanntgabe der Ablösung von Trainer Olaf Keck, wie bei seinen beiden Vorgängern nach nur einem Jahr, ist dabei wohl nicht förderlich gewesen. Auch der vierte Schleswig-Holstein-Vertreter, der TSV Travemünde, konnte, nach langen Wochen im akuter Abstiegsgefahr, am letzten Spieltag noch das rettende Ufer erreichen. Mit einem 28:24-Erfolg gegen die SFN Vechta zogen die »Raubmöwen« der Lübecker Bucht an der TSG Wismar vorbei, die 21:23 gegen die »Zweite« des Buxtehuder SV mit 21:23 verlor und im nächsten Jahr in der Oberliga spielen muss - wenn nicht andere Teams zurückziehen und deshalb ein zusätzlicher Platz in der 3. Liga frei bleibt.
Harald Jacobsen

Statistik

Henstedt-Ulzburg - Jörl-DE Viöl 22:27 (14:14) 

HSG Jörl-Doppeleiche Viöl: Paulsen, Voigt, Kühl - Riebow, Jessen, Hansen 6, Brueck, Scholz, Schulz 1, Behrendsen 5, Pahl 1, Köster 6, Maier 6, Machau 2; 
Siebenmeter Jörl: 3/0 (Hansen 2 und Machau verwerfen);
Strafzeiten Jörl: drei (Hansen 2 und Köster).
Rote Karte Jörl: eine (Hansen)

Oldenburg II - HG OKT 31:30 (15:16)
HG Owschlag/Kropp-Tetenhusen: Lobstaedt, Fasold - Ewert 5, Seidel 3, Trceziok 2, Nissen 4/3, Rohwer 4, Steffek 6, Peters 1, Detlefen, Haudrup, Sievert 2, Lübker 2 , Jörgensen 1; 
Siebenmeter OKT: 3/3 (Nissen trifft alle drei)

TSV Nord - HSG Heidmark 29:16 (14:6)
TSV Nord Harrislee: Petersen-Kröger, Marie Andresen, Tiedemann - Ranft 1, Johanna Andresen 3, Natusch 2, Lundelius, Carstensen 5, Woch 1, Clausen 2, Lache 3, Harbeck 1, Jenen 8/3, Jakusch 5;
Siebenmeter Nord: 4/3 (Jensen verwandelt drei Mal, Lache verwirft);
Strafzeiten Nord: eine (Natusch).