Handball

Zwei Weihnachts-Punkte

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Thomas Bleicher
26. Dezember 2019, 15:37 Uhr

Nationalspieler Johanns Golla (Nr. 4) sielte auch gegen Minden stark auf. Foto: Sven Geißler

Flensburg. Das erste Geschenk gab es bereits vor dem Anpfiff: Kurz vor der Partie gegen GWD Minden gab die SG Flensburg-Handewitt bekannt, dass der ursprünglich bis 2021 datierte Vertrag von Jim Gottfridsson bis 2025 verlängert wurde. Die Entscheidung des schwedischen Spielmachers wurde in der mit 6300 Besuchern ausverkauften Flens-Arena festlich aufgenommen.
Weitere Geschenke folgten: zuerst der 27:22 (14:10) Heimsieg gegen Minden und damit auch die Fortsetzung einer unglaublichen Heimserie. Seit genau zwei Jahren hat die SG jetzt in der Liga in eigener Halle keinen einzigen Punkt mehr abgegeben. Es war der 33. Heimsieg in Serie.
Dieser wurde ohne die verletzten dänischen Weltmeister Simon Hald und Lasse Svan sowie Schwedens Vize-Europameister Hampus Wanne eingefahren. Zudem musste der angeschlagenen Magnus Rød bereits in der vierten Minute ausgewechselt werden. Norwegens zweifacher Vizeweltmeister war zum Xten Mal auf seine lädierte Hüfte gefallen. 

Die SG legte alles andere als einen besinnlichen Start hin und fegte zunächst über GWD hinweg. 8:2 (18.) hieß es, bevor Johannes Golla raushumpelte. Der deutsche Nationaspieler hatte sich am Knie verletzt, kehrte aber in der zweiten Halbzeit zurück. Seine Teamkollegen waren gefühlt deutlich überlegen, führten zur Pause aber nur 14:10 (30.). Benjamin Buric war zunächst ein gewohnt sicherer Rückhalt, hielt zwei Siebenmeter, musste in der 42. dennoch für Keeper-Kollege Torbjørn Bergerud weichen. Mitte des zweiten Durchgangs kamen die Gäste immer mal wieder auf drei Tore heran.
Die Hausherren brachten frische Kräfte und versuchten es mit diversen taktischen Varianten. Michal Jurecki spielte Abwehr und Simon Jeppsson löste Glandorf ab. Es ging mit drei Rechtsändern im Rückraum weiter.
Die endgültige Entscheidung war das 24:19 durch Marius Steinhauser (53.) in Unterzahl. Es war sein sechstes Tor und somit war er wie schon gegen die Löwen Topscorer der SG. Diesmal gemeinsam mit Gøran Johannessen, der ebenfalls sechs Volltreffer erzielte.
Bitter für Minden: Die Gäste hatten soeben eine Auszeit genommen, sich jedoch sofort einen Rückpass erlaubt, weshalb Zeitspiel gepfiffen wurde. Jurecki schaltete, bediente per Freiwurf Steinhauser und durfte sich hinterher über Sprechchöre von der Stehtribüne freuen. Nach einem schweren halben Jahr für den Polen sicherlich ein ganz besonderer Weihnachts-Moment für ihn.
Nach dem Spiel gab es noch weitere perönliche Geschenke und zwar für den Schweizer Marvin Lier, der feierlich verabschiedet wurde. Wie geplant endet seine Drei-Monatige-Leihe und er kehrt zum Jahreswechsel in seine Heimat zu Pfadi Winterthur zurück. Gegen Minden bekam der Linksaußen jeweils zum Ende der beiden Halbzeiten einige Minuten Einsatzzeit.
Außerdem bedankte sich die Mannschaft bei ihren Fans für das Jahr 2019, das u.a. die Deutsche Meisterschaft und den Supercup für die SG bescherte.
Jetzt geht es in die Winterpause und im neuen Jahr erst im Februar auf Vereinsebene weiter. Im Januar steht die Europameisterschaft in Norwegen, Schweden und Österreich an. Auch hier werden etliche SG-Akteure vertreten sein und um die Medaillen spielen.

Ruwen Möller

Mehr zum Spiel, der Vertragsverlängerung von Gottfridsson und dem Abschied von Marvin Lier in der Freitag-Ausgabe von Flensborg Avis.