Weiche verteilte in Wolfsburg Gastgeschenke - freiwillige und unfreiwillige. ETSV-Kapitän Marc Böhnke (l.) überreichte VfL-Spielführer Julian Klamt einen »Mega-Plop« für die Meisterschaft und auch für Schiedsrichter Marcel Hass (TuS Osdorf, hinten in der M.), der seine Laufbahn beendet. Die Punkte wollte Weiche eigentlich nicht bei Meister lassen, allein es kam anders zum Liga-Abschluss. (Foto: ETSV)
Wolfsburg. Am 34. und letzten Spieltag der Regionalliga Nord unterlagen die Fußballer des ETSV Weiche Flensburg mit 0:2 (0:1) beim bereits vorher als Meister feststehenden VfL Wolfsburg II. Die erst vierte Niederlage überhaupt in dieser Saison konnten die Weicher allerdings verkraften, schließlich war ihnen Rang drei und somit der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte bereits sicher. Dennoch ärgerten sich die Gäste ein bisschen, denn laut Co-Trainer Marc Peetz »war mehr drin«.
Das AOK Stadion in der Autostadt war perfekt hergerichtet. Wie bei den Profis wurde der kurzgehaltene Rasen kurz vor Spielbeginn gewässert, zum Anpfiff gab es frühsommerliche Temperaturen und die Ränge waren mit 384 Zuschauern gut besucht. Zudem bestätigten beide Teams, warum sie an der Spitze der Tabelle zu finden sind. Obwohl nur noch das Prestige auf dem Spiel stand und beide Seiten wie angekündigt kein volles Risiko gingen, wurde es ein ansehnliches Fußball-Spiel. Den ersten Fehler der Weicher nutzte Wolfsburg eiskalt aus und ging durch Dino Medjedovic (35.) in Führung. Der ETSV hatte bis hierhin nichts zugelassen, lag zur Pause aber dennoch hinten.
Im zweiten Durchgang versuchte Weiche auf den Ausgleich zu drängen, nach dem 0:2 von Bastian Schulz (71.) lief es bei den »Wölfen« aber wie von selbst und sie ließen ihrerseits nichts mehr zu. Eugen Gehlenborg (Präsident Norddeutscher Fußball-Verband) übergab nach dem Spiel die Schale an die Niedersachsen, die noch eine Ehrenrunde drehten und ausgelassen feierten. Für Wolfsburg geht es am 25. Mai um 19 Uhr mit dem ersten Aufstiegsspiel gegen den SSV Jahn Regensburg weiter. Das Rückspiel steigt am 29. Mai um 13.30 Uhr in Regensburg. Für Weiche steht am kommenden Sonnabend (17 Uhr/live ARD) das Landespokalfinale beim VfB Lübeck an. Ob Kapitän Marc Böhnke mitwirken kann ist seit Sonnabend wieder fraglich. Der Spielführer stand in der Startelf, musste aber kurz vor der Pause verletzt raus. Seine Adduktorenverletzung war wieder aufgebrochen. Für ihn kam Jannik Drews ins Spiel. Genau wie die später eingewechselten Benjamin Safo-Mensah und Leon Pascal Kroiß machte er seine Sache laut Peetz »sehr gut«. Die angeschlagenen Fiete Sykora und Florian Meyer waren gar nicht mit dabei. Weiche versucht sie bis zum Pokal-Endspiel fit zu bekommen.
Ruwen Möller