Handball

Vorsichtsmaßnahme bei Glandorf - Individuelle SG-Trainingspläne

13. März 2020, 18:05 Uhr

Unter Mannschaftskollegen darf Holger Glandorf (l.) derzeit nicht weilen. Dem Routinier wurde eine 14-tägige Quarantäne verordnet. Foto: Sven Geißler

Flensburg. Der komplette Spielbetrieb im Handball ist derzeit eingestellt. Der Coronavirus hat die Sportwelt im Griff und immer mehr Fälle tauchen auf. Die SG Flensburg-Handewitt hat ebenfalls darauf reagiert und den Trainingsbetrieb vorerst eingestellt. Die Profis sind mit individuellen Plänen für die kommenden zwei Wochen ausgestattet. Bei Holger Glandorf wurde zudem als Vorsichtsmaßnahme eine 14-tägige Quarantäne verordnet. 

Der Sohn des Routiniers hatte Kontakt zu einer infizierten Person, aber weder Sohn noch Vater haben bisher Anzeichen auf eine Infizierung mit dem Coronavirus gezeigt. Glandorf trainierte noch mit der gesamten Mannschaft bevor der Fall bekannt wurde. Deshalb hat sich die SG mit  Mannschaftsarzt Dr. Torsten Ahnsel und Geschäftsführer Dierk Schmäschke dazu entschlossen, vorerst individuell trainieren zu lassen.


"Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst und möchten auch andere mit dieser Maßnahme sensibilisieren", unterstreicht SG Geschäftsführer Dierk Schmäschke diese vorsorgliche Entscheidung. "Dass eine infizierte Person nun Kontakt mit einem Kind eines Spielers hatte, ist für uns Anlass genug das Risiko einer Infizierung für unsere Spieler und Mitarbeiter so gering wie möglich zu halten. Wir alle hoffen, dass wir bald den normalen Trainingsrhythmus wieder aufnehmen können." 

Neben Glandorf hat der Coronavirus auch bei den Norwegern Magnus Rød und Torbjørn Bergerud einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Duo war nach dem Berlin-Spiel nach Norwegen zum Nationalmannschaftsarzt gereist und musste nun, nach dem Beschluss der Regierung Norwegens, in eine 14-tägige häusliche Quarantäne, da die beiden aus dem Ausland eingereist waren.

Für SG-Trainer Maik Machulla stehen besondere Herausforderungen an. Einen geregelten gemeinschaftlichen Trainingsbetrieb wird es so vorerst nicht geben. Entsprechend hat der SG-Trainer umgeplant.

"Ein normales Training möchten wir unter diesen Umständen nicht durchführen. Derzeit stehen wir vor ganz anderen Herausforderungen", sagt SG Cheftrainer Maik Machulla, der die Sorgen der Spieler aber gut nachvollziehen kann.

"Natürlich machen sich auch die Jungs Gedanken um ihre Familien und Kinder. Einige Spieler dürfen derzeit nicht in ihre Heimatländer zu ihren Familien einreisen, ohne dort zwei Wochen in Quarantäne gestellt zu werden. Dennoch haben wir nun individuelle Trainingspläne herausgegeben, sodass die Jungs getrennt voneinander arbeiten können. In zwei Wochen möchten wir dann den gewohnten Trainingsbetrieb gerne wieder aufnehmen, sofern sich die Gesamtsituation bis dahin etwas stabilisiert hat. Aber Fakt ist, im Moment steht das sportliche Geschehen hinter der Gesundheit einer Gesellschaft hinten an", so der SG-Trainer.

Ob es allerdings in zwei Wochen für die Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes reicht, ist bei der derzeitigen Lage noch nicht absehbar.

Timo Fleth