Stolzer TSB Flensburg

Fußball

07. Januar 2018, 17:50 Uhr

Arne Ingwersen ballt die Faust, TSB-Keeper André Hagge stürmt auf ihn zu. Der 4:2-Sieg gegen Todesfelde war der Wendepunkt, denn Minuten zuvor drohte das frühe Aus.

Flensburg. »Das ist ein herausragendes Gefühl. Ich bin nie zuvor hiergewesen, und dann kommen wir ins Finale.« Hans-Jürgen »Max« Jacobsen war mächtig stolz auf die Teamleistung seines Fußball-Oberligisten TSB Flensburg, den er mit diesem Masters-Abend als Trainer verlassen wird. Mit diesem 1:2 gegen den Turniersieger SC Weiche Flensburg 08 endete seine Zeit als Interimstrainer vor Großkulisse. 

Dass es für den Außenseiter aus Flensburg bei seiner zweiten Masters-Teilnahme so weit ging, war einer imensen Moral geschuldet. Nach der 1:2-Auftaktniederlage war es schon früh recht schwer, bei nur drei Gruppenspielen den Einzug ins Halbfinale zu stemmen. Dann, im zweiten Spiel gegen den SV Todesfelde, stand der TSB gar mit dem Rücken zur Wand. Morten Liebert traf bereits in der ersten Minute (0:1), Rafael Krause (0:2/3.) tat den Jacobsen-Schützlingen kurz darauf richtig weh. Der TSB stand auf. Zwar spät, aber er tat es. Björn Lass (1:2/10.) und Timo Carstensen (2:2/11.) führten das Team erst auf Augenhöhe, und riesengroß die Freude, als Julian Thomsen gar die Führung machte (3:2/12.). Als Arne Ingwersen 15 Sekunden vor Schluss aus der eigenen Hälfte in ein verlassenes Todesfelder Tor traf (4:2), kannte die Begeisterung kein Halten mehr. 

Unvergesslich

»Teamgeist eben. Das zeichnet uns ja aus«, sagte Arne Ingwersen danach. Timo Carstensen und Arne Ingwersen trafen dann beim 2:1-Sieg im so wichtigen letzten Gruppenspiel gegen Eutin 08, das der TSB verdient 2:1 gewann. Der Halbfinaleinzug war perfekt. Und dort stand den Jacobsen-Schützlingen mit dem NTSV Strand 08, Sieger der Vorrundengruppe B, ein harter Brocken ins Haus. Und einer der nie aufsteckt. Timo Carstensen (4.) und Tom Warncke (7.) schossen zwar eine 2:0-Führung heraus, Strands Marco Pajonk glich aber per Doppelschlag in Windeseile zum 2:2 aus. Nach genau neun Minuten war es Nicolai Vosgerau, dem der umjubelte 3:2-Siegtreffer gelang, der den TSB ins Finale führte.

»Die Mannschaft hat einen super Eindruck hinterlassen. Sie hat kämpferische Einstellung gezeigt und Leidenschaft. Und sie hat hier Beifall bekommen, das ist für jeden Spieler etwas Besonderes. Jeder, der hier war, wird das nicht mehr vergessen«, sagte TSB-Vorstandsmitglied Holger Sohrweide. »Ein schöner Abschluss, da hat kaum einer mit gerechnet. Und toller Abschluss für Max«, sagte TSB-Teammanager Rainer Andresen. Das sah auch ein stolzer Kapitän Lasse Sohrweide so. »Was Max in den drei Monaten hier geleistet hat, war weltklasse. Er hat uns den Spaß zurückgegeben«, sagte Sohrweide.

Marc Reese