Handball

Saisonstart im Oktober

24. Juni 2020, 11:00 Uhr

Foto: Daniel Reinhardt/dpa

Flensburg. Das lange Ranken hat vorerst ein Ende. Die Handball Bundesliga (HBL) hat ihren Saisonstart für die ersten Tage im Oktober angekündigt. Am Ablauf des Ligaspielbetriebes ändert sich aber nichts. Gleichzeitig hat die HBL das Supercup-Duell zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem THW Kiel auf die letzten Tage im September verlegt.

"Nach reiflicher Abwägung haben wir uns entschieden, am klassischen Saisonmodell festzuhalten. Alle anderen Varianten wären nicht ausreichend praktikabel, wirtschaftlich und fair. In jedem Fall erwartet uns eine sehr komplexe Saison, die uns aufgrund der hohen Termindichte viel Flexibilität und Solidarität abverlangen wird. Ich bin überzeugt, dass alle Beteiligten dies verinnerlicht haben", so Frank Bohmann, HBL-Geschäftsführer.


Die Hoffnung auf Zuschauer, zumindest in Teilen, erhält durch die HBL ebenfalls Nahrung.

"Die Corona-Pandemie ist nach wie vor eine sehr reale Bedrohung, der wir sehr solidarisch und mit einigem Erfolg entgegentreten. Gerade deswegen legt der Handball sehr großen Wert darauf, durch ein überzeugendes Hygienekonzept mit Kontaktverfolgung in die Saison starten zu können. Dies wäre für unseren Sport ein wichtiger und inzwischen dringend notwendiger Schritt Richtung Normalität", so Bohmann. In die gleiche Kerbe schlägt auch HBL-Präsident Uwe Schwenker, für den Zuschauer unabdingbar für den Handball sind.

"Wir werden weiterhin alles in unserer Macht stehende unternehmen, um passende Rahmenbedingungen für die Wiederaufnahme des Spielbetriebs mit Zuschauern zu ermöglichen. Denn Sport lebt von Emotionen – und die gibt es eben nur zu 100 Prozent auf dem Spielfeld und vor vollen Rängen. Das bleibt unser Ziel. Wie fragil die Lage immer noch ist, zeigen die Ereignisse im Kreis Gütersloh. Umso wichtiger ist es, dass wir die Hygiene beachten, Abstand halten und einen Mund-Nase-Schutz tragen", so Schwenker.

Die Spielpläne sollen bis Ende Juli bekannt gegeben werden und die kommende Spielzeit soll trotz der vier Saisonspiele mehr, aufgrund der fehlenden Absteiger, bis zum 30. Juni 2021 beendet werden.

SG glücklich über Ziel - Details aber noch offen

Der Kopf von Dierk Schmäschke, Geschäftsführer der SG Flensburg-Handewitt, hat in den vergangenen Wochen der Unsicherheit so manches Mal geraucht. Mit der Festlegung des Saisonstarts gibt es aber auch für die SG wieder ein Ziel zum darauf hinarbeiten.

"Durch den vorerst geplanten Saisonstart im Oktober haben wir nun wieder ein Ziel", so Schmäschke glücklich. Wie genau der Spielbetrieb dann ausschauen wird, ist aber nicht klar.

"Wir haben noch vieles an Vorbereitung, Planung und Erarbeitung von Konzepten zu klären, vor allem wie und unter welchen Voraussetzungen wir in den Hallen spielen können. Wir werden alles daransetzen, so früh und so schnell wie möglich wieder mit Zuschauern zu spielen. Ich hoffe, dass sich bis dahin auch im Hinblick auf den Pandemieverlauf noch einiges verändert und sich die Lage und Situation verbessert. Wir hoffen, dass wir möglichst schnell wieder zu unserem gewohnten Sport zurückkehren können", so Dierk Schmäschke.

Endlich wieder Training

Für SG-Trainer Maik Machulla gibt es damit auch im Training mit den Spielern wieder eine Perspektive, entsprechend glücklich zeigte sich der SG-Trainer.

"Ich freue mich sehr, meine Jungs wieder zu sehen und mit ihnen gemeinsam in der Halle trainieren zu können. Für uns Trainer, die Mannschaft und die Vereine bedeutet der voraussichtliche Start im Oktober nun eine gewisse Planungssicherheit. Nun haben wir ausreichend Zeit das Training vorausschauend zu steuern und unsere Mannschaft an die höhere Belastung zu gewöhnen. Aufgrund der langen Pause werden die Spieler Zeit brauchen, langsam ihr ursprüngliches Niveau zu erreichen", so Machulla, der schnell wieder in den Trainer-Tunnel eingetaucht ist. Dabei ist die zu erwartende Belastung beim SG-Trainer schon mit eingedacht.
"Durch die komprimierte Spielzeit wird die kommende Saison für uns mit der Teilnahme der Champions League eine besondere Herausforderung", so Machulla, der für die letzten notwendigen Prozente auch wieder auf die Unterstützung der Fans hofft. Wir hoffen sehr, dass wir so schnell wie möglich wieder vor Zuschauern spielen dürfen und unseren normalen Alltag wieder leben können. Unsere Sportart lebt von den Emotionen von den Rängen", so Machulla.

Timo Fleth