Reinfeld neuer Tabellenführer

Das war der 18. Spieltag

08. März 2017, 14:43 Uhr

SH-Liga der Damen

Breaking News: Patrick Kohl (THW Kiel) legt sein Amt als Trainer mit sofortiger Wirkung nieder. 


Kiel/Kronshagen mit zwei Siegen der große Gewinner an diesem Wochenende, Treia/Jübek der große Verlierer. Auch in Fockbek kann man nicht gewinnen und gibt die Tabellenführung ab. Reinfeld nutzt die Gunst der Stunde und siegt verdient in Lindewitt. Lauenburg kämpft mit einem Rumpfkader SIF nieder und hält Kontakt zur Spitze. Tarp kann den doppelten Heimvorteil nicht nutzen und verliert beide Partien, wenn auch knapp. Duvenstedt sammelt wichtige Punkte gegen den Abstieg. Der THW verliert das Kieler Derby und sieht schweren Zeiten entgegen. Oeverseer »Miezen« nehmen auch die Hürde Mölln und bleiben weiterhin ungeschlagen.


Die Spiele im Detail:

HSG Tarp/Wanderup - HSG Kiel/Kronshagen 33:34 (17:19)

»Es war gut mit anzusehen, dass wir uns vom harten Abwehrspiel der Tarper nicht aus dem Konzept haben bringen lassen und trotzdem wichtige Akzente im Angriff setzen konnten,«freute sich Constanze Lüdtke (Kiel/Kronshagen) über am Ende schwer erkämpfte Punkte.» Trotz einseitiger Härte hagelte es überwiegend für uns 2 Minuten Strafen, sodass wir permanent in Unterzahl spielten. Dennoch konnten wir mit einem zwei Tore Vorsprung in die Halbzeit gehen. Bis dahin konnte Tarp insbesondere über den Kreis gefährlich werden. Erst Mitte der 2. Halbzeit verstanden wir es den Ball laufen zu lassen und setzten uns auf 33:26 ab. Haben dann aber eine Aufholjagd der Gegnerinnen zugelassen. Egal, 3. Platz ist 3. Platz.«


HSG Tarp/Wanderup - TSV Alt Duvenstedt 27:30 (9:12)

Ausgelassene Stimmung bei den Duvenstedter Damen (foto:privat)

»Endlich haben wir unsere Serie der Auswärtsniederlagen beendet,« jubelte Kerstin Müller (Alt Duvenstedt) nach dem Sieg beim Tabellenletzten Tarp. »Es war zwar keine gute Leistung, aber am Ende zählten die zwei Punkte, die für uns sehr wichtig waren. Die Abwehr stand super an diesem Spieltag, unterstützt von einer sehr starken Tanja Stegmann im Tor. Im Angriff war es alles andere als gut. Wir spielten zum Teil Standhandball, keine Bewegung ohne Ball und kaum Angriffe, die wir bis zum Ende ausgespielt haben. Dennoch erreichte der Ball irgendwie immer wieder das Tor und das zählt schließlich.« Spannend wurde es für Duvenstedt nur noch in den Schlussminuten der Partie, als man leichtfertig einen sicheren Vorsprung fast verspielte.»Zwar lassen wir Tarp nochmal auf drei Tore rankommen und am Sieg schnuppern, aber am Ende ein ungefährdeter Sieg für uns, der uns mächtig Auftrieb gibt für die nächsten Spiele.« ist sich Müller sicher.

TSV Lindewitt - SV Preußen Reinfeld 17:23 (8:8)

Lindewitt weiter im Abwärtstrend. Auch im 4. Spiel in Serie kann die Friedrichsen Truppe nicht punkten. »Wie schon im Hinspiel, so konnte Reinfeld auch das Rückspiel für sich entscheiden und nimmt verdient zwei Punkte mit nach Hause,« resümierte ein enttäuschter Teammanager Eckhard Franzke (Lindewitt). »Konnten wir in der 1.Halbzeit die Partie noch ausgeglichen gestalten – hier zeigten beide Torhüterinnen eine exzellente Leistung zwischen den Pfosten - , so unterliefen uns in der 2. Halbzeit zu viele Fehler, die clevere Reinfelder immer wieder zum Gegenstoß nutzten. Dann wächst der Rückstand Schritt für Schritt, weil wir auch beste Chancen liegen lassen und unsere Anspiele an den Kreis immer wieder abgefangen wurden.« Lindewitt verliert denn Anschluss nach oben, während Reinfeld neuer Tabellenführer ist.»Mit nur 10 Spielerinnen und einer Torfrau ging es nach Lindewitt. Laura Beth hat ihren Skiurlaub vorzeitig beendet und ist mittags in Hamburg gelandet. Maike Waldeck ist extra aus Berlin angereist und Sophie Frank ist von ihrer C-Jugend, die in Harrislee gewonnen haben, rüber gekommen. Das alles zeigt, wie wichtig uns das Spiel war,« freute sich Detfred Dörling (Reinfeld) nicht nur über den Sieg sondern auch über den endlich verdienten Platz an der Sonne.» Wichtig war auch, dass alle an einem Strang gezogen und gekämpft haben. Ließen wir in der ersten Halbzeit noch das Tempo nach vorne und hinten vermissen, so wurde es in der zweiten Halbzeit deutlich besser. Jetzt kamen wir auch zu einfachen Toren und waren ab der 37. Minute auf der Siegerstraße. Die Abwehr stand bombig und Annika Rahf dahinter einfach klasse.«

HSG Fockbek/Nübbel - HC Treia/Jübek 28:23 (10:12)

Der Trainerwechsel zeigte Wirkung in Fockbek.» Wir haben besonders in der 2. Halbzeit die Leidenschaft gezeigt, die ich eingefordert habe,« freute sich Neu-Coach Jörg Becker (Fockbek) über den Husarenstreich seiner Dame. » Wir waren einfach präsenter in den zweiten 30 Minuten und haben jeden Angriff von Treia so aktiv verteidigt, dass wir sie zu schlechten Würfen zwangen. Die waren dann immer wieder eine sichere Beute unser starken Torhüter.« Für den HC Treia/Jübek scheint der Weg nun langsam bergab zu gehen.»Ich brauche nicht zu erwähnen, dass ich richtig enttäuscht über das bin, was ich in den zweiten 30 Minuten von meiner Mannschaft gesehen habe,« sagte Trainer Thomas Bleicher (Treia) nach dem Spiel. » In der 1. Halbzeit lassen wir Ball und Gegner laufen, versäumen es frühzeitig eine klare Führung heraus zuwerfen und verdaddeln den Ball Sekunden vor Schluss, sodass wir nur mit einer knappen Führung in die Pause gehen, « sieht Bleicher den Knackpunkt des Spiels.»Wir schaffen es dann nicht, den Kampf anzunehmen und glauben noch immer, mit einer normalen Einstellung so ein Spiel zu gewinnen. Das es nicht so ist, zeigen uns die Mannschaften aus der unteren Hälfte der Tabelle von Spieltag zu Spieltag. Aber gerade das sind die Big-Points, die du mitnehmen musst, ansonsten ist man für höhere Aufgaben noch nicht gerüstet. Da haben uns Lauenburg, Reinfeld und Kiel/Kronshagen einfach noch etwas voraus und das werden auch am Ende die Mannschaften sein, die den Titel unter sich ausspielen.« Schon am Donnerstag kann man mit einem Sieg gegen die HSG Tarp/Wanderup Schadensbegrenzung betreiben.

Lauenburger SV - Slesvig IF 35:32 (13:14)

Sabrina Reimers (5) auf dem Weg zum Tor (foto:privat)

»Es war das erwartet enge Spiel,« war Teammanager Arne Bahde (Lauenburg) erleichtert nach kraftraubenden 60 Minuten. Durch diesen Sieg behalten die »Diven« auch im nächsten Top-Spiel eine weiße Weste und schicken SIF mit einer Niederlage zurück nach Schleswig. »Eine engagierte Leistung und ein gutes Auswärtsspiel reichen leider nicht, um zählbares mit aus Lauenburg zu nehmen,« musste Melf Carstensen (SIF) am Ende eines guten Liga Spiels feststellen. »Die erste Halbzeit war hart umkämpft mit wechselnden Führungen. In der zweiten Halbzeit erhöhten beide Mannschaften das Tempo noch einmal. Leider haben wir zwischen der 35. und 45. Minute im Angriff einige Chancen nicht genutzt und ein paar Fehler zu viel gemacht. Das hat Lauenburg gut ausgenutzt. Aber wie die Mannschaft sich noch mal ran gekämpft hat und dann beim 32:31 sogar noch mal hätte ausgleichen können, war schon stark, « war der Coach unter dem Strich mit der Leistung seiner Damen zufrieden.»Trotzdem geht der Lauenburger Sieg in Ordnung und wir konnten einige gute Akzente setzen, insbesondere das Spiel über den Kreis war toll.« Für beide Mannschaften geht es langsam in die Endphase der Saison und der nächste Gegner wartet bereits. »Jetzt müssen wir in der kommenden Woche die Zeit nutzen, um am nächsten Wochenende ein richtiges starkes Heimspiel abzuliefern. Heide kommt und das wird alles andere als leicht,« weiß Carstensen.

THW Kiel - HSG Kiel/Kronshagen 17:23 (7:13)

Paukenschlag auch beim THW. Patrick Kohl legt sein Amt als Trainer mit sofortiger Wirkung nieder. »Grund ist nicht die sportliche Leistung, sondern viel mehr die berufliche Veränderung mit einem nun immer höher werdenden Zeitaufkommen. Somit kann ich nicht mehr zu 100% mein Amt als Trainer ausführen und das ist für mich selber einfach nicht mehr tragbar,« sagte Patrick Kohl. Neuer Coach auf der Bank wird Thorsten Tüx.

Zweites Spiel innerhalb drei Tagen und zweiter Sieg für die »Krabben«. »Schön war das bestimmt nicht,« lächelte Constanze Lüdtke (Kiel/Kronshagen),» aber morgen kräht kein Hahn mehr danach?« Kiel schiebt sich durch diesen Sieg auf Platz drei der Tabelle und steckt nun mittendrin im Aufstiegsrennen. »Dafür sind die Punkte Goldwert und das sie aus einem Derby kommen, zählt normalerweise doppelt. Es war so ein Spiel der vergebenen Chancen und wir haben reihenweise klarste Sachen liegen gelassen und in der zweiten Halbzeit das Spiel » wirf die Torhüterin ab« praktiziert. Aber egal, wir nehmen zwei Punkte mit nach Hause und können auf unsere Leistung in der Abwehr aufbauen. Das zählt,« sprach Lüdtke und genoß den Moment.

MTV Heide - HSG Mönkeberg-Schönkirchen 29:30 (16:17)

Mönkeberg siegt im Aufsteiger Duell!

HSG Tills Löwen - SG Oeversee/Ja-We 25:31 (8:13)

»Ich bin mächtig stolz auf meine Mannschaft,« strahlt Christian Carlsen (Oeversee).Seit nun mehr sechs Spielen bleiben die »Miezen« ungeschlagen und festigen ihren Platz im gesicherten Mittelfeld der Tabelle. »Heute hatten wir alles voll im Griff und konnten uns auf eine stabile Abwehr, mit einer starken Johanna Tüx im Tor, verlassen. Hier legten wir den Grundstein für den Sieg. Die Ballgewinne wurden sofort mit viel Tempo nach vorne getragen und endlich liessen wir nur wenige Chancen vor dem gegnerischen Tor liege. Das war Entschlossenheit pur.« Nicht auszudenken, wenn die »Miezen« nicht so einen verkorksten Start in die Saison hingelegt hätten, dann wären sie in dieser Form ein ernst zu nehmender Meisterschafts-Kandidat gewesen.