Handball
UPDATE: Mit Tempofeuerwerk zum Sieg im Spitzenspiel
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Kapitän Tjark Desler und der DHK brannten ein Feuerwerk gegen den TSV Kronshagen ab. Foto: Tim Riediger
Flensburg. So manch einer der 397 Zuschauer in Idrætshallen musste sich mehrfach verwundert die Augen reiben. War das noch der mit den gleichen Spielern besetzte DHK Flensborg, wie noch zu Beginn der Woche? Er war es, trat aber gegen den bis dahin noch ungeschlagenen TSV Kronshagen von Beginn an ganz anders auf.
Starke und bewegliche Abwehr, herausragendes Tempospiel und ein spielfreudiger Angriff, wie er schon lange nicht mehr zu sehen war, kennzeichnete die SdU-Handballer an diesem Nachmittag. Die Folge war ein verdienter, wenn auch am Ende etwas zu klein ausgefallener, 32:26-Sieg der Gastgeber.
»Wir wollten nach fünf Wochen ohne Heimspiel und den schwächeren Leistungen zuvor, ein anderes Bild von uns zeigen. Das ist uns dann auch gelungen. Man hat das Lachen wieder gesehen und insgesamt sind wir einfach freier aufgetreten«, beschrieb Kapitän Tjark Desler die Gefühlswelt der Flensburger nach einer turbulenten Woche, wo drei Spiele, das Ausscheiden im Landespokal, eine Trainerentlassung und zwei starke Siege in der Oberliga durchlebt werden musste. Desler selbst hat sein Aufgabenfeld beim DHK unter der Woche erheblich vergrößert. Neben dem Amt als Kapitän steht Desler gemeinsam mit Johannes Krüger für das Training und die Spielvorbereitung und gegen Kronshagen musste er auch als Kreisläufer ran.
»Wir haben nach der Verletzung von Tobias Wickert-Grossmann nach Alternativen gesucht, zumal auch Jannis Blumenberg noch nicht wieder zur Verfügung gestanden hat. Da hat sich aber schlussendlich nichts ergeben und wir haben uns als Mannschaft dann entschieden das mit den vorhandenen Mitteln zu stemmen«, so Desler.
Dem Spiel des DHK hat dies aber nicht geschadet. Mit sehr viel Tempo aus einer starken Deckung mit einem gut aufgelegten Tim Wendt im Tor und einem unfassbar sicheren Vollstrecker in Johannes Krüger, der 18 Tore am Ende auf dem Konto hatte, erspielte sich die Heimmannschaft schon eine 16:13-Pausenführung.
»Das Tempospiel war einfach überragend. Davon habe ich sehr gut profitieren können. Das war aber auch ein Zeichen, dass wir als Mannschaft sehr gut funktioniert haben. Wir wollten es uns, den Gegnern und vor allem auch unseren Fans beweisen. Das ist unter dem Strich sehr ordentlich gelungen«, freute sich Krüger.
Bis auf 26:18 konnte sich der DHK bis zur Mitte des zweiten Durchgangs absetzen und lies sich auch bis zum Ende nicht mehr von der Erfolgsspur abbringen. Der 32:26-Sieg und die Leistung ließen Teammanager und Aushilfstrainer Tobias Dahm im Anschluss durchatmen.
»Im Moment müssen wir von Außen nur ganz wenig auf das Team einwirken. Die bringen alles selber mit und wollten das auch von Beginn vor eigenem Publikum zeigen. Mein Fazit ist, dass wir hoffentlich die Erkenntnis erlangt haben, dass wir als Team alles erreichen können. Dafür müssen wir den eingeschlagenen Weg aber auch konsequent weitergehen. Alle müssen bereit sein«, so Dahm, der dabei auch schon das Auswärtsspiel bei der HSG Eider Harde im Blick hatte.
Timo Fleth
Statistik
DHK Flensborg: Wendt, Vogeler-Schibrath - de Bruin 1, Zinndorff 3, Honig, Desler 2, Kristof, Krüger 18/6, von Eitzen 6, Bandemer, Wenske 1, Johannsen 1, Marco Boyschau, Martin Boyschau.
TSV Kronshagen: Kumnick, Ehlert - M. Fischer 2, J. Fischer 1, Klatt 2, Ehlers, Christ, Jacobs 3, Schawaller 3, Wegner 6/2, Harder, Görlach 7, von Elm 1, Grage 1.
Zeitstrafen: 6:4.
Siebenmeter: 6:4.
Schiedsrichter: Lochner/Mottig.
Gelungener Flensburger Spieltag
Flensburg. Die Oberliga-Handballer aus Flensburg und der Umgebung haben einen erfolgreichen Spieltag hinter sich gebracht. Neben dem furios aufspielenden DHK Flensborg gegen den TSV Kronshagen (siehe gesonderten Artikel) ließen sich auch der TSV Hürup beim TV Fischbek und die SG Flensburg-Handewitt II gegen den TSV Ellerbek nicht aus dem Tritt bringen.
TV Fischbek - TSV Hürup 23:30 (11:14)
Der TSV Hürup überzeugte beim TV Fischbek mit einer guten und konzentrierten Leistung. Das Team von Christian Lutter lag während des gesamten Spiels in Führung und konnte sich dabei auf eine starke Deckung, gute Torhüter und ein variables Angriffsspiel stützen. In Abwesenheit der Mittelachse Ove Jensen (nur bei Strafwürfen) und Philipp Hinrichsen (krank) waren die Gäste von allen Positionen gefährlich und setzten sich im Laufe des Spiels immer weiter von den wacker kämpfenden Gastgebern ab.
TSV Hürup:Lübker, Ataman – Ilper, Andersen 3, Lausen 3, Marczinkowski 2, Luca Kurth, Louwers 3, O. Jensen 8/7, Lasse Kurth 6, Hauenstein, Ewers 2, Hinrichsen 3
SG Flensburg-Handewitt II – TSV Ellerbek 34:27 (16:16)
Das Juniorteam tat sich gegen die harte und unangenehme Deckung der Ellerbeker zunächst schwer und verteidigte selbst mit zu wenig Engagement. Die Halbzeitansprache von Trainer Jacobsen fruchtete, den Gästen wurde der Torerfolg sehr schwer gemacht und vorne kam die SG-Reserve ins Rollen, über 24:20 (40.) und 30:24 (50.) wurde ein ungefährdeter Sieg herausgeworfen. In den kommenden »Wochen der Wahrheit« wird die SG gegen alle Spitzenteams zeigen müssen, ob sie das Zeug zum direkten Wiederaufstieg in die 3 Liga hat.
SG Flensburg-Handewitt II:Wilde 1 – Hinrichsen 1, Reed 2, Hartwich 3, Jürgensen 3, Kooij 6, Runow 3, Nissen 3, Persson 7/1, Ebeling 4, Behncke, Kirschberger 1
Kai Teichmann