Handball

Meister fährt mutig nach Berlin

Thomas Bleicher
06. März 2020, 17:20 Uhr

Auf Jim Gottfridsson (M.) und die SG wartet in Berlin Schwerstarbeit. Archivfoto

Flensburg. »Der Sieg hat uns gutgetan«, so Maik Machulla nach dem 30:23-Erfolg gegen die MT Melsungen und vor dem nächsten Spitzenspiel seiner SG Flensburg-Handewitt, Sonntag (16 Uhr/live Sky) bei den Füchsen Berlin. 

»Es waren nicht nur die zwei Punkte, sondern vor allem die Art und Weise, wie wir gespielt haben, die mir gefallen hat. Wir fahren daher mutig nach Berlin«, sagte der SG-Trainer. 
An die Leistung vom Mittwoch soll sein Team in der Hauptstadt möglichst anknüpfen, doch das wird eine schwere Aufgabe. Berlin ist Fünfter, kämpft um die Europapokalplätze und verfügt trotz der Ausfälle von beispielsweise Paul Drux, Fabian Wiede oder Simon Ernst immer noch über viel Qualität. 

»Die Konstellation ist ähnlich wie in Melsungen. Berlin hat ebenfalls gerade den Trainer gewechselt (Michael Roth ersetzte vor wenigen Tagen Velimir Petkovic/Red., wir berichteten), ist aber in einer noch schwierigeren Lage, weil ihre Ansprüche noch höher sind«, so Machulla. Die Nach-Verpflichtung des Handballriesen Dainis Krištopāns macht die Füchse laut Machulla »unberechenbarer«, auch wenn er den Letten noch nicht vollends im System der Hausherren integriert sieht. Apropos System: Machulla erwartet, dass sein Kollege Roth wie zu Melsunger Zeiten auf eine kompakte 6:0-Abwehr baut. »Mit einer 3:3-Variante würde er mich sehr überraschen«, so Machulla, der weiterhin auf Kapitän Lasse Svan, Simon Hald und Magnus Rød verzichten muss, dies aber wie gewohnt nicht zum Thema machen will. »Verletzte Spieler haben alle, es gilt andere, kreative Lösungen zu finden«, so seine Devise. Im Gegensatz zu anderen Sportarten und Ländern, muss der Handball in Deutschland in Sachen Coronavirus noch nicht die ganz großen Lösungen finden, sprich Spielabsagen oder der Ausschluss von Zuschauern ist noch kein Thema. Die Thematik beschäftigt jedoch auch die SG, wie Machulla erzählte. »Wir haben Spender für Desinfektionsmittel in der Kabine und bei unseren Physios anbringen lassen, das wollte ich gerne«, so der Coach, der ansonsten dazu rät: »Wir sollten alle aufpassen und die normalen Hygieneregeln beachten.«


Ruwen Möller