Handball
Königsklasse: Bundesliga-Duo hofft auf Final Four
Handball
»Diese Runde zu überstehen, haben beide drauf«, sagte Bohmann. »Löwen gegen Nantes sehe ich als 50:50-Spiel, Flensburg als klaren Favoriten gegen Brest.«
Während die in der Bundesliga seit einem Jahr ungeschlagenen Norddeutschen in der Meisterschaft mit 46:0 Punkten scheinbar unaufhaltsam auf Kurs Titelverteidigung steuern, müssen die im DHB-Pokal ausgeschiedenen Mannheimer angesichts von acht Zählern Rückstand alles auf die Karte Champions League setzen.
»Das ist unsere letzte Chance für etwas Großes in dieser Saison. Deswegen werden wir alles mobilisieren«, versprach Star-Regisseur Andy Schmid.
Viermal in Serie kam für die Löwen zuletzt im Achtelfinale das Aus - diesen Fluch wollen sie nun beenden. Allerdings musste Jacobsen zuletzt konstatieren, dass seine im Umbruch befindliche Mannschaft »nicht das Selbstvertrauen der vergangenen Jahre« habe. Hinzu kommen personelle Probleme auf der Königsposition im linken Rückraum. Nationalspieler Steffen Fäth ist verletzt. Sollten sich die Löwen gegen den Tabellendritten der französischen Liga dennoch durchsetzen, kommt es im Viertelfinale zum Duell mit Spaniens Serienmeister FC Barcelona. Flensburg träfe im Falle des Weiterkommens wohl auf Ungarns Topclub Telekom Veszprem, der im Achtelfinale gegen Sporting Lissabon klarer Favorit ist.
Sportlich zwei völlig andere Kaliber, die über ganz andere finanzielle Mittel verfügen als das Bundesliga-Duo.
»Unsere Spitzenclubs finanzieren sich alle aus dem Handball heraus. Alle anderen Topvereine, mit Ausnahme von Montpellier und Nantes, finanzieren sich aus anderen Quellen. Das sind in der Regel reiche Mäzene aus Katar oder dem Gasgeschäft. Da können wir nicht gegenhalten«, beschrieb Bohmann die ungleichen Kräfteverhältnisse im europäischen Handball.
Auch wenn die Bundesliga von alten Erfolgen träumt, kaufen kann und will sie ihn nicht. »Das ist nicht der Weg, den unsere Clubs gehen«, sagte der HBL-Geschäftsführer. »In ein Wettrüsten gegen irgendwelche Oligarchen können wir nicht eintreten.« dpa