UPDATE #3: Knapper Heimsieg der SG

Handball

04. März 2017, 19:01 Uhr

Kentin Mahé traf mit der SG auf BSV um Nikolaj Markussen (Nr. 22) und den ehemaligen SG-Spieler Michael V. Knudsen (r.). (Foto: Tim Riediger)

Flensburg. Der Handball-Abend zwischen der SG Flensburg-Handewitt und dem dänischen Meister BSV Bjerringbro-Silkeborg (26:24) endete so wie er begonnen hatte: ein Däne wurde gefeiert. Vor Spielbeginn zeigte die SG-Fangemeinde ihre Dankbarkeit für neun Jahre unermüdlichen Einsatz in Flensburg und bereitete Michael V. Knudsen eine unvergessliche Rückkehr in die Flens-Arena. Beim Einlaufen wurde der BSV-Kapitän mit Sprechchören und frenetischem Applaus bedacht. Sein Teamkollege Søren Rasmussen, ebenfalls Ex-SGer, wurde ebenso bejubelt. Danach war es allerdings vorbei mit der Gastfreundlichkeit. Auch wenn BSV bis zum Schluss dicht dran war, die Punkte blieben in Flensburg, wo sie am Ende Rasmus Lauge bejubelten. Unmittelbar nach Spielende wurde dessen vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2021 bekannt gegeben. 

Damit reiht sich der Spielmacher in eine lange Tradition an der deutsch-dänischen Grenze ein und dürfte der nächste sein, der das Vereinsmotto »Einmal Flensburg, immer Flensburg« verinnerlicht. Zu seinen dänischen Vorgängern, die über viele Jahre in Flensburg spielten, gehört neben Knudsen auch Lars Christiansen. Mister SG (spielte 14 Jahre in Flensburg) schlechthin verfolgte das Spiel von der Tribüne aus. Von dort sah er, wie Thomas Mogensen, der aktuell seine zehnte Saison in der Fördestadt bestreitet, ein wichtiger Faktor wurde. Gäste-Coach Peter Bredsdorff-Larsen befand sogar anerkennend: »Er hat am Ende den Unterschied ausgemacht«.

Mogensen, der nach seiner Augenverletzung gegen seine Landsleute sein Comeback feierte, wurde beim Stande von 14:17 (41.) aus SG-Sicht eingewechselt. Bis dahin lief nicht viel zusammen im Flensburger Spiel. Es sah lange Zeit so aus, als sollten die Gäste nach dem 24:21-Sieg beim THW Kiel vor einer Woche die nächste Überraschung in Norddeutschland vollbringen. In einer zerfahrenen ersten Halbzeit gingen die Dänen, die von etwa 800 Fans begleitet wurden, immer wieder in Führung. Ljubomir Vranjes haderte mit dem Defensivverhalten seiner Mannschaft. In einer Auszeit bekam Anders Zachariassen den Unmut seines Trainers lautstark zu hören und wurde zusammengefaltet. Mit ein Grund für die nicht reibungslose Defensivleistung: neben dem ohnehin verletzten Abwehrchef Tobias Karlsson fiel nach 14. Minuten (5:5) auch dessen Stellvertreter Jacob Heinl aus. »Er hat eine Adduktoren-Verletzung, wir müssen ihn jetzt genauer untersuchen«, sagte SG-Mannschaftsarzt Torsten Ahnsel hinterher.Spiel um Platz drei
Auch im Angriff lief bei den Hausherren nicht viel zusammen. Anders Eggert, ebenfalls einer der »ewigen« SG-Dänen (spielt seit 2006 mit einer Saison Unterbrechung in Flensburg) scheiterte mit zwei Siebenmetern an Rasmussen. »Das Spiel lief absolut in unsere Richtung, aber am Ende fehlten ein paar Prozentpunkte«, so Rasmussen hinter. Der bärenstarke Keeper hat das Duell mit seinem Landsmann Kevin Møller ganz klar für sich entschieden. Erst als sein alter Kumpel Mattias Andersson in der Schlussphase ins SG-Gehäuse ging, wurde das Torwartspiel ausgeglichen und der Schwede trug ebenfalls seinen Teil zum knappen SG-Heimsieg bei. »Wir waren dicht dran, aber die SG kam einfach mit noch mehr Druck als Kiel vor einer Woche. Es ist in dieser Saison der Unterschied zwischen beiden Teams. Während Kiel nicht mehr zulegen konnte, ist Flensburg noch eine Klasse besser«, sagte Knudsen. Dies ist auch die Erklärung dafür, warum Flensburg in der Bundesliga und der Königsklasse vor dem THW steht. Während es in der Liga Rang eins ist, liegt die SG im Europacup in der Vorrunden-Gruppe A auf Platz vier (Kiel ist Fünfter). Gelingt Flensburg am Mittwoch (18.30 Uhr/live Sky) ein weiterer Sieg gegen die Kadetten Schaffhausen, geht es am kommenden Sonnabend in Veszprém in einem »Endspiel« um Platz drei. 

»Wir hatten nur einen Tag Vorbereitung auf das Spiel und eine harte Woche hinter uns, aber wir können trotzdem besser spielen«, sagte Vranjes, der mit dem Ergebnis zufrieden war, aber nicht der Leistung seines Teams. Bei seinem Gegenüber Bredsdorff-Larsen war es genau umgekehrt. Der Däne, dessen Team nach dem 0:1 bis zur 53. Spielminute in Führung lag, sagte: »Mit unserem Spiel bin ich sehr zufrieden, nur das Ergebnis passt nicht. Wir wollten das nächste Wunder vollbringen, haben es aber leider nicht geschafft.« 
Und Knudsen? Der war zwar »enttäuscht« über die Niederlage, freute sich jedoch über das Erlebte. »Es war schön zu sehen, dass die Leute einen nicht vergessen haben und wertschätzen, was man hier geleistet hat«, sagte er, kurz bevor er nach unzähligen Interviews und Autogrammen als allerletzter gemeinsam mit seinem ältesten Sohn das Parkett der Flens-Arena verließ. 

Ruwen Möller

Statistik

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller – Eggert 1, Glandorf, Mogensen 2, Svan 3, Wanne 3, Djordjic n.e., Heinl, Zachariassen 5, Toft Hansen, Gottfridsson 2, Lauge 5, Klein n.e., Mahe 5/2, Radivojevic
BSV Bjeringbro-Silkeborg: Rasmussen, Frandsen (bei einem Siebenmeter) – Thomsen, Ø. Nielsen 7, Lassen 1, Skube 4, Ørsted, Kier, Olsen, Damgaard 2, Markussen 2, Hundstrup 1, Klitgaard 3/3, Jensen, Knudsen 4
Schiedsrichter: Bojan Lah/David Sok (Slowenien)
Zuschauer: 5867
Siebenmeter: 4/2:3/3 (Eggert scheitert zwei Mal an Rasmussen)
Zeitstrafen: 2:4 (Zachariassen, Lauge – Knudsen 2, Ø. Nielsen, Damgaard)

Resume

De danske håndboldmestre fra Bjerringbro-Silkeborg fortsætter med at imponere i den sidste del af Champions League-gruppespillet. En uge efter den meriterende udesejr mod THW Kiel var BSV tæt på at gentage kunststykket mod danskerklubben SG Flensburg-Handewitt. BSV var foran i 52 minutter af kampen, men måtte til sidst se sig slået med 24-26. For Michael V. Knudsen og Søren Rasmussen var det et besøg på deres gamle hjemmebane, hvor de blev taget godt imod af publikummet. Flensborg-fansene hyldede de to, men til slut var det en anden dansker som fik klapsalverne: SGs Rasmus Lauge har forlænget sin kontrakt til 2021.