Kentin Mahé: »Wir sind absolut im Soll«

EM Polen

26. Januar 2016, 17:50 Uhr

Kentin Mahé von der SG Flensburg-Handewitt steht mit Frankreich vor dem Sprung ins Halbfinale. (Foto: ZPRP/EHF)

Krakow. Kentin Mahé nahm sich am Telefon kurz Zeit. Vor seinen Augen auf den Bildschirmen im Teamhotel in Krakau spielte gerade EM-Überraschungsteam Norwegen, das nach einer famosen Aufholjagd schließlich noch mit Ach und Krach ein 31:31-Remis gegen Mazedonien holte. 


Damit ist Norwegen vor dem letzten Spieltag Erster der Hauptgruppe 1. Frankreich hat die Skandinavier nun selbst vor der Brust. Denn die Norweger sind am Mittwochabend (18.15 Uhr) letzter Hauptrunden-Gegner von »Kenny« Mahé und seinen Franzosen. Und der 24-jährige Wirbelwind der SG Flensburg-Handewitt, der zuletzt beim 32:24-Sieg gegen Kroatien aussetzen musste, weil er sich zuvor in der Partie gegen die Weißrussen (34:23) am Zeigefinger der rechten Hand verletzte, will seinem Team nun wieder helfen. »Es sieht ganz gut aus, ich bin guter Dinge, dass ich spielen kann«, sagte Mahé im Gespräch mit Flensborg Avis. Frankreich muss gewinnen. Denn die Franzosen (6 Punkte) liegen knapp hinter den Norwegern. 

Und direkt im Anschluss an das Duell gegen die Norweger duellieren sich um 20.30 Uhr Polen (6 Punkte) und Kroatien (4). Nur die beiden besten Teams kommen ins Halbfinale. »Wir sind absolut im Soll. Unser Anspruch ist das Halbfinale«, sagt Kentin Mahé, der findet, dass der Welt- und Europameister aus Frankreich nach der überraschend deutlichen Vorrunden-Niederlage gegen Polen (25:31) »gute Moral« in den darauffolgenden Spielen bewiesen habe. Mahé, der in seinen bisherigen vier Spielen im Turnierverlauf bereits 16 Tore warf, spricht mit großem Respekt vor Gegner Norwegen, denen bereits ein Remis für den Halbfinal-Einzug reichen würde. »Norwegen ist überraschend effektiv. Sie haben frische Leute, ein schnelles Umschaltspiel und eine starke erste Sieben. Deren zweite Welle ist stark und sie haben schnelle Außen«, findet Mahé, der die Rückraumspieler Sander Sagosen, Espen Lie Hansen und Kent Robin Tønnesen explizit erwähnt. Mahé, der vor dieser Saison vom HSV Handball zur SG Flensburg-Handewitt stieß, hat einen bislang positiven Eindruck von EM und Gastgeber Polen. »Es sind viele Fans hier in Krakau, die begeistert mitgehen, respektvoll sind. Die Polen sind sehr stolz auf ihr Land und es macht einen riesen Spaß vor der Kulisse zu spielen«, berichtet Mahé.


Marc Reese