Handball
Drama ohne Happy End
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DHKs Marco Boyschau stand im bisherigen Saisonverlauf eher im Schatten von Tom de Bruin, gegen den THW Kiel II allerdings spielte der Linkshänder stark auf und erzielte sieben Tore. Fotos: Lars Salomonsen
Flensburg. »Warum hat er das denn gemacht?« Diese Frage war nach dem Abpfiff in der Idrætshalle allgegenwärtig. Gemeint war die Entscheidung des neuen DHK-Coaches Kai Nielsen beim Stand von 24:24 und noch 18 zu spielenden Sekunden in Unterzahl seinen Torhüter gegen einen sechsten Feldspieler zu tauschen. Wenige Sekunden vor dem Ende setzte sich Kapitän Tjark Desler durch, sein Dreher wurde aber vom THW-Torhüter per Fußabwehr gehalten. Der Abpraller fand den Weg zu seinem Mitspieler Jan-Ole-Martin, der mit dem Abpfiff ins leere DHK-Tor traf und dann in einer Kieler Jubeltraube verschwand.
Nielsen erklärte seine Maßnahme so: »Ich habe vorgegeben, dass wir mutig spielen und dann muss ich das auch in so einer Situation tun.«
Die meisten in der Halle waren sich einig, dass ein Unentschieden ein gerechtes Ergebnis gewesen wäre. Auch THW-Trainer Nico Richter merkte an, dass der Sieg seiner Mannschaft gegen einen starken
DHK glücklich gewesen sei. Beide Teams begannen mit hohem Tempo, aber auch sehr nervös, jedoch fing sich der THW schneller und kam über gutes Tempospiel zu einer 3:7-Führung (13.). Doch der DHK kämpfte sich in die Partie und stellte fortan eine stabile Deckung auf die Platte, in der Tobias Wickert-Großmann und Jannis Blumenberg ackerten und so immer wieder für Ballgewinne und Kontersituationen sorgten. Mit einem 12:10 für den SDU-Club ging es in die Pause.
Nach dem Durchgang blieb der DHK vorne, aber dem Rückraum fehlte ohne den verletzten »Shooter« Alexander von Eitzen an diesem Tag etwas die Durchschlagskraft, so dass die »Jung-Zebras« von 15:12 (34.) auf 15:16 (40.) konterten. Die Gastgeber hielten jedoch voll dagegen und gingen beim 19:18 (47.) letztmalig in Führung. Der THW legte aber erneut vor (20:22, 53.), aber der starke Marco Boyschau sorgte mit zwei Volltreffern für den Ausgleich (56.).
Beiden Teams gelangen noch zwei weitere Tore, ehe der DHK im letzten Angriff eigentlich einen Punkt sicher hatte, aber zwei wollte und letztendlich mit leeren Händen da stand.
Kai Teichmann
DHK Flensborg:Wendt, Vogeler-Schribath – Künzel, de Bruin, Zinndorff 3, Honig, Desler 3, Blumenberg, Wickert-Grossmann 2, Krüger 9/3, Kristof, Bandemer, Wenske, Marco Boyschau 7.
THW Kiel II:Schröder, Kirschner – Thal 1, Calvert, Gerke, Meereis 1, Bruse 3, Haack 2, Schaefer 2, Bünger 6/1, Wäger 3, Martin 7/3, Matussek.
Zeitstrafen:5:3.
Siebenmeter:3/3 - 5/4.
Schiedsrichter:Hahnewald/Rusch (Gettorf).
Zuschauer:390.
SG Flensburg-Handewitt II – HSG Eider/Harde 31:31
Im Spitzenspiel musste sich das Juniorteam der SG Flensburg-Handewitt mit einem Punkt begnügen und sich dabei gerade im ersten Durchgang vorwerfen lassen, viele freie Torchancen vergeben zu haben. Auch in der zweiten Hälfte dominierte die SG und sah beim 31:27 (55.) schon wie der sichere Sieger aus. Doch Eider/Harde stellte auf Manndeckung um, bremste somit das Tempospiel der SG und schaffte in der hektischen Schlussphase noch den Ausgleich.
SG Flensburg-Handewitt II:Wilde, Pedersen – Hinrichsen, Reed, Hartwich 2, Jürgensen 4, Kooij 4, Hennig, Runow 2, Holpert 2, Nissen 7, Persson 2, Ebeling 4/3, Kirschberger 4.
AMTV Hamburg – TSV Hürup 37:41 (20:20)
In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit übernahm der TSV Hürup in der 17. Minute die Führung (9:10), jedoch blieben die Hamburger dran und kamen bis zur Pause zum Ausgleich. In einer sehr torreichen Partie schaltete Hürup dann in Durchgang zwei einen Gang höher und setzte sich Tor um Tor ab, so dass beim 31:38 (53.) durch den überragenden Ove Jensen die Entscheidung gefallen war. Mit diesem Auswärtssieg im Rücken geht der TSV in das Derby gegen DHK am kommenden Samstag um 17.00 Uhr in Hürup.
TSV Hürup:Lübker, Ataman – Ilper 1, Andersen, Lausen 1, Marczinkowski 2, Luca Kurth 1, M. Jensen 1, Louwers, O. Jensen 13, Lasse Kurth 8/4, Ewers 5, Hinrichsen 7, Fintzen 3
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