UPDATE: DHK verliert Test gegen Zweitligist Hamm

Saison-Vorbereitung

Thomas Bleicher
25. Juli 2018, 21:12 Uhr

Der dänische Spielmacher Mads Zinndorff (am Ball) und sein DHK Flensborg hatten das Nachsehen gegen den Zweitligisten. Das Ergebnis aber ist in dieser Phase der Vorbereitung zweitrangig. Fotos: Sven Geißler

Flensburg. Zweieinhalb Minuten vor Schluss holte Jens Häusler Simon Linnebjerg zu sich. Der Trainer erklärte dem jungen Dänen, was bei der vorausgegangenen Aktion des Rechtsaußen besser hätte laufen können. Einen Klaps auf den Hintern - weiter ging's. Ergebnistechnisch war es da längst gelaufen. Mit 18:35 (10:16) verlor der Handball-Drittligist DHK Flensborg in der heimischen Idrætshallen sein erstes Testspiel gegen den klassenhöheren ASV Hamm-Westfalen (2. Liga), der dem neuformierten SdU-Verein in allen Belangen Grenzen aufzeigte. Genau das hatte Jens Häusler geahnt. Das hatte er erwartet - und sogar erhofft. Denn sein Team soll lernen. 

»Wir hatten bislang gerade mal vier Halleneinheiten und haben uns dort auf die Abwehrarbeit konzentriert. Zieht man mal sechs, sieben Konter-Gegentore ab und nutzen wir zwei unserer guten Chancen, dann sind wir da, wo wir langsam hinwollen. Die Mannschaft ist frisch zusammengewürfelt. Charakterlich war das dennoch schon sehr harmonisch«, analysierte der Cheftrainer, der den DHK Ende der Vorsaison übernahm und in einem wahren Herzschlagfinale den Klassenverbleib bejubelte. 

Testspiel gegen SønderjyskE

Alexander von Eitzen, mit vier Treffern bester Werfer auf Seiten des DHK, zeigte bereits in seinem ersten Testspieleinsatz, wie wertvoll er für den dänischen Verein aus Flensburg werden dürfte.

»Wichtig ist mir, dass sich in so einem Test keiner verletzt hat. Das alle gespielt haben und dass jeder seine Fehler aufgezeigt bekommt - das ist unheimlich viel wert.« Häusler, seine Mannschaft, auch die Fans und das Umfeld werden Geduld brauchen, schließlich sind auch acht Akteure (Paul Weidner, Henk Muus Meyer, Lasse Johannsen, Jannes Timm, Ole Zakrzewski, Malte Jessen, Philipp Jochimsen, André Lohrbach). nicht mehr dabei. »Alle sind blutjung, bekommen so viel Input. Wir brauchen noch Zeit mit der Mannschaft. Und ich werde auch nicht nervös. Von der Phase der Vorbereitung sind wir noch nicht im Spielmodus. Von daher ist das super«, sagte Häusler.Neuzugänge am Ball
Für ein Testspiel erstaunlich viele Zuschauer fanden am Mittwochabend den Weg in die Idrætshallen. Häusler stellte mit Torwart Tim Wendt (kam aus Kiel), Linksaußen Johannes Krüger (vom SG-Juniorteam), Rechtsaußen Simon Linnebjerg und Linkshänder Leon Wenske (aus Neubrandenburg) im rechten Rückraum vier seiner acht Neuzugänge von Beginn an auf die Platte. Und die Mannschaft bewies auch frühzeitig gute Phasen. Beherzt pirschte sie sich von 1:5 auf 4:5 heran und machte wenig später, als auf einigen Positionen bereits getauscht war, aus einem 6:14 ein 10:14. Die Gäste um den gebürtigen Flensburger und besten Torschützen des Abends, Rechtsaußen Lukas Blohme (7 Tore), bestraften aber nahezu jeden noch so kleinen Fehler des DHK und trafen mit einer Vielzahl von Tempogegenstößen. Beim DHK bewiesen neben Torhüter Tim Wendt, der mehrere freie Würfe spektakulär hielt, oder der wurf- und sprunggewaltige Neuzugang Alexander von Eitzen (mit vier Toren bester DHK-Werfer), was sie drauf haben. Auch die ebenfalls neuen Spieler Mads Zinndorff (Häusler: »Er hat ein sehr gutes Spielverständnis«) auf der Spielmacher-Position oder der defensivstarke Daniel Jessen, der im Angriff am Kreis spielte, zeigten gute Ansätze.

Jetzt gegen SønderjyskE
Gefehlt haben beim DHK Neuzugang Paul Heinker und der verletzte Kreisläufer Tobias Wickert-Grossmann. Am Freitag in Sønderborg (19 Uhr, Broager Sparekasse Skansen) steht das nächste Testspiel an, ehe es am Wochenende ins Trainingslager nach Kruså/Dänemark geht. Auch da wird Jens Häusler korrigieren und loben.

Marc Reese

DHK Flensborg: Wendt, Basenau - Krüger 1, Desler 2, Worm, Wenske 3, Linnebjerg 2, Blumenberg 1, Zinndorff 2, Tölle 2, von Eitzen 4, Ejmar, Jessen 1.