Handball
Deutsche Handballer verpatzen ersten Auftritt nach der Heim-WM
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Mit Johannes Golla und Christopher Rudeck (r.) feierten ein jetziger und ein ehemaliger Flensburger ihr Länderspieldebüt. Foto: Federico Gambarini, dpa
Im 72. Duell mit den Eidgenossen war es erst die siebte Niederlage für die DHB-Auswahl, die gleich auf sieben WM-Akteure verzichten musste und im viermal erfolgreichen Franz Semper ihren besten Werfer hatte. Bei den Schweizern glänzte Star-Regisseur Andy Schmid vom deutschen Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen mit neun Treffern. «Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht und waren in etlichen Situationen nicht clever und gut genug, um die Schweiz zu schlagen», stellte Prokop enttäuscht fest. «Das ist ärgerlich.»
Mitte April wird es für den WM-Vierten in den beiden EM-Qualifikationsspielen gegen Polen wieder ernst. Dann kehren Topspieler wie Kapitän Uwe Gensheimer oder Rückraum-Ass Fabian Wiede ins Team zurück, die 42 Tage nach dem unglücklich verlorenen Spiel um WM-Bronze gegen Frankreich schmerzlich vermisst wurden. Von Beginn an fehlte es dem deutschen Spiel an Struktur.
Verlass war immerhin auf Torwart Andreas Wolff, der wie seine Kieler Teamkollegen Patrick Wiencek und Hendrik Pekeler erst am Freitag zur Mannschaft gestoßen war. Der 28-Jährige gab dem jungen Team mit vier Länderspiel-Neulingen mit zahlreichen Paraden den nötigen Rückhalt und glänzte nach einer Viertelstunde sogar als Torschütze zum 5:2.
Seine Vorderleute konnten daraus aber kaum Kapital schlagen. Aus dem Rückraum kam zu wenig Druck, die Außen waren kaum im Spiel, und im Abschluss fehlte die Präzision. Dies ermöglichte den Gästen einen 4:0-Lauf vom 5:7 (20.) zum 9:7 (24.), was Prokop zu einer Auszeit veranlasste. Danach straffte sich das DHB-Team wieder und nahm eine knappe Führung in die Pause mit.
Nach dem Wechsel kam Torwart Christopher Rudeck vom Bundesliga-Aufsteiger Bergischer HC zu seinem Länderspieldebüt, das für ihn mit vier Gegentoren in Serie zum 10:13 (36.) schlecht begann. Doch der 24-Jährige ließ sich davon genauso wenig beeindrucken wie seine Mitspieler. Beim 15:15 (40.) war der Gleichstand wiederhergestellt.
Doch Mitte der zweiten Halbzeit nahmen die Fehler im deutschen Spiel wieder zu. Die Eidgenossen zogen erneut davon und ließen sich den Vorsprung dieses Mal nicht mehr nehmen. «20 Gegentore in der zweiten Halbzeit dürfen einer deutschen Mannschaft nicht passieren. Das kann man auch nicht darauf zurückführen, dass viele junge Spieler dabei waren», monierte Hanning.