Das war der 15. Spieltag
»Firebirds« lassen Federn beim Aufsteiger und Altona entscheidet Kellerduell
Paukenschlag in Bredstedt. Top-Favorit Jörl kommt beim Aufsteiger ordentlich unter die Räder und rutscht auf Platz vier in der Tabelle ab. Altenholz holt wichtige Punkte gegen den TSV Ellerbek und Altona gewinnt schwaches Kellerduell gegen den THW Kiel. Stockelsdorf kann die Siegesserie von SC Alstertal-Langenhorn nicht stoppen und Oeversee ist chancenlos gegen einen starken AMTV. St.Pauli schlägt sich achtbar gegen die Wattenbeker »Peitschen« und OKT 2 geht gegen einen dezimierten Tabellenführer aus Todesfelde unter.
TSV Altenholz - TSV Ellerbek 26:22 (7:12)
»Wir sind wirklich gut in Spiel gekommen und haben Ball und Gegner deutlich kontrolliert,« war für Uwe Rakowski (Ellerbek) die Welt nach 30 Minuten in Altenholz noch völlig in Ordnung. Alles deutete auf einen weiteren Auswärtssieg der Ellerbeker hin, doch man hatte die Rechnung ohne den kampfstarken Meister gemacht. » In der zweite Halbzeit liessen wir dann plötzlich acht 100%-ige liegen und bauten dadurch Altenholz wieder unnötig auf, « haderte Rakowski mit den ersten 10 Minuten der Halbzeit. Altenholz schnupperte Morgenluft, warf ihre Tugenden in die Waagschale und kämpfte immer mehr resignierende Gäste nieder. »Wir haben es versäumt den Kampf anzunehmen und somit war es für die Altenholzer Damen in dieser Phase ein leichtes, das Spiel zu kippen,« musste der Coach mit ansehen, wie ein Gegenstoß nach dem anderen auf sein Tor rollte und aus einer Führung binnen weniger Minute ein Rückstand wurde. Davon erholte sich Ellerbek nicht mehr und gab wichtige Punkte ab, während Altenholz nunmehr drei Punkte auf den ersten Abstiegsplatz hat.
SG Altona - THW Kiel 19:18 (10:10)
In einem ganz schwachen Oberligaspiel entschied die SG Altona ein wichtiges »Vier Punktespiel« knapp für sich und setzte sich so etwas von den Abstiegsrängen ab. »In einem Spiel, wo jeder wußte, um was es heute geht, waren wir am Ende vielleicht die Glücklicheren,« konnte sich Stephan Schröder über zwei ganz wichtige Punkte freuen. Wie immer in Altona entscheiden wenige Momente im Spiel über Sieg oder Niederlage. So haderte Gäste Trainer Andreas Hörseljau (Kiel) mit der schlechten Chancenverwertung seiner Damen.» Alleine 5 Siebenmeter haben wir in den ersten 30 Minuten verworfen und sind nur mit einem 10:10 in die Pause gegangen. Nicht auszudenken, wenn wir alle versenkt hätten,« haderte er noch Stunden nach dem Spiel mit den entscheidenden Situationen. Auch in der 2. Halbzeit blieb es eine enge Partie mit vielen technischen Fehlern. In den Schlussminuten konnte sich dann Altona entscheidend auf 19:17 absetzen, bevor nach einem Kieler Team-Time-out das 19:18 fiel. Trotz nochmaligem Ballbesitz in den letzten 10 Sekunden konnten die Kieler keine klare Torchance mehr erarbeiten und mussten so beide Punkte in Hamburg lassen.
Bredstedter TSV - HSG Jörl-Viöl 23:19 (13:10)
»Der Sieg der Bredstedter geht völlig in Ordnung, Glückwunsch,« mußte Gäste-Coach Thomas Blasczyk die Leistung des Aufsteigers neidlos anerkennen. Zu deutlich entwickelte sich eine einseitige Partie, in der der große Top-Favorit zeitweise an die Wand gespielt wurde. »Hältst du ein Team, welches überwiegend aus erfahrenen Spielerinnen der 2. und 3. Liga besteht, 20 Minuten bei 4 Gegentoren (9:4), zeigt das unseren heutigen Willen, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen,« freute sich Bredstedts Trainer Thomas Bleicher über eine Top-Leistung seiner Mädels. Mit einer überragenden Andrea Lubrich im Tor nahm das Schicksal des Aufstiegsfavoriten schnell Konturen an. Lief man in der ersten Halbzeit noch ständig einem knappen Rückstand hinterher, so brach ein 6:0 Lauf vom 15:14 (39.Min) zum 21:14 (51.Min) den »Firebirds« das Genick. »Nicht nur in dieser Phase spielten wir im Angriff wie aus einem Guss, sondern standen auch in der Abwehr bombensicher und eroberten uns viele Bälle,« freute sich der »Bredis« Coach über die Leistung der Truppe. Über 300 Zuschauer, soweit sie Bredstedt-Fans waren, feierten nach 60 Minuten mit »Standing Ovationen« den 8. Heimsieg im 8. Heimspiel.
SG Oeversee/Ja.-We - AMTV Hamburg 20:26 (12:11)
»Wir sind richtig schwer ins Spiel gekommen und sind in den ersten 30 Minuten ständig einem Rückstand hinterher gelaufen,« war Coach Andre Peter (AMTV) mit der Leistung seiner Mannschaft so gar nicht zufrieden. Viele technische Fehler liessen gut spielende Oeverseer immer wieder in Führung gehen und manch Zuschauer hoffte auf weitere wichtige Punkte im Abstiegskampf. »Den Grundstein für unseren Sieg haben wir dann in den ersten 10 Minuten der 2. Halbzeit gelegt, als wir in dieser Phase ohne Gegentor blieben und uns somit entscheidend absetzen konnten,« war Peter nach dem Spiel erleichtert. Grundlage dafür auch eine besser und aggressiver stehende Abwehr vor einer erneut überzeugenden Lena Teufel im Tor. Nur acht Gegentore in den zweiten dreißig Minuten sprechen eine deutliche Sprache und unter dem Strich reiste der Tabellenzweite mit einem guten Gefühl aus der Eeckboomhalle von Oeversee zurück nach Hamburg. Sie sind nach dem Ausrutscher der HSG Jörl ärgster Verfolger der Damen aus Todesfelde. »Damit können wir sehr gut leben und nimmt auch den Druck von meinen Damen, bzw. hält sie auf dem Teppich,« bemerkt Peter mit einem Augenzwinkern.
ATSV Stockelsdorf - SC Alstertal-Langenh 24:25 (16:12)
»Es gibt Spiele, die verlieret man trotz guter Leistung am Ende verdient. Oder aber du spielst schlecht und gehst unter. Heute war es so ein Spiel, da denkst du an einen verdienten Punkt, drehst dich um zum Abklatschen mit der Mannschaft und bekommst plötzlich mit der Schlusssirene noch das entscheidende Gegentor,« haderte Trainer Andreas Juhra (Stodo) nach dem Abpfiff mit der Niederlage. Es war ein Spiel mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. Bestimmte Stodo die ersten 30 Minuten klar, so konnte SCALA im zweiten Durchgang das Blatt drehen.» Am Schluß fehlten mir einfach die Alternativen und der Ausfall von Langanke und Pallocks war nicht zu kompensieren,« erklärte Juhra,» von daher bin ich im Rahmen der Möglichkeit zufrieden mit dem Auftreten. Ich hätte mit einer hohen Klatsche gerechnet.« »Siegtreffer mit der Schlusssirene! Glücklicher Sieg, den wir gerne mitnehmen,« freute sich Kai Kespohl (SCALA) über den Erfolg und der steil nach oben gehenden Erfolgskurve seiner Mannschaft.
FC St. Pauli - TSV Wattenbek 26:27 (13:14)
Schwerer als erwartet tat sich der TSV Wattenbek beim heimstarken FC St.Pauli.»Wir sind grundsätzlich mit unserem Spiel voll zufrieden und hätten bei mehr Konzentration in den Schlussminuten einen Punkt verdient gehabt,« sagte Tina Schuldt (St.Pauli) nach dem Spiel. Das Spiel gestaltete sich für die leicht angeschlagenen Sankt Paulianerinnen fast optimal in den Anfangsminuten. Schon nach 10 Minuten mußte Gäste-Coach Lars Ohmsen (Wattenbek) die grüne Karte ziehen, um seine »Peitschen« wieder auf Kurs zu bringen. Nach dem 8:4 konnte man nach 15 Minuten den Anschluss zum 8:7 herstellen und selber mit einer ein Tore Führung in die Pause gehen. Doch heimstarke »Girls in brown« drehten den Spielverlauf Mitte der 2. Halbzeit und gingen mit 24:20 erneut in Führung. »Nach meiner Auszeit rührten wir endlich Beton in der Abwehr an und erspielten uns die vorentscheidende Führung zum 24:26,« konnte Ohmsen wohl richtige Akzente für den späteren Sieg setzen. Am Ende glücklich, aber, « es zählen nur die zwei Punkte und die Gewissheit, dass wir auch gegen St.Pauli bestehen können,« sagte er.
HG OKT 2 - SG Todesfelde/Leezen 19:30 (7:16)
Waren die letzten Spiele nur Ausreisser oder ist es wieder das gleiche Gesicht der Spielgemeinschaft von OKT 2 wie vor dem Jahreswechsel? » Wir sind wieder zurück im letzten Jahr, machen viele technische Fehler, spielen einen unsauberen Ball und kommen in der Abwehr immer zu spät,« ärgerte sich Sünje Schütt (HG OKT) über die Leistung ihrer Mannschaft.» Zu allem Übel stecken wir nach einem Rückstand den Kopf viel zu früh in den Sand und ergeben uns zu schnell unserem Schicksal. So können wir nicht bestehen und haben Todesfelde einfach gewähren lassen.« Nun heißt es im nächsten Spiel gegen einen Mitkonkurrenten unbedingt gewinnen zu müssen, will man den Zug Richtung Schleswig-Holstein Liga noch stoppen. »Das Spiel verlief unspektakulär,« freute sich Gabi Nèmeth am Ende über einen deutlichen Sieg. »Nachdem sich auch noch Melanie Hess in der 5. Minute verletzte, mussten wir das Spiel ohne Auswechselspielerin zu Ende spielen,« war die Trainerin mächtig stolz auf ihre kleine Truppe, die am Ende ungefährdet den Platz an der Sonne verteidigt hatte.