Handball
UPDATE: Berlin wieder ein gutes Pflaster
»Auf die Tabelle habe ich noch nie geguckt«, sagte Maik Machulla nach Spielende am Mikrofon des TV-Senders »Sky«. Der SG-Coach wusste aber dennoch, dass »Kiel vier Punkte Vorsprung hat« und meinte weiter: »Wir haben hohe Ziele. Kiel enteilt zwar etwas, wir wollen sie aber weiter ärgern, dranbleiben und wenn sie irgendwo etwas liegenlassen, wollen wir da sein. 2018 sind wir damit gut gefahren«. Damals fing die SG die Rhein-Neckar Löwen noch kurz vor Saisonende ab und wurde Meister.
Neben den langzeitverletzten Lasse Svan, Simon Hald und Magnus Rød musste die SG kurzfristig auch auf Magnus Jøndal verzichten. Der Norweger war leicht erkrankt und wurde durch Youngster Mikkel Ebeling ersetzt. Logischerweise begann somit Hampus Wanne auf linksaußen. Und nach dem 5:5 (9.) sowie einer zwischenzeitlichen Drei-Tore-Führung für Berlin (9:6/13.), traf der Schwede zum 11:11 (21.). Die Hausherren nahmen eine Auszeit.
Insgesamt war es ein ausgeglichenes Spiel, indem die SG nicht etwa mit dem langen Danis Kristopans, sondern mit dem kleinen Jacob Holm die meisten Probleme hatte. Der wendige Däne suchte immer wieder das Eins-gegen-Eins gegen Holger Glandorf und war oft erfolgreich. Mitte der ersten Halbzeit stellte die SG von der anfänglichen 6:0- auf eine 5:1-Deckung um und bereitete Berlin damit insgesamt mehr Schwierigkeiten. Auch die Hereinnahme von Michal Jurecki in der Defensive zahlte sich aus. Per Doppelschlag gelang Wanne zunächst das 14:14 und mit dem 15:14 (28.) die erste Führung seit dem 1:0 (1.).
Im zweiten Durchgang erzielte die SG wieder das erste Tor (16:15/31.), um danach erneut lange einem Rückstand hinterherzulaufen. Mit seinem achten verwandelten Siebenmeter erzielte Marius Steinhauser (51.) in der Schlussphase das 28:27. Die SG hatte kurz zuvor wieder auf die 5:1-Deckung umgestellt. Obwohl Flensburg an diesem Tag so gut wie kein Torwartspiel hatte, gelang Steinhauser mit seinem zehnten Tor beim 31:29 die erste Führung mit zwei Treffern. Diese brachten die Gäste am Ende ins Ziel.
»Das wir dieses Spiel mit so wenig Paraden gewinnen, ist Wahnsinn, spricht aber für die Mannschaft. Und wenn man gewinnt, verzeihe ich meinen Torhütern auch mal so ein Spiel«, so Machulla.
Nach dem Spiel in Berlin hat Flensburg jetzt anderthalb Wochen Pause bis zum nächsten Pflichtspiel, dem Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Montpellier HB.
»Wir wollen die Zeit nutzen, um einige Dinge zu trainieren, aber auch um den Spielern Pausen zu geben«, hatte Machulla bereits vor der Partie angekündigt.
Ruwen Möller
Statistik
Füchse Berlin: Ziemer, Heinevetter - Holm 6, Struck, Manadlinic, Gojun, Cabezon, Lindberg 10/5, Simak 2, Müller, Matthes 5, Kopljar, Koch 1, Kristopans 5, Marsenic 4
SG Flensburg-Handewitt: Buric, Bergerud - Golla 2, Glandorf 3, Svan n. e., Wanne 6, Jeppsson 3, Steinhauser 11/8, Heinl, Zachariassen, Søgard 6, Gottfridsson 4, Schöngarth n. e., Ebeling n. e.
Schiedsrichter: Hans-Peter Brodbeck und Simon Reich (beide Metzingen)
Zuschauer: ca. 9000
Zeitstrafen: 6:5
Siebenmeter: 5/5/8/8