»Die SG hat sich richtig um mich bemüht«

SG-Neuzugang Marius Steinhauser

Thomas Bleicher
25. August 2017, 19:06 Uhr

Marius Steinhauser kam vom Meisterteam Rhein-Neckar Löwen an die Flensburger Förde. (Foto: Tim Riediger)

»Ich freue mich riesig auf die Herausforderungen in Flensburg und bin stolz darauf, ein Teil dieser Mannschaft sein zu dürfen« sagt Marius Steinhauser. Der 24-Jährige wechselte im Sommer zur SG Flensburg-Handewitt und soll die neue Nummer zwei hinter Lasse Svan werden, nachdem Bogdan Radivojevic seinen Platz bei den Rhein-Neckar Löwen eingenommen hat.
Und schon nach ein paar Wochen fühlt sich der gebürtige Karlsruher pudelwohl.
»Ich bin Feuer und Flamme. Die SG hat sich von Anfang an richtig um mich bemüht. Deshalb fiel mir die Entscheidung zu wechseln nicht schwer«, sagt Steinhauser und weiter: »Ich bin auch in Flensburg die Nummer zwei auf Rechtsaußen, aber ich sehe hier bessere Perspektiven. Bei den Löwen habe ich hinter Patrick Groetzki gespielt, der auch erst 28 Jahre ist. Lasse Svan wird bald 34 Jahre. In den Vorgesprächen sagte Maik Machulla schon, dass sie mich langfristig als Nummer eins aufbauen wollen. Auch das war natürlich ein Wechselkriterium.«

»Megaglücklich, dass Maik mein Trainer ist«

Marius Steinhauser gab in der Saisonvorbereitung richtig Gas. Hinter ihm Linkshänder Holger Glandorf und der Däne Rasmus Lauge. (Foto: Tim Riediger)

Dass nun Maik Machulla und nicht Ljubomir Vranjes Cheftrainer ist, findet Steinhauser gut.
»Ich wusste, dass es eventuell zu einem Trainerwechsel kommen würde. Jetzt bin ich megaglücklich, dass Maik mein Trainer ist«, sagt der junge Linkshänder. Und mit der Rolle als Nummer zwei kann er sich auch anfreunden, vorerst.
»Lasse ist die Nummer eins. Aber natürlich werde ich versuchen, Druck zu machen und meine Chance nutzen, wenn der Trainer mich aufstellt. Ich werde mich richtig reinhängen. Aber das Team steht im Vordergrund. Wir wollen in erster Linie als Mannschaft zusammenwachsen«, so Steinhauser.

Spätzünder

Dass er überhaupt zum Handball kam, hatte er seinem Onkel Bernd Steinhauser, der selbst Bundesligaprofi war, und vor allem seinen Freunden zu verdanken. »Ich habe erst mit 15 Jahren angefangen, Handball zu spielen, obwohl meine ganze Familie handballverrückt ist. Nur mein Vater nicht. Der spielte Fußball und ich deswegen auch. Mein Onkel Bernd war Trainer beim TSV 05 Roth und hatte zu mir gesagt, dass es doch Verschwendung wäre. Schließlich bin ich Linkshänder. Da auch alle meine Freunde bei ihm spielten, habe ich es dann mal mit Handball versucht. Das klappte dann auch recht gut«, erinnert sich Steinhauser zurück.
Und dann ging es recht schnell mit dem Sprung in die Königsklasse. Von 2012 bis zur letzten Saison war Steinhauser ein Löwe und gewann unter anderem zwei Deutsche Meisterschaften.
»Das war schon außergewöhnlich. Nicht nur, dass ich fünf Jahre quasi in meiner Heimat spielen konnte. Vor allem die erste Deutsche Meisterschaft war ein Highlight. Dies dann aber noch einmal zu wiederholen, war genial«, schwärmt der Neu-Flensburger von der Vergangenheit, erzählt aber gleich von der Faszination seines neuen Klubs:
»Die SG umgibt ein besonderer Mythos. Hier wird von Mannschaft und Fans Tradition und Leidenschaft gelebt. Die Fans brennen für den Handball.«

Nationalmannschaft wäre ein Traum

Aber nicht nur mit Flensburg will der sympatische Deutsche Titel holen.
»Es wäre natürlich auch ein Traum für mich, für die Nationalmannschaft zu spielen, aber da ist die Konkurrenz in Deutschland doch sehr groß«, so Steinhauser. Gemeint sind damit vor allem Ex-Kollege Patrick Groetzki, Johannes Sellin (HC Erlangen) und Tobias Reichmann (MT Melsungen).
Im Moment will er aber erstmal in Flensburg durchstarten und seine Freizeit am Meer genießen.
»Ich hatte im Sommer meine letzte Prüfung meines BWL-Studiums. Das heißt, ich kann mich jetzt noch mehr meinen Hobbys widmen«, sagt er und zählt auch gleich einige seiner Freizeitbeschäftigungen auf:
»Ich versuche viel Zeit mit meinen Freunden zu verbringen, spiele gerne Golf und gehe sehr gerne gut essen oder mal ins Kino.«
Am liebsten ist er aber mit Freundin Anika zusammen, die Ende des Jahres zu ihm nach Flensburg ziehen wird.
»Wenn Anika dann hier ist, wird es noch schöner in meiner neuen Heimat«, schließt der Neue auf Rechtsaußen das Gespräch.
Grit Jurack

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