HSG Tarp/Wanderup erster Absteiger

Das war der 22. Spieltag

02. April 2017, 19:10 Uhr

SH-Liga der Damen

Keine großen Überraschungen am 22. Spieltag, sieht man mal vom Aufstand der »Kellerkinder« ab. Der THW Kiel gegen zuletzt hochgehandelte »Miezen« siegte genauso wie die HSG Tarp/Wanderup gegen einen stärker eingeschätzten Gegner von der HSG Tills Löwen. Für Kiel der Griff zum Strohhalm, während der Sieg für die Tarper zu spät kommt. Fockbek sichert sich nach großem Kampf einen wichtigen Punkt in Lindewitt und SIF stand dicht vor einer Überraschung gegen die »Krabben« aus Kiel/Kronshagen. Mönkeberg muss sich Reinfeld beugen und verliert den Nimbus der Unbesiegbarkeit in heimischer Halle. Heide siegt im Aufsteigerduell und revanchiert sich für die Hinspiel Niederlage.

Die Spiele im Detail:

HSG Tarp/Wanderup - HSG Tills Löwen 35:30 (16:16)

Dieser Sieg für die HSG Tarp/Wanderup kam eindeutig zu spät und durch den Punktgewinn von Fockbek in Lindewitt ist das rettende Ufer für die »Unicorns« unerreichbar. Der Gang in die Landesliga steht damit unwiderruflich fest. Aber auch die Löwen verpassen den Anschluss an die rettenden Plätze und müssen weiter zittern. »Wir fingen gut an und haben die erste Halbzeit weitgehend bestimmt,« sagte Claudia Winkel (Tills Löwen) und ergänzte:» Zur Halbzeit dann doch noch der Ausgleich. Leider verletzte sich Hannah Gahl in den ersten 30 Minuten so schwer, dass wir sie nicht mehr einsetzen konnten. In der zweiten Halbzeit haben wir das Heft aus der Hand gegeben und mussten immer einem Rückstand hinterher laufen. Zwar schafften wir es immer nochmal auszugleichen, aber dann ging Tarp in Führung und gab diese bis zum Ende nicht mehr ab. Tarp war in der zweiten Hälfte die geschlossenere Mannschaft.« 

THW Kiel - SG Oeversee/Ja-We 33:28 (16:15)

»Yeah, wir leben noch« (foto: privat THW Kiel)

Der THW steht mit einem Bein in der Landesliga und braucht schon immense Schützenhilfe, damit der Klassenerhalt noch gelingen kann. Daran ändert der erste Heimsieg auch nichts. »Mit einer couragierten Leistung konnten wir unseren ersten Heimsieg der Saison einfahren und senden allen Widrigkeiten zum Trotz ein Lebenszeichen aus dem Tabellenkeller,« freute sich Thorsten Tüx (THW Kiel) über den Sieg gegen die »Miezen«. Der THW startete als klarer Außenseiter in das Duell der letztjährigen Oberliga-Absteiger, erwischte allerdings den etwas besseren Start und führte schnell 3:1 (3.). Allerdings kam Oeversee mit zunehmender Spielzeit ins Spiel, glichen beim 5:5 (9.) erstmalig aus, um dann beim 11:13 (22.) selbst mit zwei Toren in Führung zu gehen.» In dieser Phase blieben wir geduldig, drehten das Spiel und gaben unsere Führung nicht mehr aus der Hand.« Am Ende ei Sieg der Mannschaft, aus der Denise John mit 12 Treffern etwas heraus ragte. »Irgendwann musste es mal passieren,« ärgerte sich Trainer Christian Carlsen (Oeversee),» aber die Art und Weise war indiskutabel. Ohne jegliche Bindung in der Deckung und trotz der 28 Tore auch im Angriff mäßig. Dazu passt es auch, dass ich mit meiner Umstellung in der Deckung 10 Minuten vor Ende voll in den Eimer griff. So gewann der THW nach 60 Minuten verdient.« 

TSV Lindewitt - HSG Fockbek/Nübbel 22:22 (12:12)

»Ein Unentschieden, gefühlt wie eine Niederlage,« so Trainer Dirk Friedrich (Lindewitt) nach Abpfiff in der Schulsporthalle zu Lindewitt. Lindewitt übernahm schnell die Initiative in der Partie und alles schien in geordneten Bahnen zu laufen, als man sich schnell mit 9:4 (13.Min) absetzen konnte.»Nach der Auszeit der Gäste begannen wir plötzlich nachzudenken und es lief nichts mehr zusammen, ja Fockbek konnte sogar beim 11:12 erstmalig in Führung gehen,« so Teammanager Eckhard Franzke (Lindewitt). Die zweite Halbzeit war ein Spiegelbild der ersten 30 Minuten.

Lindewitt führte bereits deutlich mit 20:14 (42.Min) und musste mit zusehen, wie Fockbek Tor um Tor aufholte und 20 Sekunden vor Abpfiff den verdienten Ausgleich erzielen konnte.»Wir schaffen es nicht, über die gesamte Spielzeit eine konstante Leistung zu bringen,durch überhastete Angriffe und viele technische Fehler bringen wir uns um den Lohn,« so Franzke. »Das war schon eine starke kämpferische Leistung meiner Damen,« freute sich Jörg Becker (Fockbek) über den Punktgewinn in der Fremde. »Die Art und Weise, wie wir einen zwischenzeitlichen fünf Tore Rückstand in den ersten 30 Minuten und später nochmal einen sechs Tore Rückstand aufholten, war schon toll. Betrachtet man das gesamte Spiel, so ist das Unentschieden am Ende das gerechteste Ergebnis.« Bereits am 06.04. kommt es zum direkten aufeinandertreffen mit dem THW Kiel, ein Spiel mit Endspiel-Charakter.

Slesvig IF - HSG Kiel/Kronshagen 31:32 (12:15)

Kiels Rückraum überwindet den Block von SIF (foto:Huwe)

»Heute hatten wir wirklich einen Punkt verdient,« sagte Melf Carstensen (SIF) nach spannenden 60 Minuten in der SDU-Sporthalle zu Schleswig.»Meine Mannschaft hat mir gezeigt, daß sie trotz der Niederlagenserie intakt ist und sich mehrfach von vier, fünf Toren Rückständen nicht aufgibt und sich immer wieder ran kämpft. Doch der Finale Wurf zum möglichen Ausgleich von Melanie Puttins zwei Sekunden vor Schluss, konnte von der guten Kieler Torhüterin pariert werden.« Aber es täuscht auch nicht darüber hinweg, dass SIF an diesem Tage erhebliche Probleme mit einer starken Annika Hinrichs hatte, die sich insgesamt 14-mal in die Torschützenliste eintragen konnte.» Unter dem Strich aber ein verdienter Sieg der »Krabben«, die es verstanden, auch in engen Phase ihre Führung zu verteidigen. »Trotzdem hätte sich Kiel nicht beschweren können, wenn uns der Ausgleich noch gelungen wäre,« meint Carstensen. Glücklich, aber nicht ganz zufrieden mit dem Gesehenen, fällt das Resümee der Kielerin Constanze Lüdtke aus.»Die zwei Punkte fühlen sich gut an, wenn es nach uns ginge, hätte es nicht so knapp sein müssen. Wir haben zu viele technische Fehler gemacht und waren deutlich zu hektisch, wodurch wir den Ball häufiger an den Gegner geben musste als uns lieb war. Das Kreisläuferspiel von SIF konnten wir leider nicht so richtig unterbinden. Daran müssen wir auf jeden Fall arbeiten.«

HSG Mönkeberg-Schönkirchen - SV Preußen Reinfeld 16:17 (8:9)

Kein Durchkommen für die »Roten« gegen starke »Preußen« (foto:privat)

Irgendwann reißen alle Serien. An diesem Wochenende traf es den Aufsteiger aus Mönkeberg, der nach gut 18 Monaten wieder ein Heimspiel verlor. »Ein wichtiger Sieg für die Moral und Psyche,« stellt Reinfelds Trainer Detfred Dörling nach 60 aufregenden Minuten fest und ergänzt:» Schwerer als erwartet. Wenn man nach dem Ergebnis geht, war es eine Abwehrschlacht. Trotz der Wichtigkeit für beide Mannschaften war es immer fair aber intensiv. Wir hatten uns auf den starken Rückraum gut vorbereitet. Die Abwehr stand bombastisch. Selbst die Gegenstöße konnten wir u.a. durch Rika Tonding ablaufen. Im Angriff klappte es phasenweise gut. Nach dem 16:12 (47.Min) haben wir zu früh die Luft raus genommen. In der 53 Minute das letzte Tor von uns. Es langte auch bei vier Minuten Unterzahl, davon sogar 60 Sekunden mit nur vier Spielerinnen, einen ganz wichtigen Sieg einzufahren.«

MTV Heide - TSV Alt Duvenstedt 26:20 (15:7)

Alt Duvenstedt konnte den Hinspielerfolg gegen den MTV Heide nicht wiederholen und verlor verdient. »Wie befürchtet war es ein typisches Sonntagsspiel für uns,« fand Kerstin Müller (Duvenstedt) erklärende Worte.» Wir konnten nichts aus dem guten Spiel gegen Lauenburg mitnehmen und verschliefen den Start in die Partie total. Heide zog schnell mit 12:4 (21.Min) auf und davon und baute die Führung bis zur Halbzeit auf 15:7 aus. Zwar konnten wir die zweite Halbzeit für uns entscheiden, der Rückstand aber zu groß beim Pausentee, daß wir das ganze Spiel noch drehen konnten. Die zwei Punkte gingen heute an Heide und wir waren froh, gesund und heil aus der hitzigen Partie gekommen zu sein.«