»Ich bilde gemeinsam mit meinem Kollegen Ernst Høhrmann ein Duo in Herning. Wir sind als Zeitnehmer im Einsatz und steuern die Anzeige auf dem großen Videowürfel für die Uhrzeit, Zwei-Minuten-Strafen, Timeout-Pausen und die Anzahl der Tore«, erklärt Papa Zachariassen und räumt gleich alle Zweifel vom Tisch, dass er seinen Sohn oder das dänische Team womöglich bevorzugen könnte: »Dass geht gar nicht, weil ich auf das Ergebnis gar keinen direkten Einfluss habe. Wir sind die sogenannten lokalen Helfer und haben am Ende nicht die Verantwortung. Die tragen die beiden IHF (Handball Weltverband/Red.)-Delegierten am Zeitnehmertisch. Sie müssen die Zeit ebenfalls stoppen, und deren Uhr zählt, wir unterstützen nur.«
Zumal Zachariassen bei den Spielen der Dänen auch gar nicht mehr eingesetzt wird. Dies war nur in der Vorrunde gegen Tunesien (36:22) der Fall. »Bei den dänischen Spielen sind wir nicht mehr im Einsatz. Im Halbfinale in Hamburg sind deutsche Helfer dabei und beim Finale wäre ich nur dran, wenn Dänemark nicht spielt und ich ausgelost werde. Aber ich hoffe natürlich das ich da Zuschauer bin«, so Svend Zachariassen, der seinem Sohn und Co. das Endspiel zutraut, aber auch weiß, wie schwer es wird da hinzukommen. »Im Halbfinale muss man einen guten Tag erwischen und auch etwas Glück haben. Aber die Mannschaft kompensiert die Ausfälle bisher gut und Nikolaj Jacobsen ist ein geschickter Trainer, der seine Sache auch hervorragend macht«, erklärt der 54-jährige Zachariassen.
So oder so ist der WM-Einsatz gepaart mit der Teilnahme seines Sohnes das »größte« für ihn und die gesamte Familie. »Ich habe meine beiden Söhne (Anders´ Bruder Casper war ebenfalls für SønderjyskE aktiv/Red.) bereits in der dänischen Liga als Zeitnehmer sehen dürfen und ich habe auch schon Champions League-Erfahrung. Zudem war ich bei der Frauen-WM 2015 in Dänemark dabei, aber das hier ist mein Karrierehöhepunkt. Der Platz unten am Spielfeld ist ohnehin mein Lieblingsplatz. Es kann also gar nicht besser werden.« Vor allem nicht für seine Eltern, die einst die Halle in Ulkebøl bei Sønderborg betrieben habe. Dort haben ihre Enkelkinder und somit auch Anders die erste Würfe mit einem Handball ausprobiert. Heute, etwas mehr als 20 Jahre später, spielt der SG-Kreisläufer die Heim-WM und seine Großeltern sitzen stolz auf der Tribüne. Am Sonnabend beim ersten Vorrunden-Sieg gegen Ungarn (25:22) war die gesamte Familie mit mehr als zehn Personen angereist. Die Fahrt aus Sønderjylland lohnt sich aktuell gleich doppelt, schließlich sind mit Svend und Anders gleich zwei Familienpapas aus dem Zachariassen-Clan im WM-Einsatz.
Ruwen Möller
Resume:Anders Zachariassen er ikke den eneste fra familien, der deltager i VM. Hans far Svend sidder som tidtager ved dommerbordet. Dog ikke til Danmarks kampe. Lørdag fik de to besøg af hele familien til kampen mod Ungarn. Nu håber Svend, at han har fri på søndag, det vil nemlig betyde, at Anders står i finalen med det danske landshold.
Anders Zachariassen er født i Sønderborg, han begyndte med håndbold i Ulkebøl og spillede for SønderjyskE fra 2010 til 2014. Siden da har han spillet for de tyske mestre SG Flensburg-Handewitt. Farmand Svend spillede i Serie 1 og var udtaget til jysk u-hold. Han var også stregspiller, men en korsbåndsskade stoppede hans spillerkarriere allerede, da han var 18 år. Han blev træner og er i dag med i bestyrelsen for HF Sønderborg, som styrer ungdomsholdene i SønderjyskE, og som har licensen til herre-ligaholdet. Sammen med Ernst Høhrmann er han fast tidtager til SønderjyskEs ligakampe. Når han ikke er det, er han i Flensborg for at heppe på sin søn, sammen med sin kone har han sæsonkort til SG.