Total ehrgeizig

DHK-Neuzugang Philipp Jochimsen

27.08.2017

Die rechte Außenbahn war jahrelang ein Prunkstück des DHK Flensborg. Vom Flügel oder per Siebenmeter produzierte der Däne Jeppe Bruhn Tore wie am Fließband. Nun, mit 29 Jahren, ist der Rechtsaußen nicht mehr da.
Ein schweres Erbe also, dass Philipp Jochimsen, der einzige Linkshänder im Feld beim DHK, nun bei den Drittliga-Handballern des DHK antritt. »Ich weiß, dass ich noch viel lernen kann und muss. Ich werde weiter an mir arbeiten. Alle helfen mir dabei«, sagt der 20-Jährige, der eine »super Stimmung« in der Mannschaft ausmacht.
Gefragt nach seinen Stärken, muss der gebürtige berliner nicht lange überlegen. »Ich bin fix, schnell und total ehrgeizig. Ich arbeite akribisch an mir. Mein Spiel ist eher sicher und solide - ich greife nicht in die Trickkiste«, erklärt Jochimsen.

Hoffnungsträger auf rechtsaußen: Philipp Jochimsen. (Foto: Tim Riediger) ▲

Philipp Jochimsen beschreibt sich selbst als »total ehrgeizig«. (Foto: Tim Riediger) ▲

In dieser Szene nahm es Philipp Jochimsen am 19. August beim Knutzen Cup in Hürup mit SG II-Keeper Andreas Meyer Ejlersen auf. Ejlersen - in der Vorsaison noch beim DHK - hatte mit seinen Mannschaftskammeraden gut lachen, denn das SG-Juniorteam gewann das Turnier. (Foto: Lars Salomonsen) ▲

»Den Druck mache ich mir schon selbst«

Arbeiten will er unter anderem »an meiner Abwehrarbeit und dem Wurfbild«, erklärt der junge Außen. »Mit Paul (Weidner) haben wir einen Torwart, der gute Tipps gibt. Aber auch Timo (Brüne), sein Pendant auf Linksaußen.
Druck verspüre er nicht, obwohl er sich sicherlich auf reichlich Spielanteile einstellen kann. »In Jeppes Fußstapfen zu treten ist natürlich schwierig. Druck von der Mannschaft gibt es aber in keiner Weise - den mache ich mir schon selbst.«
DHK-Geschäftsführer Peter Stotz meinte direkt nach bekanntgabe der Verpflichtung. »Philipp hat beim TSV Hürup eine gute Entwicklung genommen. Nun hat er nach einem halben Jahr Australien eine neue Herausforderung gesucht. Zu 100 Prozent wird er Jeppe Bruhn nicht ersetzen können, aber er ist ehrgeizig, entwicklungsfähig und schnell«, sagt Stotz.
Jochimsen, der von November 2016 bis Mai 2017 ein halbes Jahr in Down Under verbrachte und davor beim Oberligisten in Hürup auftrumpfte, orientiert sich auch beruflich in Richtung Sport. »Im Februar ist der Sporttest an der Sporthochschule Köln. Darauf bereite ich mich vor«, sagt Jochimsen, der an einem einzigen Tag dann neun Disziplinen meistern muss. Sein totaler Ehrgeiz kommt ihm da sicherlich zugute.
Marc Reese