Tim Meyer ließ DGF jubeln
DGF-Stjernen
01.11.2015
Flensburg. Er konnte es nicht fassen. Noch Minuten nach Spielschluss kauerte Dennis Böhm auf dem grünen Rasen, fasste sich an den Kopf. »Diese Niederlage ist völlig überflüssig. Wir hatten die meisten Spielanteile und gute Chancen. Einfach unnötig«, sagte der Verteidiger von IF Stjernen nach der 0:1 (0:0)-Niederlage am Sonnabend in der Fußball-Verbandsliga beim SdU-Konkurrenten DGF Flensborg.
In einem spielerisch äußerst schwachen Verbandsliga-Spiel vor 125 Zuschauern im Idrætsparken war mehr drin für die Gäste. In der ersten Halbzeit gestattete das Team von Trainer Lars Meyer den Hausherren gerade mal eine Chance (Ron Hansen/29.), hatte aber selbst zwei herausragende Tormöglichkeiten. Ein Linksschuss von Brian Nielsen klatschte aber nur an die Latte (8.), und Daniel Sekowski, der DGF-Verteidiger Leif Hendrik Grüter bereits ausgetanzt hatte, scheiterte an Torwart Marcel Carstensen, der aus kurzer Distanz mit einem Fußreflex klärte. Nach dem Wechsel war zunächst nicht viel los, die erste Viertelstunde plätscherte vor sich hin. Wie aus dem Nichts aber zeigte DGF, dass sie es können - und einen Tim Meyer haben. Der wurde um 15.17 Uhr, in der 63. Minute von Robin Hansen steil geschickt, umkurvte Gäste-Keeper Danny Momsen und schickte das Leder mit seinem linken Fuß die letzten Meter bis über die Torlinie. Fast hätte Meyer drei Zeigerumdrehungen später noch einen nachgelegt, sein Frestoß aus rund 22 Metern strich aber am Torpfosten vorbei. IF Stjernen dahingegen fand ganz vorne kaum noch statt. Meyer brachte zwar mit Oliver Liebmann und Manus Riebe zwei frische Kräfte, herausragende Torchancen aber erspielten sich die Gäste nicht mehr. Bei DGF versäumte Felix Bülo kurz vor Schluss die endgültige Entscheidung, als er nach einem Abwurf von Keeper Marcel Carstensen mutterseelenallein auf Danny Momsen zulief, beim Vorbeigehen dann aber zu unkonsequent vorging, und lasch abzog. »Wir hatten heute einfach das größere Glück«, befand DGF-Coach Peter Feies, der nach eigenem Bekunden ein »grausames Spiel« sah. »Alle waren gewillt«, so Feies, spielerisch aber blieben viele Wünsche unerfüllt. »Es ist aber schön, dass wir auch mal das Glück haben. Denn wir haben in dieser Saison schon vier Mal 1:0 geführt, dann aber noch verloren«, rechnete Feies vor. Sein Trainerkollege Lars Meyer dahingegen musste mitansehen, wie Stjernen weitere Punkte unnötig liegenließ. »Wir müssen das Spiel eigentlich in der ersten Halbzeit entscheiden. Wir waren aber insgesamt nicht zwingend genug, das ist ärgerlich. Nun müssen wir halt wieder aufstehen«, sagte Lars Meyer. Besser machen will es Stjernen am kommenden Sonnabend (16 Uhr) gegen Schleswig 06. Das fordert auch Dennis Böhm - mit Worten aus dem Fußballjargon. »Wir müssen wieder die Tugenden des Vereins leben: Kämpfen, uns den Arsch aufreißen, Gras fressen. Wir können nicht alles spielerisch lösen«, sagte der 26-Jährige.
Marc Reese
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DGF: Carstensen - Grüter (71. Busch-Christiansen), Thomsen (46. Steffensen), Roeh, Spitzbarth, Flieder, Seegert, Hansen (84. Dahlmann), Johannsen, Meyer, Bülo.
IF Stjernen: Momsen - Falke, Hass (74. Riebe), Grefe, Böhm, von Diczelski, Hadsund-Andersen, Ghose, Müller, Nielsen (67. Liebmann), Sekowski.
Schiedsrichter:Fabian Alexander
Zuschauer:125