Stürmische Zeiten an der Eidermündung

Bugschuss

»Zuerst hatte es gepasst, dann gab es Meinungsverschiedenheiten. Am Ende ging es nicht mehr«, so Thomas Jochimsen, kommissarischer Fußball- und Ligaobmann. Maurice Reiners wird zusammen mit Bruder Michel als Spielertrainer die Nachfolge des Argentiniers antreten, dem ein verheißungsvoller Start in die Hinserie gelang, ehe es stetig bergab ging. Zwischendurch blitzte in lichten Momenten zwar die zweifellos vorhandene Klasse auf. Doch die Konstanz erwies sich als »scheues Reh«: Zwei Siege am Stück gelangen dem IF kein einziges Mal. Und so stehen unter dem Strich nach 15 absolvierten Partien 18 Punkte und Platz zehn zu Buche. Getreu dem Motto »Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel« hat der IF mit den Abstiegsrängen nichts zu tun, aber für mehr als einen Rang im Niemandsland der Tabelle reicht es im Jahr eins nach dem Verbandsliga-Abstieg nicht. »Wir werden die Platzierung in etwa halten«, prognostiziert Thomas Jochimsen. Ein Dreier zum Pflichtspielauftakt ins Jahr 2016 wäre ein Erfolgserlebnis zur rechten Zeit - die Vorzeichen aber sind ungünstig. Mehrere ausgefallene Vorbereitungsspiele gewährten kaum eine Möglichkeit, sich einzuspielen. Die Generalprobe im Test gegen den SSV Lunden ging komplett nach hinten los. Der Kreisklasse-Klub fügte Tönning eine schlimme 0:14-Packung zu. Der IF agierte mit einer ausgedünnten Rumpfelf, weshalb das Spiel als Muster ohne Wert gelten dürfte.Ein deutlicher Schlag ins Kontor sind indes die Kaderveränderungen: Thomas Pahnke schloss sich dem TSV Rantrum an. »Das war ein Bugschuss für uns«, bedauert Jochimsen. Zudem hört Henning Völz aus beruflichen Gründen aus, Sidney Gordon Pein wechselt nach Friedrichstadt. Alles auf Anfang also in Tönning. Jochimsen: »Wir werden es wieder hinkriegen.«
Marco Nehmer