Spannung im Titelrennen

Handball Bundesliga

09.05.2016

Flensburg. Die SG Flensburg-Handewitt ist dabei, die Niedergeschlagenheit hinter sich zu lassen. Zurück in der Bundesliga nach den bitteren Erlebnissen in Kielce (Champions League-Aus) und Hamburg (Final-Niederlage im DHB-Pokal), gelang der Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes ein glanzloser, aber völlig verdienter 32:25 (16:10)-Heimsieg gegen Frisch Auf Göppingen. 
Das Titelrennen verschärfte sich am Sonntag zusätzlich. Während der THW Kiel siegte, patzte Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen überraschend bei den Füchsen Berlin (20:24). Das Trio ist nahezu gleichauf. Umso wichtiger der Sieg für die SG am Sonnabend, der nach den sportlichen Nackenschlägen aus Sicht von SG-Coach Ljubomir Vranjes nicht einfach war. 

»Die, die jemals auf dem Niveau gespielt haben, wissen, wie schwer das heute war, hier einzulaufen. Die Jungs haben alles gegeben, und dafür sollen sie Lob haben. Es ist ihre Arbeit, aber für den Kopf ist das nicht einfach«, erklärte der Trainer. Die Gäste aus Göppingen waren am Sonnabend allerdings keine wirkliche Gefahr. Nach ausgeglichenen Anfangsminuten setzte sich die SG, die auf Rasmus Lauge (Riss des Außenmeniskus, soll Mitte der Woche operiert werden) verzichten musste und bei der Linksaußen Anders Eggert nicht zum Einsatz kam, alsbald ab. 
Zur Pause bereits führte der Favorit gegen die Mannschaft um den ehemaligen Flensburger und fünffachen Torschützen Lars Kaufmann deutlich mit sechs Toren (16:10). Insbesondere Linkshänder Johan Jakobbsson, mit sieben Treffern bester Werfer des Spiels, aber auch der später für den formschwachen und glücklosen Rechtsaußen Lasse Svan eingewechselte Bogdan Radivojevic (6 Tore) hatten entscheidenden Anteil daran, dass der Tabellen-Siebte nie mehr näher als bis auf drei Tore (23:26) herankam. Als das Spiel längst entschieden war, durfte einer wieder ran, auf den die SG-Anhänger lange verzichten mussten: Anders Zachariassen. Der 24-jährige Kreisläufer feierte nach seinem Kreuzbandriss sein Comeback auf der Platte. »Ein phantastisches Gefühl, darauf habe ich acht Monate lange gewartet und hingearbeitet«, sagte Zachariassen im Gespräch mit Flensborg Avis. Im Spiel gegen Göppingen konnten sich auch Spieler beweisen, die nicht so oft zum Zuge kamen. Das gilt insbesondere für Radivojevic, Linksaußen Hampus Wanne und vor allem Petar Djordjic, der im linken Rückraum Spielanteile bekam. 
Gäste-Trainer Magnus Andersson haderte derweil mit seinem Team. »Unsere Leistung heute war nicht okay. Wir haben zu viele Fehler gemacht«, sagte der Schwede. Für die SG Flensburg-Handewitt gilt es nun, sich weiter voll zu konzentrieren. Die Fördestädter (45:9 Punkte) spielen am Mittwoch (20.15 Uhr) beim Tabellen-Vierten MT Melsungen (39:15) und haben nach der 32:33-Hinspielniederlage in Flensburg noch eine Rechnung offen. 
Marc Reese mr@fla.de

SG Flensburg-Handewitt: Andersson, Møller - Karlsson, Glandorf 2, Mogensen 2, Svan 2, Wanne 5, Djordjic 3, Jakobsson 7, Zachariassen, Toft Hansen 2, Gottfridsson 1, Mahé 2/2, Radivojevic 6, Eggert (n.e.), Kozina (n.e.)FA Göppingen:Tatai, Prost - Kraus 2, Kneule, Späth 1, Barud, Sesum 3, Fontaine 1, Kaufmann 5, Kristensen 4, Berg, Schiller 5/4, Pfahl 3, Halén 1.
Siebenmeter: 4/2:5/4 Zeitstrafen:3:4 Schiedsrichter:Christoph Immel/Ronald Klein Zuschauer: 6300 (ausverkauft)

Spielinfos
SG FleHa - FA Göppingen
Liga: Bundesliga
Anstoss: Sa - 07.05. 19:00 Uhr
Spieltag: 29. Spieltag
Ergebnis: 32 : 25
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