SG-Juniorteam bot dem HSV Paroli

Handball 3. Liga

27.11.2017

Handewitt. Das Junior-Team der SG Flensburg-Handewitt hat die »Urzelle der Hölle Nord« am Samstagabend zum Leben erweckt. Vor der tollen Kulisse von 1000 Zuschauern in der Wikinghalle Handewitt, trotzte das Team von Trainer Sascha Zollinger dem absoluten Topfavoriten auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga, dem HSV Hamburg, ein hochverdientes 27:27 (14:15)-Remis ab. 
Die Gastgeber erwischten den besseren Start und setzten, gestützt auf ihre starke Abwehr und den guten Torhüter Andreas Ejlersen, mit viel Dynamik die Hamburger Deckung unter Druck. Nach zehn Minuten hatte das Junior-Team eine 7:3-Führung erspielt, was HSV-Trainer Torsten »Toto« Jansen dazu veranlasste, mit einer Auszeit die Notbremse zu ziehen. Durch vier Tore in Folge glichen die Hamburger schnell aus (15.), doch die SG ließ sich dadurch keinesfalls schocken. Der glänzend aufgelegte Danny Baijens fand immer wieder Lücken in der Gästedeckung und war mitverantwortlich dafür, dass sich die Gastgeber zunächst immer eine Zwei-Tore-Führung erspielen konnten. Doch nach dem 12:10 (23.), agierte der Tabellenführer dann wesentlich druckvoller und drehte die Partie bis zur Pause zum 14:15.

Teams begeisterten

In der zweiten Halbzeit ging es weiter Tor um Tor und beide Mannschaften begeisterten die 1000 Zuschauer, unter ihnen gut hundert HSV-Fans, mit Tempo, Leidenschaft und athletischer Spielweise. Nach dem 15:16 erkämpfte sich das Junior-Team durch einen Doppelschlag des gut aufgelegten Rückkehrers Marc Blockus ab dem 17:16 (35.) stets selbst die Führung. Nach einem Doppelpack durch Linksaußen Johannes Krüger schien sich die SG beim 23:20 Mitte der zweiten Halbzeit sogar abzusetzen. Doch der Favorit warf mit dem ehemaligen Bundesligaspieler Kevin Herbst noch einmal richtig Erfahrung in die Waagschale. Der Rückkehrer vom Erstligisten HC Erlangen traf jeweils zum 25:25- und 26:26-Ausgleich. Gestützt auf den in der Schlussphase eingewechselten Torhüter Tim Lübker, der unter anderem einen Siebenmeter hielt, wollte das Zollinger-Team aber den Sieg gegen Drittliga-Primus. Ein Anspiel fand Norman Louwers, der noch einmal das 27:26 vorlegte. Doch der ehemalige SG-Bundesligaspieler Stefan Schröder, einst selbst der Junior-Team-Talentschmiede entsprungen, glich zum 27:27 aus. Im letzten Angriff wollte Danny Baijens die Verantwortung für den Siegtreffer übernehmen, leistete sich aber ein Stürmerfoul. So blieb es beim Unentschieden in einer rassigen Partie, die auch keinen Verlierer verdient hatte. Nach der Begegnung monierte Toto Jansen zwar, »dass wir vieles liegengelassen haben«, doch der HSV-Trainer resümierte auch, »dass es ein gerechtes Unentschieden in einem interessanten und intensiven Spiel war.« SG-Coach Sascha Zollinger war nach dem tollen Spiel und Tag in der Wikinghalle Handewitt beinahe gerührt. »Vielen Dank an alle, die das 'Event Hölle Nord' möglich gemacht haben. Wir haben gegen den Topfavoriten einen Punkt geholt und einer hat für den anderen überragend gefightet. Ich bin stolz auf die Jungs.« 
Jörn Saemann

SG Flensburg-Handewitt II: Lübker, Ejlersen – Nielsen, Steidtmann (2), Baijens (11/1), Bleckmann (2), Jürgensen, Krüger (2), Hennig, Asmussen (1), Louwers (2), Thing, Blockus (7), Runow, Halgirsson. HSV Hamburg: Plaue, Peveling – Schröder (3), Tissier (1), Weller (1), Ossenkopp (5/2), Kohnagel, Fuchs, Ehlers (4), Forstbauer (5), Rix, Vogt (4), Herbst (4/1), Rundt, Maciejewski. Schiedsrichter: Fedtke/Wienrich Zuschauer: 1.000

Spielinfos
SG FleHa II - HSV Hamburg
Liga: 3. Liga - Staffel Nord-Ost
Anstoss: Sa - 25.11. 19:30 Uhr
Spieltag: 14. Spieltag
Ergebnis: 27 : 27
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