Schweden fing ohne Linkshänder im Rückraum an, aber natürlich mit dem bei der SG Flensburg-Handewitt spielenden Jim Gottfridsson auf der Rückraummitte. Zu Spielbeginn kamen beim zweiten Flensburger Simon Jeppsson zu den bisherigen gut fünf Minuten Spielzeit im Turnier zumindest keine weiteren dazu.
Die Gastgeber taten sich schwer gegen das Überraschungsteam aus Portugal. Die physische Defensive der Portugiesen mit dem starken Torhüter Alfredo Quintana dahinter schmeckte den Schweden nicht. Zudem hatte die eigene Abwehr ebenfalls so ihre Herausforderungen mit den flinken Portugiesen und fand nur selten die richtige Höhe. So schlugen entweder vom Kreis oder aus dem Rückraum die Bälle bei Mikael Appelgren ein.
Die teilweise drei Abwehr/Angriff-Wechsel machten jegliches Tempospiel der Schweden zu Nichte. Der Angriff agierte oftmals noch zu statisch und scheiterten zudem zu oft an Quintana. Wäre es nicht am eingewechselten Andreas Palicka, die Schweden hätten zur Pause deutlicher als 12:15 zurückliegen können. Insgesamt fehlte es der Heimmannschaft einfach an Flow und Portugal spielte frei auf.
Das Bild blieb auch zu Beginn der zweiten Halbzeit das gleiche. Schweden rannte gegen die kräftige Deckung Portugals an und suchte die Lücken, fand aber nur selten eine. Auf der anderen Seite erspielten sich die Portugiesen im zu Beginn praktizierten Spiel sieben gegen sechs immer wieder freie Tormchancen und nutzten diese. Jim Gottfridsson versuchte zwar den Taktstok in die Hand zu nehmen und fand auch immer wieder Andreas Nilsson am Kreis, aber das alleine war noch zu wenig, um den Rückstand aufzuholen.
Bis zur Mitte der zweiten Halbzeit war der Rückstand der Schweden beim 17:24 schon auf sieben Treffer angewachsen, die zündende Idee wurde aber noch gesucht. Weder das sieben gegen sechs der Portugiesen wurden gelöst, noch ein gewinnbringender Plan in der Offensive gefunden. Gottfridsson stemmte sich zwar mit aller Macht gegen Portugal, war aber häufig allein auf weiter Flur.
In der Schlussphase durfte dann auch Simon Jeppsson ran, um aus dem Rückraum für mehr Gefahr zu sorgen und in der Abwehr, wie auch in Flensburg, auf der Spitze für Ballgewinne zu sorgen. Der Noch-Flensburger machte seine Sache gut und traf auch, konnte das Debakel gegen Portugal aber nicht abwenden. Am Ende stand eine auch in der Höhe verdiente 25:35-Niederlage der Schweden zu Buche.
Mit Norwegen und Slowenien haben bereits zwei Mannschaften in der Hauptrundengruppe II vier Punkte, während Schweden keinen hat. Damit müssen die drei verbliebenen Partien gegen Norwegen, Ungarn und Island allesamt gewonnen werden und zudem auf Stolperer von Norwegen und Slowenien hoffen.
Timo Fleth